
Multiplikatorenschulung: Bibliothekare
Dokumentinformationen
Autor | Alexandra Haid |
Schule | Hochschule der Medien Stuttgart |
Fachrichtung | Bibliotheks- und Informationsmanagement |
Dokumenttyp | Bachelorarbeit |
Sprache | German |
Format | |
Größe | 3.27 MB |
Zusammenfassung
I.Bedarf an Schulungskompetenz für Bibliothekare
Die Studie untersucht den Bedarf an pädagogisch-didaktischer Professionalisierung von Bibliothekaren im Bereich der Informationskompetenzvermittlung. Experten wie Claudia Lux und Wilfried Sühl-Strohmenger betonen die Notwendigkeit, Bibliothekare in der Konzeption, Durchführung und Evaluation von Schulungen zu schulen, um Informationskompetenz effektiv an verschiedene Zielgruppen (Schüler, Lehrer) zu vermitteln. Dies gilt für Bibliotheken aller Größenordnungen, nicht nur für Großstadtbibliotheken. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Schlüsselqualifikationen und dem Abbau von Wissenslücken bei der Informationsfindung.
1. Der steigende Bedarf an Informationskompetenz
Die Arbeit beginnt mit der Feststellung, dass pädagogisch-didaktische Professionalisierung und Fortbildungen für Bibliothekare essentiell sind, um Informationskompetenz effektiv zu vermitteln. Dies wird als wichtige Grundlage für die Arbeit in Bibliotheken aller Größenordnungen, nicht nur in Großstadtbibliotheken, hervorgehoben. Wilfried Sühl-Strohmenger, Leiter der Dezernate Informationsdienste und Bibliothekssystem an der Universität Freiburg, wird als wichtiger Experte zitiert, der die neue Kernaufgabe von Bibliothekaren – die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie Informations- und Medienkompetenz und die Behebung von Kenntnismängeln bei der Informationsfindung – betont. Schulen, Hochschulen und Bildungspolitiker erkennen zunehmend die Bedeutung dieser Entwicklung. Die Studie untersucht daher den Bedarf an Weiterbildungsveranstaltungen im Bereich der Vermittlung von Informationskompetenz und Schulungskompetenz, um daraus Konsequenzen für die Entwicklung eines eigenen Konzepts zu ziehen. Eine umfassende Recherche mittels E-Mails, Telefonaten und der Durchsicht fachlicher Portale, Homepages und Datenbanken wurde durchgeführt, um bereits bestehende Schulungen und Workshops zu identifizieren. Die Notwendigkeit, pädagogische Kenntnisse und Fähigkeiten bei Bibliothekaren zu fördern, um Schulungen zur Vermittlung von Informationskompetenz zu entwickeln, wird als zentraler Aspekt herausgestellt.
2. Expertenmeinungen zur Notwendigkeit von Schulungskompetenz
Claudia Lux, IFLA-Präsidentin und Generaldirektorin der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin, und Wilfried Sühl-Strohmenger betonen in ihrem Buch "Teaching Library in Deutschland" die Bedeutung der pädagogisch-didaktischen Professionalisierung von Bibliothekaren. Sie nennen dabei konkrete Kompetenzen, die Bibliothekare besitzen sollten, wie die Kenntnis aktivierender Lehr-Lern-Methoden. Sie kritisieren den Mangel an Bibliotheksführungen für Lehrer und fordern mehr Aufmerksamkeit in diesem Bereich. Sühl-Strohmenger unterstreicht in weiteren Veröffentlichungen die Notwendigkeit von pädagogisch-didaktischer Professionalisierung und betont neben inhaltlichen Kenntnissen die Beherrschung didaktisch-methodischer Fähigkeiten, einschließlich der Konzeption, Durchführung und Evaluation von Schulungen sowie der Erstellung der notwendigen Materialien. Die übereinstimmenden Meinungen der Experten unterstreichen den Konsens über die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Fähigkeiten von Bibliothekaren in diesem Bereich. Barbara Smrzka vom Büchereiverband Österreichs fasst die Notwendigkeit von Fortbildungen für Bibliothekare zum Thema Schulungskompetenz prägnant zusammen: "Wer anderen Informationskompetenz vermitteln will, sie beim Lernen unterstützen will, muss sich selbst laufend weiterbilden." Sie betont, dass es bei einer Teaching Library nicht nur um das Lehren, sondern auch um das Lernen geht; Bibliothekare sollen Informationskompetenz vermitteln und Schüler beim eigenständigen Aneignen von Kompetenzen unterstützen und ermutigen. Fortbildungen werden als unerlässlich angesehen, um dies professionell zu tun und von den Erfahrungen anderer Kollegen zu profitieren.
3. Bestand und Defizite bestehender Fortbildungsangebote
Der Abschnitt analysiert die Ergebnisse der Recherche nach bestehenden Fortbildungsangeboten zur Vermittlung von Informationskompetenz und Schulungskompetenz für Bibliothekare. Es wird festgestellt, dass es zwar gute Bemühungen im Bereich öffentlicher und wissenschaftlicher Bibliotheken gibt, Workshops und Seminare zur Schulungskompetenz werden angeboten (Beispiele werden genannt), jedoch mangelt es an etablierten und vernetzten Veranstaltungen. Die Angebote sind oft vereinzelt und regional begrenzt und werden von wenigen Personen durchgeführt. Wissenschaftliche Bibliotheken bieten tendenziell mehr Fortbildungen an, auch für Lehrer. Die meisten Angebote bauen nicht aufeinander auf und sind selten vernetzt. Dieser Mangel an etablierten und vernetzten Fortbildungsangeboten wird als ein wichtiges Defizit im System der Bibliotheksfortbildung identifiziert und motiviert die Studie zur Entwicklung eines eigenen Konzepts zur Verbesserung der Situation.
II.Bestandsaufnahme von Fortbildungsangeboten
Eine Recherche zu bestehenden Fortbildungsangeboten in Deutschland ergab, dass Angebote zur Schulungskompetenz für Bibliothekare spärlich und regional begrenzt sind. Beispiele für existierende Workshops und Seminare werden genannt, z.B. "In 10 Schritten zur Teaching Library" und "Kompetent Informationskompetenz formen", die praxisorientiert und teilnehmerzentriert aufgebaut sind und methodische Ansätze wie die Karussellmethode einbeziehen. Wissenschaftliche Bibliotheken bieten tendenziell mehr Fortbildungen an, oft auch für Lehrer zur Recherchekompetenz.
1. Recherche nach bestehenden Fortbildungsangeboten
Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist die Bestandsaufnahme existierender Fortbildungsangebote für Bibliothekare in Deutschland, die sich mit der Vermittlung von Informationskompetenz und Schulungskompetenz befassen. Die Recherche umfasste verschiedene Methoden: E-Mails an Universitätsbibliotheken, schulbibliothekarische Arbeitsstellen, Stadtbibliotheken, Arbeitskreise und Fachspezialisten, Telefonate sowie die systematische Durchsicht fachlicher Portale, Homepages und Datenbanken. Das Ziel dieser Recherche bestand darin, einen Überblick über bereits etablierte Formate, Methoden und Inhalte zu gewinnen, um daraus Lehren für die Entwicklung eines eigenen Fortbildungskonzepts zu ziehen. Die Ergebnisse der Recherche zeigen ein uneinheitliches Bild. Es gibt zwar verschiedene Initiativen und einzelne Angebote, die sich mit der Schulungskompetenz von Bibliothekaren befassen, jedoch fehlt es an einer umfassenden und vernetzten Landschaft an Fortbildungsmöglichkeiten. Die meisten Angebote sind regional begrenzt und werden von einzelnen Personen oder Institutionen durchgeführt, wodurch ein nachhaltiger Wissenstransfer und die Entwicklung von Best Practices erschwert werden.
2. Beispiele existierender Fortbildungsangebote
Der Bericht beschreibt verschiedene Beispiele für existierende Fortbildungsangebote, die sich mit der Vermittlung von Informationskompetenz und der Schulungskompetenz von Bibliothekaren beschäftigen. Eines der genannten Beispiele ist die dreitägige Fortbildung "In 10 Schritten zur Teaching Library" mit Detlev Dannenberg, die sich an Bibliothekare im bibliothekspädagogischen Bereich richtet und sehr praxisorientiert aufgebaut ist. Ein weiterer Workshop, "Fit für die Facharbeit", konzentriert sich auf die Arbeit in Schulbibliotheken und stellt ein Lernsystem zur Informationskompetenz vor, welches auf Teilnehmerorientierung, Themenzentrierung und aktivierenden Methoden basiert. Der Workshop "Kompetent Informationskompetenz formen" der Universitätsbibliothek Weimar legt den Fokus auf die Präsentation und Diskussion von Schulungskonzepten der Teilnehmer, um die Qualität der Veranstaltungen zu verbessern und den Umgang mit Konflikten zu schulen. Weitere Beispiele umfassen Seminare zu aktivierenden Lehrmethoden mit Moodle, Fortbildungen zur Schulungskompetenz für Fachreferenten und Informationsbibliothekare an der Universität Heidelberg, sowie ein zweitägiger Workshop an der Universitätsbibliothek Kassel zum problemorientierten Lernen. Diese Beispiele illustrieren unterschiedliche Ansätze und Zielgruppen, unterstreichen aber gleichzeitig die Notwendigkeit einer strukturierteren und besser vernetzten Fortbildungslandschaft im Bereich der Informationskompetenzvermittlung.
3. Fortbildungsangebote für Lehrer
Ein weiterer Schwerpunkt der Bestandsaufnahme liegt auf den Fortbildungsangeboten für Lehrer, die in der Lage sein sollen, Informationskompetenz an ihre Schüler weiterzugeben. Es werden Beispiele von verschiedenen Institutionen beschrieben. An der Hochschule der Medien Stuttgart wurde im Rahmen eines Projektseminars eine Rechercheschulung für Lehrer entwickelt, die die Nutzung des Online-Katalogs, eines Rechercheportals und des Bibliotheksportals der Region Stuttgart umfasste. Die Fachhochschule Osnabrück bildete Oberstufenlehrer als Multiplikatoren aus, um Schüler selbständig schulen zu können. Die Universitätsbibliothek Kassel bietet akkreditierte Fortbildungen für Lehrer der Sekundarstufe II an, die teilnehmeraktivierende Methoden verwenden und durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Die beschriebenen Fortbildungen für Lehrer zeigen unterschiedliche Ansätze und Methoden, die auf eine Zielgruppenanalyse und die aktive Mitarbeit der Teilnehmer setzen. Häufig werden dabei Online-Kataloge, Datenbanken und das Internet als Recherchemittel eingesetzt. Die Schulungen kombinieren Vorträge mit praktischen Übungen und zielen darauf ab, die Schwellenängste der Lehrer zu überwinden und den Umgang mit den Informationsmitteln der Bibliothek zu verbessern. Auch hier zeigen sich regionale Unterschiede und ein Mangel an überregionaler Vernetzung und Standardisierung.
III.Multiplikatorenschulung in der Stadtbücherei Tübingen
Die Stadtbücherei Tübingen bietet bereits Bibliotheksführungen für verschiedene Altersgruppen an. Das Projekt konzentrierte sich auf die Entwicklung und Durchführung einer Multiplikatorenschulung für die Bibliothekare der Stadtbücherei Tübingen (ca. 10 Teilnehmer). Ziel war es, ein Schulungskonzept für Schüler der 11. Klasse zu entwickeln und den Bibliothekaren die Fähigkeiten zur Informationskompetenzvermittlung zu vermitteln, inkl. der Anwendung von aktivierenden Lehrmethoden wie der Karussellmethode. Die Evaluation zeigte positive Rückmeldungen der teilnehmenden Bibliothekare.
1. Ausgangslage Bibliotheksführungen und Bedarf an vertiefter Schulung
Die Stadtbücherei Tübingen bietet bereits Bibliotheksführungen für verschiedene Altersgruppen an, von Kindergartenkindern bis zu Schülern der Oberstufe. Für jüngere Kinder werden spielerische Elemente wie Tiersuch- und Buchsuchspiele eingesetzt, während ältere Schüler in der Bibliotheksnutzung und der Vorbereitung von Referaten geschult werden. Schüler der Klassen 11-13 erhalten eine vertiefte Ausbildung in Recherchestrategien, inklusive der Nutzung von Online-Katalogen verschiedener Einrichtungen wie der Universitätsbibliothek Tübingen. Trotz dieser bestehenden Angebote bestand ein Bedarf an einer vertieften Schulung der Bibliothekare selbst, um ihre Kompetenz in der Informationskompetenzvermittlung zu stärken. Es fehlten spezifische Schulungskonzepte, die über die üblichen Einführungen hinausgehen und komplexe Fertigkeiten vermitteln. Die Entwicklung eines solchen Konzepts und die Schulung der Bibliothekare im Umgang damit bildeten den Kern des Projekts. Die geringe Anzahl an bisherigen Mitarbeiterschulungen zur Vermittlung von Informationskompetenz unterstrich die Notwendigkeit dieses Vorhabens.
2. Zielsetzung und Konzept der Multiplikatorenschulung
Das Ziel der Multiplikatorenschulung war die Befähigung der Bibliothekare der Stadtbücherei Tübingen, Informationskompetenz effektiv zu vermitteln. Die Schulung basierte auf einem bereits erprobten Konzept für Schüler der 11. Klasse eines Gymnasiums, welches aber so allgemein gehalten war, dass es für verschiedene Klassenprofile einsetzbar ist. Die Bibliothekare sollten lernen, Schülern den Umgang mit den Informationsmitteln der Stadtbücherei zu vermitteln, effizientes und systematisches Recherchieren zu lehren, verschiedene Informationsmittel mit ihren Vor- und Nachteilen zu bewerten und die Qualität gefundener Informationen zu beurteilen. Die Schulung umfasste mehrere Veranstaltungen und zielte darauf ab, die Bibliothekare zu Multiplikatoren auszubilden, die das Konzept selbstständig anwenden und weitergeben können. Als Methode wurde eine Kombination aus Vortrag und Gruppenarbeit gewählt, um den Lernprozess abwechslungsreich und effektiv zu gestalten.
3. Durchführung Methoden und Evaluation der Schulung
Die Multiplikatorenschulung für die Bibliothekare umfasste die Vermittlung des Schulungskonzepts für Schüler, inkl. der Anwendung der Karussellmethode als aktivierende Lehrmethode. Die Inhalte wurden durch eine Mischung aus Vortrag und Gruppenarbeit vermittelt, wobei die Bibliothekare in Kleingruppen selbstständig an der Bearbeitung der Schulungsmaterialien arbeiteten. Die Karussellmethode wurde dabei als Beispiel für eine effektive Methode zur Informationskompetenzvermittlung vorgestellt und praktisch erprobt. Die Themen Karussellmethode, Zielgruppenanalyse und Evaluationsbogen wurden in Gruppen bearbeitet und anschließend präsentiert, um die aktive Mitarbeit der Bibliothekare und den Austausch von Ideen zu fördern. Die Zeitplanung umfasste Phasen für Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Präsentationen und Diskussionen. Die Evaluation der Schulung erfolgte durch Feedbackbögen der Teilnehmer und die Reflexion des Schulungsverlaufs. Die positive Bewertung der Schulung durch die Bibliothekare zeigte die Effektivität des Konzepts und die Akzeptanz der verwendeten Methoden.
IV.Konzept der Multiplikatorenschulung Lehrmethoden
Das Schulungskonzept basierte auf einer Mischung aus Vortrag und Gruppenarbeit, unter Einbezug konstruktivistischer und kognitivistischer Lehrmethoden. Die Karussellmethode wurde als zentrale Methode vorgestellt und praktisch angewendet. Die Zielgruppenanalyse spielte eine wichtige Rolle bei der Konzeption der Schulung, um die Vorkenntnisse und Erwartungen der Bibliothekare zu berücksichtigen. Die Evaluation umfasste schriftliche Feedbackbögen und die Reflexion des Schulungsverlaufs. Wichtige Materialien waren Präsentationen, Arbeitsblätter, Evaluierungsbögen und ein Handout mit praktischen Tipps.
1. Didaktische Grundlagen und Methodik der Multiplikatorenschulung
Das Konzept der Multiplikatorenschulung für Bibliothekare basiert auf einer Mischung aus kognitivistischen und konstruktivistischen Lernansätzen. Ein rein behavioristischer Ansatz wurde ausgeschlossen. Die Schulung sollte den Teilnehmern ermöglichen, Informationskompetenz effektiv zu vermitteln. Der Aufbau der Schulung wurde als "informativer Unterrichtseinstieg" gestaltet, beginnend mit einer PowerPoint-Präsentation, um den Teilnehmern einen Überblick über die Themen, den Ablauf und die Lernziele zu geben. Dies diente der Orientierung und der Schaffung von Transparenz. Die Bibliothekare arbeiteten in Einzelarbeit und Gruppenarbeit an Aufgaben, die den Schülerarbeitsblättern entsprachen. Einzelarbeit fokussierte die Konzentration auf einen bestimmten Inhalt, das Erkennen eigener Ideen und die Nutzung vorhandenen Wissens. Gruppenarbeit diente dem Austausch von Meinungen und dem gemeinsamen Erschließen von Inhalten. Die Methode der gegenseitigen Präsentation und Diskussion der Ergebnisse in den Gruppen sollte das Gelernte vertiefen und festigen. Der Lehrende fungierte als Moderator und unterstützte die Teilnehmer bei Fragen und der Zeitplanung.
2. Die Karussellmethode als zentrales Element
Ein wichtiger Bestandteil der Schulung war die Vermittlung und Anwendung der Karussellmethode. Diese besondere Form der Gruppenarbeit wurde detailliert erklärt und praktisch umgesetzt. Die Methode kombiniert handlungsorientiertes Lernen mit Kooperation und Reflexion. Die Teilnehmer wurden in Expertengruppen eingeteilt, die sich mit verschiedenen Aspekten des Themas auseinandersetzten. Anschließend wurden die Gruppen neu zusammengesetzt, so dass jede Gruppe aus Experten verschiedener Stationen bestand, die ihr Wissen austauschen konnten. Der Wechsel zwischen den Stationen erfolgte nach einem Zeitsignal. Abschließend folgte eine Feedback-Runde. Die Karussellmethode wurde als besonders geeignet für die Vermittlung von Informationskompetenz eingeschätzt, weil sie sowohl kognitive als auch emotionale Faktoren anspricht und die aktive Mitarbeit der Teilnehmer fördert. Der Erfolg dieser Methode zeigt sich in der positiven Bewertung der Schulung durch die Teilnehmer.
3. Planung Materialien und Evaluation der Schulung
Die Planung der Multiplikatorenschulung umfasste die Vorbereitungen, die Durchführung und die Nachbereitung. Der Tag der Schulung selbst war in Vorbereitungen und Durchführung mit anschließender Feedbackphase gegliedert. Die Nachbereitung umfasste die Bewertung und die Planung von Verbesserungen. Die Materialien umfassten Präsentationen (z.B. zur Karussellmethode), Arbeits- und Lösungsblätter, einen Evaluierungsbogen für die Schüler, eine Materialienliste und eine To-do-Liste. Die Gestaltung der Präsentationen wurde detailliert beschrieben (z.B. Schriftgröße, Farben). Es wurde ein Schulungsraum mit ausreichender technischer Ausstattung (PCs, Internetanschluss, Beamer) benötigt. Zusätzlich wurden Stifte, eine Uhr und ggf. eine Kamera für Fotodokumentation bereitgestellt. Ein Handout mit praktischen Tipps zur Umsetzung des Konzepts der Rechercheschulung und Feedbackbögen rundeten die Materialien ab. Die Evaluation der Schulung basierte auf den Feedbackbögen der Teilnehmer und der Reflexion des Ablaufs. Die positiven Rückmeldungen zeigten die Akzeptanz des Konzepts und seiner Methoden.
V.Ergebnisse und Ausblick
Die Multiplikatorenschulung in Tübingen wurde von den Bibliothekaren positiv bewertet. Die Karussellmethode erwies sich als effektiv, erfordert aber ausreichend Zeit für die Erklärung. Das ausgearbeitete Schulungskonzept ist praxisnah und gut umsetzbar. Für zukünftige Fortbildungen werden regelmäßige Multiplikatorenschulungen mit verschiedenen Konzepten, aufeinander aufbauende Veranstaltungsreihen und die Zusammenarbeit mit Lehrern empfohlen. Zusätzliche theoretische Hintergründe zu Didaktik und Pädagogik könnten die Fortbildungen erweitern.
1. Bewertung der Multiplikatorenschulung
Die durchgeführte Multiplikatorenschulung wurde von allen teilnehmenden Bibliothekaren positiv bewertet. Vier Teilnehmer bewerteten die Schulung als "sehr gut", fünf als "eher sehr gut". Die Präsentation der Karussellmethode, die den meisten Bibliothekaren zuvor unbekannt war, stieß auf besonderes Interesse. Die Inhalte wurden als sehr praxisnah empfunden, und die Bibliothekare fühlten sich nach der Schulung in der Lage, das erlernte Konzept selbstständig durchzuführen. Die positive Resonanz unterstreicht die Wirksamkeit des gewählten Ansatzes und der eingesetzten Methoden. Ein wichtiger Aspekt der positiven Bewertung war die Bereitstellung eines fertig ausgearbeiteten Schulungskonzepts, welches sofort eingesetzt werden kann. Die positive Bewertung der Teilnehmer lässt darauf schließen, dass das Konzept in Zukunft erfolgreich in der Stadtbücherei Tübingen eingesetzt werden wird.
2. Reflexion der gewählten Methoden und Materialien
Die Wahl der Karussellmethode erwies sich als erfolgreich, da sie die meisten Bibliothekare durch ihre Neuheit und ihren interaktiven Charakter begeisterte. Allerdings wird auch die methodische Komplexität der Karussellmethode betont, welche eine ausreichende Zeit für die Erklärung und Einübung erfordert. Die verwendeten Materialien wurden als gut ausgearbeitet, anschaulich und verständlich bewertet. Sie können ohne große Anpassungen weiterverwendet werden. Die zur Verfügung stehende Zeit reichte aus, könnte jedoch großzügiger bemessen werden, um komplexe Inhalte noch detaillierter zu vermitteln. Es wird vorgeschlagen, dass die Bibliothekare an einer Beispielschulung teilnehmen, um die Karussellmethode live zu erleben. Dies würde die Anwendung und das Verständnis des Konzepts zusätzlich verbessern.
3. Ausblick und Empfehlungen für zukünftige Fortbildungen
Für eine nachhaltige Verbesserung der Schulungskompetenz von Bibliothekaren werden regelmäßige Multiplikatorenschulungen mit verschiedenen Konzepten empfohlen. Ein weiterer Ansatz wäre die Durchführung aufeinander aufbauender Schulungen als Veranstaltungsreihe über einen längeren Zeitraum, um die Konzepte kontinuierlich zu verbessern. Es wird als vorteilhaft erachtet, wenn die Bibliothekare vor der Durchführung des vermittelten Konzepts eine Live-Beobachtung der Anwendung erhalten. Zusätzlich sollte die Möglichkeit geschaffen werden, dass Bibliothekare eigene Konzepte entwickeln, anstatt nur vorgefertigte Konzepte zu vermitteln. Die entwickelten Konzepte sollten zudem auf das jeweilige Curriculum abgestimmt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit Lehrern bei Multiplikatorenschulungen wird als empfehlenswert angesehen, um den Austausch von Erfahrungen und Perspektiven zu fördern. Bei ausreichend Zeit könnten auch theoretische Hintergründe aus den Bereichen Didaktik und Pädagogik eingebunden werden. Zusätzliche Kenntnisse in Rhetorik, Artikulation und Präsentationstechniken würden die Schulungskompetenz der Bibliothekare weiter verbessern.