Die italienischen Regeln zur Katalogisierung REICAT – eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Functional Requirements for Bibliographical Records

REICAT-Analyse: FRBR im italienischen Katalog

Dokumentinformationen

Autor

Gerlind Ladisch

Schule

Hochschule der Medien Stuttgart

Fachrichtung Bibliotheks- und Informationsmanagement
Dokumenttyp Bachelorarbeit
Sprache German
Format | PDF
Größe 551.14 KB

Zusammenfassung

I.Die italienische Katalogisierungstradition und die REICAT

Die Arbeit analysiert die Entwicklung der italienischen Katalogisierungsregeln, von Giuseppe Fumagalli's Cataloghi di biblioteche e indici bibliografici (1887) bis zum aktuellen Regelwerk, den Regole italiane di catalogazione (REICAT). Die Entwicklung zeigt einen Wandel von flexiblen, nationalen Regeln hin zu stärker international ausgerichteten Standards, beeinflusst von den Paris Principles, den AACR (Anglo-American Cataloguing Rules) und insbesondere den FRBR (Functional Requirements for Bibliographic Records). Die REICAT, veröffentlicht 2009 und im größten italienischen Verbundkatalog SBN (Servizio Bibliotecario Nazionale) implementiert, basieren auf den Prinzipien von FRBR, ISBD und den Paris Principles. Ein wichtiger Aspekt ist die starke Berücksichtigung von Körperschaftsautorenschaften, eine Tradition im italienischen Bibliothekswesen.

1. Frühe italienische Katalogisierungstraditionen

Die italienische Katalogisierungstradition wird anhand von Cataloghi di biblioteche e indici bibliografici von Giuseppe Fumagalli (1887) beleuchtet. Dieses erste nationale Regelwerk, entstanden aus einem staatlichen Wettbewerb, zeichnete sich durch seine Flexibilität aus, indem es Bibliothekaren Optionen statt starrer Regeln bot. Ein bemerkenswerter Aspekt ist Fumagalli's bereits 1887 vertretenes Prinzip der Eintragung unter Körperschaften. Obwohl nicht verpflichtend, diente es fast vierzig Jahre lang als Standardwerk. Spätere Revisionen, angestoßen durch die International Conference of Cataloguing Principles (Paris, 1961) und den damit verbundenen Paris Principles, zielten darauf ab, Unklarheiten zu beseitigen und das Regelwerk internationaler zu gestalten. Die Einflüsse angloamerikanischer Regelwerke (AACR) und Regelwerke aus Belgien, Deutschland und dem Vatikan sind dabei deutlich erkennbar. Trotz Überarbeitungen im Jahr 1922 zeigte sich, dass Lücken und Unklarheiten im praktischen Gebrauch blieben, was schließlich zur Gründung einer Kommission 1968 führte und die Veröffentlichung der Regole italiane di catalogazione per autori (RICA) im Jahr 1979 nach sich zog. Der Fokus lag hier auf der Trennung von bibliographischer Beschreibung und Haupteintragung, unter Berücksichtigung von ISBD und AACR, wobei die Tradition der Körperschaftsautorenschaft beibehalten wurde.

2. Entwicklung hin zu den REICAT Einfluss von FRBR und internationalen Standards

Der Einfluss der Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR), veröffentlicht 1998, wird als entscheidend für die Entwicklung der italienischen Katalogisierungsregeln dargestellt. Das große Interesse italienischer Bibliothekare an FRBR und die damit verbundenen Diskussionen ebneten den Weg für ein neues Regelwerk. Die RICA wurden als veraltet betrachtet und eine grundlegende Neuausrichtung wurde angestrebt. Dabei wurde die Frage diskutiert, ob ein neues Regelwerk auf Basis bestehender internationaler Standards (wie AACR), durch eine Übersetzung oder durch eine Verschmelzung nationaler Traditionen mit angloamerikanischen Standards entstehen sollte. Die Kommission RICA analysierte 2002 die Anwendung von FRBR in italienischen Katalogen und beriet über die Ansetzung von Personen und Körperschaften. Die bereits bestehende Verbundenheit zu den Paris Principles wurde betont, stieß aber auf Kritik. Die darauffolgende Entwicklung mündete in der Veröffentlichung der Regole italiane di catalogazione (REICAT) im Jahr 2009, die seit 2010 im Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN), dem größten Verbundkatalog Italiens, Anwendung findet. Die REICAT werden als das einzige Regelwerk ihrer Art beschrieben, was die Einzigartigkeit und Bedeutung dieser Entwicklung hervorhebt. Die geringe Verfügbarkeit deutschsprachiger Literatur zu REICAT, im Gegensatz zu der Fülle an englischsprachiger Literatur zu FRBR und RDA, unterstreicht die Notwendigkeit der vorliegenden Arbeit.

3. Das italienische Bibliothekswesen und der SBN

Der Abschnitt beleuchtet das italienische Bibliothekswesen, insbesondere die Rolle der Nationalbibliotheken. Von den acht Bibliotheken mit dem Namen „Biblioteca Nazionale“ erfüllen nur zwei die Aufgaben einer Nationalbibliothek: die Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze (BNCF) und die Biblioteca Nazionale Centrale di Roma (BNCR). Beide unterliegen dem Pflichtexemplarrecht. Die BNCF ist für die italienische Nationalbibliographie verantwortlich und initiierte in den 1980er Jahren den Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN), einen Verbundkatalog zur kooperativen Katalogisierung italienischer Bibliotheken. Der SBN wird als wichtiger Kontext für die Entwicklung und Implementierung der REICAT hervorgehoben. Die BNCF fokussiert sich auf die Herausgabe der Nationalbibliographie und die Automatisierung der Bibliotheken. Die BNCR hingegen legt ihren Schwerpunkt auf das Sammeln ausländischer Literatur über Italien und beherbergt das nationale Handschriftenzentrum. Diese Informationen zeigen die strukturellen Gegebenheiten des italienischen Bibliothekswesens, in denen die REICAT implementiert wurden und auf die sie sich beziehen. Die Beschreibung der unterschiedlichen Rollen und Funktionen der beiden Zentralbibliotheken verdeutlicht die Komplexität des italienischen Bibliotheksystems.

II.Struktur und Regeln der REICAT

Die REICAT sind im Gegensatz zu umfangreicheren Regelwerken wie der RDA (Resource Description and Access) relativ kurz und prägnant. Sie konzentrieren sich auf die bibliographische Beschreibung und die Erschließung von Werken (FRBR Gruppe 1) und deren Erstellern (FRBR Gruppe 2), wobei die Beziehung zwischen Werk und seinen verschiedenen Manifestationen und Ausgaben im Mittelpunkt steht. Die Regeln berücksichtigen die Besonderheiten elektronischer Kataloge (OPAC) und die Anforderungen von Verbundkatalogen wie dem SBN. Einheitssachtitel (uniform title, u.t.) spielen eine zentrale Rolle bei der eindeutigen Identifizierung von Werken. Die Behandlung von Neuauflagen, Übersetzungen und Adaptionen wird detailliert beschrieben.

1. Die Struktur der REICAT und ihre Prinzipien

Die REICAT zeichnen sich durch eine klare Struktur und prägnante Sprache aus, im Gegensatz zu umfangreicheren Regelwerken wie der RDA. Die Einleitung erklärt die Struktur und die zugrundeliegenden Prinzipien, wobei die Kommission einen konservativen Ansatz wählte und weit verbreitete Terminologie, meist basierend auf den Paris Principles und der ISBD, verwendete. Dies sollte die Verständlichkeit erhöhen und die Eindeutigkeit der Regeln gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt ist die explizite Ausrichtung auf elektronische Kataloge (OPACs), was sich in der Verwendung von Begriffen wie 'Verlinken' statt 'Verweisen' und in der Berücksichtigung von Filter- und Erweiterungsfunktionen zeigt, im Gegensatz zu einem traditionellen Zettelkatalog. Die REICAT sind explizit nicht für Zettelkataloge geeignet. Das FRBR-Modell wurde aufgrund der hohen Dichte von Verbundkatalogen als besonders attraktiv für die Entwickler angesehen, da diese Kataloge eine große Anzahl an Ausgaben und Reprints in verschiedenen Formaten enthalten, die mit geeigneten Mitteln unterschieden werden müssen. Die REICAT definieren das Werk als geistige oder künstlerische Schöpfung, verkörpert durch verschiedene Expressionen, wobei die Expression eine geringere Rolle spielt und oft durch die Ausgabebezeichnung in der bibliographischen Beschreibung erfasst wird. Daher sind die meisten Regeln zu Expressionen optional. Die Haupteintragung wird durch die Beziehung zwischen Einheitssachtitel und normierter Eintragung definiert, mit Unterscheidung zwischen Haupt-, Koordinat- und Nebeneintragungen.

2. Regeln zur bibliographischen Beschreibung und Haupteintragung

Die REICAT definieren die Entitäten Werk, Publikation und Exemplar. Das Werk ist die oberste Entität, die Publikation eine untergeordnete und das Exemplar die physische Realisation einer Publikation. Manuskripte und handgefertigte Dokumente werden gesondert behandelt, aber soweit möglich auch unter die Regeln für Publikationen subsumiert. Die Behandlung von Mehrfachautorenschaften ähnelt der von RDA, wobei optional nur die erste Person oder Körperschaft genannt werden kann. Im Gegensatz zu den RAK-WB und den Paris Principles wird die Autorschaft von Körperschaften explizit anerkannt. Die Definition eines anonymen Werkes ist enger gefasst als in deutschen Regelwerken. Bei der Ansetzung von Personen und Körperschaften ähneln die Regeln der Gemeinsamen Normdatei, mit Beachtung der Schreibweisen im Heimatland der Person und der tatsächlichen Groß- und Kleinschreibung in der Sprache der Körperschaft. Die Regeln für die Ansetzung von Personen und Körperschaften ähneln denen der Gemeinsamen Normdatei. Die bevorzugte Schreibweise im Heimatland der Person wird berücksichtigt (Paris Principles, RAK-WB), während bei Körperschaften die tatsächliche Groß- und Kleinschreibung in deren Sprache beachtet wird (im Gegensatz zu RAK-WB und AACR2). Bis zu drei Herausgeber können berücksichtigt werden, im Gegensatz zu den RAK-WB, wo maximal ein Herausgeber aufgenommen wird. Bei mehr als drei Verfassern gilt das Werk als anonym.

3. Einheitssachtitel und die Behandlung von Werken und Expressionen

Jeder Werk muss gemäß REICAT durch einen Einheitssachtitel (uniform title, u.t.) eindeutig identifiziert werden, der den gebräuchlichsten Titel in der Originalsprache widerspiegelt. Bei gleichnamigen Werken werden zur Unterscheidung die Haupteintragung oder 'qualifier' in spitzen Klammern verwendet. Optional können Einheitssachtitel für Expressionen durch 'aggiunte convenzionali' (Zusätze in Klammern) ergänzt werden. Titelverweisungen sind obligatorisch, wobei auch die italienische Form eines Werkes nachgewiesen werden soll, wenn das Original nicht italienisch ist. Die REICAT streben eine Reduzierung von Redundanz an, indem Eintragungen nur auf der relevanten Ebene (Werk oder Publikation) erfasst werden, wobei untergeordnete Entitäten die Eintragungen der übergeordneten 'erben'. Diese technische Umsetzung ist jedoch im SBN aktuell nicht möglich. Übersetzungen und Adaptionen werden differenziert behandelt, wobei Übersetzungen in andere Sprachen, Dialekte oder künstlerische Formen als Expressionen, und Überarbeitungen mit neuem Titel als neue Werke gelten. Adaptionen für Kinder werden ebenfalls als neue Werke betrachtet.

III.Umsetzung der REICAT im Verbundkatalog SBN

Die Implementierung der REICAT im SBN ist nicht ohne Herausforderungen. Die vollständige Umsetzung aller Regeln, insbesondere der optionalen Regeln zur Unterscheidung von verschiedenen Ausgaben eines Werkes, ist nicht konsistent. Das führt zu Inkonsistenzen im Katalog und erschwert die Suche für Benutzer. Die Verfügbarkeit von Hilfsmitteln wie Handreichungen und FAQs der ICCU (Istituto Centrale per il Catalogo Unico) ist begrenzt, was zu individuellen Interpretationen der Regeln und regionalen Unterschieden führt. Die Advanced Search-Funktion des SBN bietet zwar Zugriff auf viele relevante Suchkriterien, leidet aber unter Übersichtlichkeitsproblemen.

1. Implementierung der REICAT im SBN und Herausforderungen

Die Umsetzung der REICAT im Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN), dem größten italienischen Verbundkatalog, wird detailliert beschrieben. Dabei wird deutlich, dass nicht alle Regeln konsequent angewendet werden. Eine 2010 vom ICCU (Istituto Centrale per il Catalogo Unico) veröffentlichte Handreichung legte die Interpretation der REICAT im SBN fest, doch weitere allgemeine Handreichungen fehlen, was zu Unmut bei Katalogisierern führt und zu individuellen Lösungen und regionalen Unterschieden führt. Laura Gioppo kritisiert das Fehlen von Anweisungen der ICCU, was die Arbeit der Katalogisierer erschwert. Ein Beispiel hierfür ist das 'Manuale Sapori' für die Knotenpunkte MIL und USM, welches explizit auf die eigene Interpretation der Regeln hinweist und jederzeit von der ICCU aufgehoben werden kann. Der Stand der Implementierung im Oktober 2014 umfasste nur Namens- und Körperschaftsnormsätze. Die Advanced Search-Funktion des SBN beinhaltet zwar die meisten in den REICAT geforderten Suchfunktionen (z.B. Filterung nach Erscheinungsjahr und Sprache), leidet aber unter Übersichtlichkeitsproblemen aufgrund der umfangreichen Filterlisten. Die nicht konsequente Anwendung der Regeln führt zu Inkonsistenzen im Katalog.

2. Konkrete Beispiele und Inkonsistenzen bei der Anwendung

Die Analyse zeigt konkrete Beispiele für die inkonsistente Anwendung der REICAT im SBN. So werden z.B. die zahlreichen Auflagen von 'Die Vermessung der Welt' von Daniel Kehlmann im SBN in einer Aufnahme zusammengefasst, während deutsche Kataloge für jede Auflage eine eigene Aufnahme anlegen. Ähnliche Unterschiede zeigen sich im Umgang mit optionalen Regeln zur Identifizierung von verschiedenen Expressionen eines Werkes. Der SBN wendet diese optionalen Regeln nicht an; stattdessen werden Sprachcodes, Codes für die Realisationsform und Materialart auf der Publikationsebene verwendet. Die unzureichende Umsetzung der optionalen Regeln zur Unterscheidung von Expressionen wird kritisch bewertet, da dies zu einer Verschlechterung der Suchfunktionen und der Benutzerfreundlichkeit führt. Die Nicht-Identifizierung aller Werke im SBN und die nicht konsequente Anwendung der optionalen Regeln zur Identifizierung von Expressionen unterstreichen die Herausforderungen bei der Implementierung. Das Beispiel von 'Gulliver's Travels' verdeutlicht die Problematik, dass nicht alle Werke und Expressionen korrekt im Katalog identifiziert werden können.

3. Bewertung der REICAT Umsetzung und Ausblick

Die REICAT werden trotz der Implementierungsprobleme positiv bewertet. Ihre Kürze (380 Seiten im Gegensatz zu über 1000 Seiten der RDA), die klare Sprache, stringente Definitionen und die übersichtliche Struktur werden hervorgehoben. Die Vermeidung von Redundanzen und die Verwendung von Querverweisen tragen zur Benutzerfreundlichkeit bei. Der Vergleich mit der RDA, die in ihren ersten Ausgaben viel Kritik aufgrund von Unklarheiten und Komplexität erhielt, unterstreicht die Stärken der REICAT. Trotzdem wird auf die Inkonsistenzen im SBN-Katalog hingewiesen, die zu Problemen bei der Suche und der Interpretation der Suchergebnisse für die Benutzer führen. Die Herausforderungen, die sich aus diesen Inkonsistenzen ergeben, sind auch für deutsche Verbundkataloge von Bedeutung, da die Verknüpfung bibliothekarischer Datensätze eine ähnliche Praxis in beiden Ländern aufweist. Die Inkonsistenzen stehen im Widerspruch zu den in den REICAT selbst definierten Katalogfunktionen. Die Problematik der Inkonsistenz im Katalog, insbesondere die fehlende Verknüpfung von Werken mit ihren Expressionen und Manifestationen, wird als ein zentrales Problem hervorgehoben, das die Funktionalität des Katalogs beeinträchtigt und für Benutzer zu Schwierigkeiten führt.

IV.Fazit REICAT im Kontext internationaler Standards

Die REICAT bieten dem italienischen Bibliothekswesen ein modernes und an die Bedürfnisse elektronischer Kataloge angepasstes Regelwerk. Sie sind für deutsche Katalogisierer interessant, da sie in Bezug auf bibliographische Beschreibung und Eintragungen sowohl Gemeinsamkeiten mit den AACR als auch mit den RAK (Regeln für die alphabetische Katalogisierung) aufweisen. Die starke Vernetzung bibliothekarischer Datensätze im SBN ist mit der Praxis deutscher Verbundkataloge vergleichbar. Jedoch zeigen die Inkonsistenzen bei der Umsetzung im SBN, welche Herausforderungen die Harmonisierung von REICAT, FRBR, und den Anforderungen von Verbundkatalogen mit sich bringen.

1. Die REICAT im Vergleich zu internationalen Standards

Das Fazit hebt die Bedeutung der REICAT für das italienische Bibliothekswesen hervor. Das Regelwerk wird als modern und an aktuelle Gegebenheiten angepasst beschrieben, wobei neben der ISBD vor allem die FRBR als aktueller internationaler Standard berücksichtigt wird. Die REICAT werden als besonders interessant für deutsche Katalogisierer dargestellt, da sie bezüglich bibliographischer Beschreibung und Eintragungen näher an den AACR als an den RAK liegen. Die Praxis, bibliothekarische Datensätze zu verlinken, wird als Gemeinsamkeit mit Deutschland genannt, was den Vergleich und den Austausch erleichtert. Die REICAT stellen somit eine Brücke zwischen den italienischen nationalen Traditionen und den internationalen Standards dar, was ihre Bedeutung im internationalen Kontext unterstreicht. Die Kürze und Klarheit der REICAT werden im Vergleich zu der umfangreichen und teilweise kritisierten RDA hervorgehoben.

2. Herausforderungen und Inkonsistenzen bei der Implementierung

Trotz der positiven Bewertung der REICAT wird auch auf die Herausforderungen und Inkonsistenzen bei der Implementierung im SBN hingewiesen. Die inkonsequente Anwendung der Regeln, insbesondere der optionalen Regeln, führt zu Inkonsistenzen im Katalog. Dies wird als Problem dargestellt, da es den Funktionen des Katalogs, wie sie in den REICAT selbst definiert sind, zuwiderläuft. Werkdatensätze, die nicht mit allen ihren Expressionen und Manifestationen verknüpft sind, erschweren die Benutzerfreundlichkeit und die Suche im Katalog. Die Schwierigkeiten bei der Interpretation von Suchergebnissen werden als erhebliche Hürde für Benutzer genannt, und die Bewältigung dieser Probleme wird als entscheidend auch für deutsche Verbundkataloge betrachtet. Diese Inkonsistenzen sind ein Ergebnis der komplexen Interaktion zwischen den REICAT, den technischen Möglichkeiten des SBN und der personellen Situation vieler italienischer Bibliotheken.