
Ambient Room: Bibliotheksdesign
Dokumentinformationen
Schule | Hochschule der Medien Stuttgart |
Fachrichtung | Bibliotheks- und Informationsmanagement |
Ort | Stuttgart |
Dokumenttyp | Bachelorarbeit |
Sprache | German |
Format | |
Größe | 7.72 MB |
Zusammenfassung
I.Farbe und Licht in der Innenarchitektur Schlüssel zur Atmosphäre und Wohlbefinden
Natürliches Licht ist essentiell für das menschliche Wohlbefinden und die Steigerung der Leistungsfähigkeit. In der Innenarchitektur spielt die Farbgestaltung eine entscheidende Rolle, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen. Innovative Lichtkonzepte und der gezielte Einsatz von Tageslicht und Kunstlicht beeinflussen das Raumklima und steigern die Aufenthaltsqualität. Der Einfluss von Licht auf den menschlichen Biorhythmus wird ebenfalls beleuchtet.
1. Licht als essentieller Bestandteil des Lebens und Wohlbefindens
Der Abschnitt betont die fundamentale Bedeutung von Licht für das menschliche Wohlbefinden und Überleben. Besonders Tageslicht, mit seinem Einfluss auf den Biorhythmus und die Hormonproduktion (Cortisol, Melatonin), wird hervorgehoben. Der Text beschreibt die positive Auswirkung von ausreichend natürlichem Licht auf die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz und die Aufenthaltsdauer in öffentlichen Räumen. Ermüdungserscheinungen können durch den Einfall großer Lichtmengen reduziert werden. Tageslicht dient zudem als wichtiger Informationsträger über Tageszeit, Jahreszeit und Wetter. Kunstlicht kann die vielschichtige Wirkung von Tageslicht nur eingeschränkt ersetzen, daher bleibt Tageslicht trotz Innovationen im Leuchtmittelmarkt die 'philanthropischste Art der Beleuchtung'.
2. Farbe und Licht als Grundbausteine innovativer Innenarchitektur
Licht und Farbe werden als grundlegende Elemente der Innenarchitektur definiert, die durch Innovationen weiterentwickelt werden können. Der Text unterstreicht die Bedeutung der positiven Auswirkung natürlicher Lichtmengen auf das menschliche Wohlbefinden und die damit verbundene Steigerung der Aufenthaltsqualität. Es wird angedeutet, dass die Gestaltung mit Licht und Farbe eng mit der Atmosphäre eines Raumes verbunden ist und gezielte Sinnesreizungen ermöglicht. Der Abschnitt legt den Fokus darauf, wie Licht und Farbe die Gestaltung von Innenräumen prägen und das 'Ambiente' maßgeblich beeinflussen. Es wird ein Zusammenhang zwischen der Raumgestaltung und der Aufenthaltsqualität hergestellt. Der Text führt jedoch an dieser Stelle keine konkreten Beispiele für innovative Licht- und Farbkonzepte auf.
II.Materialauswahl und wirkung Holz Metall Glas und mehr für innovative Innenarchitektur
Die Auswahl der Materialien ist entscheidend für die Gestaltung der Atmosphäre. Holz vermittelt Wärme und Geborgenheit, während Metall einen kühlen, technischen Eindruck erzeugt. Glas, insbesondere farbiges Verbundsicherheitsglas, Flüssigkristall-Glas und elektrochromes Glas, bietet innovative Möglichkeiten zur Lichtgestaltung und Raumzonierung. Die Verwendung von Fliesen, Textilien und Tapeten, inklusive neuer, interaktiver Varianten, ermöglicht eine individuelle und atmosphärische Raumgestaltung. Die Materialwahl muss stets an die gewünschte Atmosphäre und die Zielgruppe angepasst werden.
1. Holz Natürliche Wärme und vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Holz bleibt auch im 21. Jahrhundert ein beliebtes Material im Innenausbau. Seine vielfältigen Optiken und Farbnuancen, die breitgefächerten Einsatzmöglichkeiten und die einfache Gestaltungsmöglichkeit machen es attraktiv. Holz vermittelt eine warme Ausstrahlung und Haptik und eignet sich besonders für repräsentative Räume oder solche, die ein wohliges, ruhiges Ambiente schaffen sollen. Auch in minimalistischen Innenräumen können Holzelemente wirkungsvoll eingesetzt werden. Günstiges Holzfurnier wertet weniger edle Untergründe auf. Durch Farbe, Schreiner- und Kunstarbeiten lässt sich Holz individuellen Bedürfnissen anpassen. Die 'Wärme' des Holzes wird als besonders wirkungsvoll für die Schaffung eines angenehmen Raumklimas hervorgehoben.
2. Metall Kühle Ästhetik und technische Akzente
Im Gegensatz zu Holz zeichnet sich Metall durch seine 'kühle' haptische Qualität aus und vermittelt einen technischen Eindruck. Die Kombination mit organischen Materialien wie Holz erzeugt funktionale und ästhetische Kontraste. Die Wahl zwischen hochglänzendem und mattem Metall hängt vom Einsatzort ab; hochglänzende Metalle sind in repräsentativen Bereichen aufgrund der Sichtbarkeit von Unreinheiten weniger geeignet. Die große Auswahl an Strukturen und die einfache Gestaltung individueller Formen sprechen für den Einsatz von Metall. Der Text verdeutlicht, dass die Materialauswahl sorgfältig abgewogen werden muss, um die gewünschte Atmosphäre zu erreichen und die Funktionalität des Raumes zu berücksichtigen.
3. Glas Innovative Anwendungen für Licht und Atmosphäre
Farbiges Verbundsicherheitsglas besticht durch seine kräftige, witterungsbeständige Wirkung und eignet sich sowohl für Fassaden als auch für den Innenraum. Es ermöglicht die farbige Kennzeichnung einzelner Bereiche und bietet eine große Auswahl an Farbabstufungen (über 1000) und Transparenzstufen (transparent, transluzent, lichtundurchlässig). Flüssigkristall-Glas (PDLC) ermöglicht die schaltbare Transparenz, ist jedoch in der Form- und Farbauswahl eingeschränkt. Elektrochromes Glas, der ressourceneffizienteste Typ, schaltet durch Stromfluss zwischen klarer und blauer Färbung und reagiert auf wechselnde Lichtverhältnisse, wodurch Außenjalousien und der Energiebedarf von Klimaanlagen reduziert werden können. Die verschiedenen Glastypen bieten innovative Möglichkeiten zur Licht- und Raumgestaltung, um ein individuelles Ambiente zu schaffen.
4. Fliesen Von Funktionalität zu atmosphärischer Wirkung
Herkömmliche Fliesen werden oft mit Funktionalität, kühler Sachlichkeit und wenig Charme assoziiert. Neue Technologien ermöglichen jedoch eine Kombination von Funktionalität und Ästhetik. LED-Fliesen und fotolumineszente Glasfliesen schaffen atmosphärische Effektbeleuchtung und tragen maßgeblich zum Ambiente bei. Fotolumineszente Glasfliesen bieten einen zweidimensionalen Effekt bei Tageslicht und einen dreidimensionalen Effekt bei Dunkelheit. Ihre Wasserbeständigkeit macht sie für Bäder und Küchen geeignet. Sie können auch als Raumteiler, Türen und Orientierungshilfe eingesetzt werden. Der Text zeigt, dass auch 'klassische' Materialien durch innovative Technologien zu Elementen der atmosphärischen Raumgestaltung werden können.
5. Textile Materialien und Tapeten Von Klassik zu intelligenten Produkten
Textilien und Tapeten sind klassische Elemente der Raumgestaltung, die durch ihre weiche Haptik ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Moderne Drucktechniken und neue technische Entwicklungen haben sie zu 'intelligenten' Produkten weiterentwickelt. Programmierbare Textilien, optische Fasern und interaktive Tapeten reagieren auf ihre Umwelt oder lassen sich individuell anpassen. Das Beispiel der interaktiven Tapete 'Blumen' von Rachel Wingfield und Mattias Gmachi demonstriert die Möglichkeiten dynamischer Raumgestaltung mit elektrolumineszenter Farbe. Der interaktive Leuchtboden von Roger Sterk ist ein weiteres Beispiel für innovative Bodenbeläge. Der Text unterstreicht den Wandel von statischen zu dynamischen und interaktiven Elementen in der Innenarchitektur.
6. Lichtbeton und Reliefplatten Innovative Oberflächenstrukturen
Lichtbeton, trotz seiner Massivität transparent, schafft ungeahnte Effekte im Innen- und Außenausbau. Seine hohe UV-Beständigkeit und die Möglichkeit der Einfärbung erlauben eine individuelle Anpassung. Verschiedene Oberflächenbeschaffenheiten (geschliffen, gestrahlt, etc.) erweitern die Einsatzmöglichkeiten. Reliefplatten, durch CNC-Technik hergestellt, bieten große Gestaltungsfreiheit und ermöglichen individuelle Strukturen, von einfachen Rillen bis zu komplexen Bildern. Die Kombination von Lichtbeton und Reliefplatten ermöglicht eine vielseitige und innovative Oberflächen Gestaltung. Der Text hebt die Möglichkeit der individuellen Anpassung und Gestaltung der Materialien hervor um die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen.
III.Duftstoffe und Musik Multisensorische Erlebnisarrangements in der Raumgestaltung
Der Einsatz von Duftstoffen wirkt auf der olfaktorischen Ebene und beeinflusst das Wohlbefinden und das Kaufverhalten (Point of Sale). Die Kombination von Düften mit anderen Sinnesreizen, wie Licht und Musik, schafft multisensorische Erlebnisarrangements. Ein Beispiel von Singapore Airlines zeigt, wie multisensorische Ansprache Kundenerlebnisse verbessert. Die akustische Raumgestaltung, oft in Verbindung mit anderen Sinnesreizen im Sinne des Erlebnismarketings, wird als wichtiger Aspekt der Innenarchitektur hervorgehoben.
1. Duftstoffe Einfluss auf Wahrnehmung und Verhalten
Im Gegensatz zu haptischen und optischen Reizen wirken Duftstoffe auf der olfaktorischen Ebene. Die Verarbeitung von Düften im menschlichen Gehirn ist komplex und beeinflusst neben dem Wohlbefinden auch den Geschmackssinn und das Lernverhalten. Amerikanische Kaufverhaltensforscher bezeichnen Duft bereits als die 'Kaufhausmusik' des 21. Jahrhunderts. Der Text beschreibt, wie Düfte im Gehirn gespeichert werden und Emotionen und Bilder mit bereits bestehenden Erfahrungen verknüpfen. Diese Assoziationen können je nach persönlicher Erfahrung stark variieren, jedoch zeigen sich innerhalb von Kulturkreisen oft ähnliche Reaktionen auf bestimmte Gerüche. Rosenöl wird als Beispiel für kulturell geprägte Duftassoziationen (erotische Erfahrung) genannt. Auch imaginäre Wunschbilder, die nicht auf persönlicher Erfahrung basieren, können durch Düfte in den Gedanken der Rezipienten hervorgerufen werden (z.B. exotische Gewürze, Südfrüchte).
2. Duftstoffe am Point of Sale PoS und in Verkaufsräumen
Der gezielte Einsatz von Duftstoffen kann die Aufenthaltsdauer in Verkaufsräumen verlängern. Experimente zeigen eine erhöhte Verweildauer, wobei die Auswirkung auf das Kaufverhalten uneinheitlich ist. Eine Studie von Knasko (1989) in einem Juweliergeschäft zeigte eine verlängerte Verweildauer, aber keinen Anstieg der Kaufzahlen. Nixdorf (1992) hingegen ermittelte in Textilkaufhäusern sowohl eine erhöhte Aufenthaltsdauer als auch eine gesteigerte Anzahl an Käufen. Der Text hebt den möglichen positiven Einfluss von Duftstoffen auf die Kundenbindung und die Kaufentscheidung hervor, betont aber gleichzeitig die Notwendigkeit weiterer Forschung zur eindeutigen Bestätigung dieses Zusammenhangs. Der Einfluss von Duftstoffen auf das Kaufverhalten wird als komplex dargestellt, wobei die Verweildauer eindeutig positiv beeinflusst wird.
3. Praxisrelevante Fragen und Kritikpunkte zum Einsatz von Duftstoffen
Der Abschnitt thematisiert praxisrelevante Fragen zum Einsatz von Duftstoffen in der Raumgestaltung. Es wird die Bedeutung einer IST-Analyse betont, die die bestehenden räumlichen Gegebenheiten, potenzielle Geruchsüberdeckungen und die Stromversorgung berücksichtigt. Temperatureinflüsse auf die Duftverflüchtigung und die Gewöhnung der Mitarbeiter an den Raumduft werden als wichtige Faktoren genannt. Luftfeuchtigkeit und Luftdruck haben hingegen keinen Einfluss auf olfaktorische Reize. Eine Befragung der Mitarbeiter zur Luftqualität wird als sinnvoll angesehen, um die Akzeptanz des Raumdufts zu gewährleisten. Kritische Punkte und deren Beantwortung werden angekündigt, jedoch nicht im Detail ausgearbeitet. Die praktische Umsetzung von Duftkonzepten wird als komplex dargestellt, wobei eine gründliche Vorplanung und Analyse der Rahmenbedingungen unverzichtbar sind.
4. Musik im Kontext multisensorischer Erlebnisarrangements
Der Abschnitt erweitert die Betrachtung auf multisensorische Erlebnisarrangements, wobei die akustische Reizansprache durch andere Sinnesreize, wie olfaktorische Reize, beeinflusst und ergänzt werden kann. Das Konzept des Erlebnismarketings, welches mehrere aufeinander abgestimmte Sinneseindrücke verbindet, wird erwähnt. Als Best-Practice-Beispiel wird die multisensorische Ansprache von Kunden durch Singapore Airlines in ihren Lounges und Flugzeugen genannt, die ein nachhaltiges Ambiente schaffen. Der Text argumentiert, dass im Rahmen des Erlebnismarketings die akustische Gestaltung (Musik) in Verbindung mit anderen Sinnesreizen (Duft, Licht) erfolgreicher wirkt. Singapore Airlines dient als Beispiel für eine gelungene multisensorische Raumgestaltung.
IV. Innovative Innenarchitektur und ihr Potenzial für Bibliotheken
Moderne Bibliotheken entwickeln sich zu Lern- und Begegnungszentren. Die Innenarchitektur spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Aufenthaltsqualität. Die Berücksichtigung der Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) ist essenziell. Die Raumgestaltung sollte funktionale und ästhetische Aspekte verbinden. Der Text präsentiert Beispiele aus europäischen Bibliotheken, die innovative Innenarchitekturkonzepte erfolgreich umsetzen, wie z.B. die Bibliotheken in Delft (Niederlande) mit ihrem Shop-in-Shop-Konzept und die Bibliothek in Dänemark mit ihrem markanten „roten Faden“ als Gestaltungselement. Die Farbgestaltung, Materialauswahl und Lichtkonzepte dieser Beispiele werden kurz beschrieben. Der Text betont die Bedeutung einer mutigen und modernen Innenarchitektur für den Erfolg von Bibliotheken und sieht in Deutschland Nachholbedarf.
1. Bibliotheken im Wandel Von Wissensspeicher zu Lern und Begegnungszentrum
Der Abschnitt beschreibt den Wandel von Bibliotheken weg vom traditionellen Bild des reinen Bücherhorts hin zu modernen Lern- und Begegnungszentren. Öffentliche Bibliotheken werden zunehmend an ihrer Aufenthaltsqualität gemessen, während wissenschaftliche Bibliotheken, insbesondere Universitätsbibliotheken, zu Orten des sozialen Austauschs und der kreativen Ideenentwicklung werden. Eine moderne Innenarchitektur ist für beide Bibliothekstypen entscheidend, um die Entwicklung bibliothekarischer Dienstleistungen zu unterstützen und sich an aktuelle Trends anzupassen. Neben fachlichen Aspekten spielen die Belange und Wünsche der Zielgruppen eine zentrale Rolle in der Raumgestaltung. Die Innenarchitektur trägt maßgeblich dazu bei, den Aufenthalt in der Bibliothek positiv zu gestalten und qualitativ aufzuwerten. Der Mensch steht im Mittelpunkt der Gestaltungsphilosophie.
2. Anforderungen an die Innenarchitektur moderner Bibliotheken
Der Text beschreibt die Anforderungen an die Innenarchitektur moderner Bibliotheken. Neben den fachlichen Anforderungen an Funktionalität und Medienpräsentation müssen die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) berücksichtigt werden. Der Abschnitt betont die Wichtigkeit einer auf die Zielgruppe abgestimmten Raumgestaltung, die die jeweiligen Bedürfnisse an Atmosphäre und Funktionalität berücksichtigt. Der Text nennt verschiedene Beispiele für die Gestaltung von Kinder- und Jugendbibliotheken, die sich in Farbgebung, Materialien und Möblierung von den Bereichen für erwachsene Besucher unterscheiden. Die Schaffung angemessener Ambientes und die Förderung des Wohlbefindens spielen eine zentrale Rolle.
3. Beispiele innovativer Bibliotheksarchitektur im außerdeutschen Europa
Dieser Abschnitt präsentiert Beispiele für innovative Bibliotheksarchitektur aus verschiedenen europäischen Ländern. Der Fokus liegt auf der Veranschaulichung moderner und eindrucksvoller Innenarchitekturkonzepte. Die ausgewählten Bibliotheken zeichnen sich durch einzigartige Konzeptionen aus, wobei die Auswahl nicht an bestimmte Länder, Architekten oder Designer gebunden war. Es werden verschiedene Design-Aspekte hervorgehoben, wie z.B. der 'rote Faden' in einer dänischen Bibliothek, das Shop-in-Shop-Konzept in einer niederländischen Bibliothek (Delft) und weitere Beispiele, die verschiedene Materialien, Farben, Lichtkonzepte und Raumstrukturen vorweisen. Die Beispiele dienen als Inspiration für die Gestaltung moderner Bibliotheken.
4. Vergleich mit deutschen Bibliotheken und Ausblick
Der Text vergleicht die dargestellten europäischen Bibliotheken mit dem Stand der Bibliotheksarchitektur in Deutschland und konstatiert Nachholbedarf in Bezug auf Mut und ästhetische Vorstellungskraft. Der Architekt Rolf Ramcke wird zitiert mit der Aussage, dass die Angst vor Ästhetik bei Bibliothekaren verschwinden müsse. Der Text schließt mit dem Hinweis, dass eine mutige und moderne Innenarchitektur entscheidend zum Erfolg und zur Akzeptanz von Bibliotheken beiträgt. Es wird die Bedeutung einer ganzheitlichen Raumgestaltung betont, die Funktionalität und Ästhetik auf höchstem Niveau vereint und den Bibliotheksbesuch zu einem positiven Erlebnis macht. Der Ausblick betont die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der deutschen Bibliotheksarchitektur.
V.Beispiele für innovative Bibliotheksarchitektur in Europa
Der Abschnitt präsentiert verschiedene Bibliotheken in Europa als Best-Practice-Beispiele für innovative Innenarchitektur. Es werden die spezifischen Farbkonzepte, Materialien und Lichtlösungen sowie die Gestaltungselemente und die Atmosphäre in den einzelnen Bibliotheken beschrieben, um die vielfältigen Möglichkeiten der Bibliotheksgestaltung zu veranschaulichen. Beispiele beinhalten u.a. Bibliotheken in Dänemark, den Niederlanden (Delft) und weitere, die durch ihr innovatives Design bestechen. Die Architekten von Aequo BV (Delft) und die Konzepte der jeweiligen Bibliotheken (z.B. „roter Faden“) werden erwähnt.
1. Dänische Bibliothek Der rote Faden als zentrales Gestaltungselement
Eine dänische Bibliothek wird als Beispiel für innovative Bibliotheksarchitektur vorgestellt. Das zentrale Motiv ist ein wörtlich zu nehmender 'roter Faden', der sich als Fußbodenbemalung, Regal, Theke oder Tisch durch alle Bereiche zieht und den Besucher an wichtigen Punkten führt. Neben dem roten Faden dominiert ein weißer Hintergrund, der durch kräftige Farbakzente aufgebrochen wird. Der Kinderbereich beinhaltet einen 'Lesebaum', farbige Kojen und einen übergroßen Sitzsack. Die Jugendbibliothek zeichnet sich durch ein großes, organisch geformtes Sofa aus. Drei Tageslichtinseln und abgeschirmte Arbeitsplätze schaffen besondere Atmosphären. Der Erwachsenenbereich ist mit klassischen Ohrensesseln und dunkelbraunem Holz dezent und seriös gestaltet. Die Bibliothek kombiniert einen modernen, futuristischen Stil mit ruhigeren, wärmeren Zonen für Erwachsene.
2. Bibliothek mit Shop in Shop Konzept Vielfältige Atmosphären und Präsentationen
Ein weiteres Beispiel ist eine Bibliothek mit einem Shop-in-Shop-Konzept, verteilt auf drei Stockwerken. Jedes 'Shop'-Segment besitzt ein individuelles Profil mit angepasster Farbgestaltung und Atmosphäre. Die Medienpräsentation ähnelt der in Kaufhäusern: offene Präsentationstische und frontale Präsentationen. Bibliotheksuntypische Elemente wie ein langes, ovales Laufband zur Präsentation neuer Titel und weiße Schaufensterpuppen mit Informations-T-Shirts ergänzen das Konzept. Einkaufskörbe am Eingang unterstreichen die Idee eines 'Kaufhauses des Wissens'. Diese Bibliothek besticht durch eine auffällige, aber nicht störende Farbgestaltung mit großflächigen Farbflächen und unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten in kräftigen Farben. Offene Decken mit sichtbaren Rohren und Leitungen unterstreichen den offenen Charakter des Gebäudes.
3. Bibliothek Delft Architekten Aequo BV Differenzierte Materialauswahl und flexible Möbel
Die Bibliothek in Delft, gestaltet von Aequo BV, nutzt ein Shop-Konzept für individuelle Atmosphären in verschiedenen Bereichen. Die Innenarchitektur zeichnet sich durch eine differenzierte Materialauswahl aus: farbige Gläser und Kunststoffe, Holz, Leder und sichtbare Metallrohre. Die Sitzmöglichkeiten sind vielfältig und funktional, von Hörsesseln bis zu drehbaren Sitzen mit Touchscreens. In Teilen der Kinderbibliothek ersetzt ein gepolsterter Boden mit Kissen Stühle. Licht und Farbe bestimmen die Atmosphäre: türkisblauer Boden, orange Beleuchtung für den Medienbereich und violett für Büros. Gelbe und orange Service-Punkte heben sich farblich ab. Eine breite Treppe mit dunkelbraunen Trittflächen und kräftig blauen Zwischenräumen ist ein Highlight des Eingangsbereichs.
4. Weitere Beispiele Vielfalt in der Umsetzung innovativer Bibliothekskonzepte
Der Text erwähnt weitere Bibliotheken, die durch ihre innovative Innenarchitektur bestechen, ohne diese im Detail zu beschreiben. Ein Beispiel ist eine Bibliothek mit einem orangefarbenen Vorplatz und -boden, rot-orangen Treppen und farbigen Sitzmöglichkeiten (rot, grün, violett, pink). Der Jugendbereich hebt sich durch grüne Farbgestaltung ab. Ein weiteres Beispiel ist das IKMZ (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft) mit einer offenen Struktur und stockwerksübergreifenden 'Lufträumen'. Die Innenarchitektur des IKMZ zeichnet sich durch Metallregale, Downlights mit Spiegelreflektoren und 'Korkenzieher-Leuchten' aus. Die Materialwahl und Beleuchtung unterstreichen das organische Formkonzept. Der Text verdeutlicht die Vielfalt an Möglichkeiten in der Umsetzung innovativer Bibliotheksarchitektur.