
Medien im Alltag: Nutzung & Reflexion
Dokumentinformationen
Autor | Teresa Gorzellik |
instructor | Prof. Dr. Oliver Zöllner |
Schule | Hochschule der Medien Stuttgart |
Fachrichtung | Medienwirtschaft |
Dokumenttyp | Projektberichte |
Ort | Stuttgart |
Sprache | German |
Format | |
Größe | 4.56 MB |
Zusammenfassung
I.Medienerziehung im Grundschulalter Kompetente Mediennutzung fördern
Diese Studie untersucht die Mediennutzung von Kindern im Grundschulalter und die Rolle der Medienerziehung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Medienkompetenz, begleitet durch den Medienführerschein Bayern, ein Programm zur Förderung des reflektierten Umgangs mit Print-, audiovisuellen und interaktiven Medien. Die Studie analysiert die Nutzung verschiedener Medien wie Fernsehen (ca. 91 Minuten täglich), Computer (ca. 40 Minuten), Radio (ca. 37 Minuten) und Bücher (ca. 23 Minuten) bei Grundschulkindern. Ein qualitativer Wandel der Mediennutzung wird ab dem neunten Lebensjahr beobachtet, mit steigender Bedeutung von Computer und Internet.
1. Mediennutzung im Grundschulalter Umfang und Entwicklung
Der Abschnitt beschreibt die Mediennutzung von Grundschulkindern und deren Entwicklung. Fernsehen belegt mit durchschnittlich 91 Minuten pro Tag den Spitzenplatz der meistgenutzten Medien. Der Computer folgt mit ca. 40 Minuten, gefolgt von Radio (37 Minuten) und Lesen (23 Minuten). Qualitative Studien weisen auf einen Wandel der Mediennutzung ab dem neunten Lebensjahr hin, wobei Computer und Internet an Bedeutung gewinnen. Die KIM-Studie, die die Altersgruppe der 6- bis 13-Jährigen zusammenfasst, verdeutlicht diesen Einschnitt allerdings weniger deutlich. Grundschulkinder sind auch mit auditiven Medien wie Kassettenrekordern, Walkman und Radiogeräten gut ausgestattet. Gegen Ende der Kindheit (ca. 12-13 Jahre) wird das verfügbare Medienangebot nahezu vollständig genutzt. Dieser Abschnitt liefert wichtige quantitative Daten zur Mediennutzung und deutet auf qualitative Veränderungen hin, die durch weiterführende Forschung vertieft werden sollten.
2. Der Medienführerschein Bayern Ein Instrument zur Förderung der Medienkompetenz
Der Abschnitt stellt den Medienführerschein Bayern vor, ein Programm zur Förderung von kompetenter und reflektierter Mediennutzung. Das Portfolio umfasst Printmedien (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften), audiovisuelle Medien (Ton- und Bildmedien) und interaktive Medien (Handys, elektronische Spielgeräte, Computer, Internet). Die Schulung der Schüler umfasst das Wissen über die Handhabung der Hardware, die Inhalte der Mediensysteme, die Bedeutung einzelner Elemente, die Reflexion (selbstbezogen, medienbezogen, gesellschaftsbezogen) und das Handeln (kommunikativ, kreativ und partizipativ). 2009 wurde der Medienführerschein zunächst freiwillig und in einer begrenzten Anzahl von Klassen der Jahrgangsstufen 3 und 4 pilotiert. Nach einer Evaluation 2009/2010 sollte das Angebot ab 2010/2011 auf alle Klassen der Jahrgangsstufen 3 und 4 sowie auf weiterführende Schulen ausgeweitet werden. Der Medienführerschein Bayern dient als Beispiel für ein strukturiertes Programm zur Medienkompetenzförderung im Bildungssystem.
3. Medienerziehung in der Familie und im schulischen Kontext Rolle der Eltern und Lehrer
Dieser Abschnitt beleuchtet die Rolle der Familie und der Schule in der Medienerziehung. Eltern und Geschwister werden als Wegbegleiter und Vorbilder bei der Mediennutzung identifiziert. Eltern spielen eine besondere Rolle, da sie maßgeblich die Mediennutzung ihrer Kinder prägen und gleichzeitig selbst Medien nutzen. Aufenanger betont neben der Medienkompetenzentwicklung das elterliche Vorbild, Erziehungsverhalten, Familienklima und die Kommunikation über Medienthemen als wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Medienerziehung. Im schulischen Kontext werden konkrete Beispiele für die Medienerziehung im Grundschulalter genannt: Die Beurteilung von Informationen aus dem Internet, die Unterscheidung zwischen glaubwürdigen und unseriösen Texten und der sichere Umgang mit Webseiten werden thematisiert. Die Notwendigkeit medienpädagogischer Fortbildungen für Lehrer wird hervorgehoben, um diese bei der Gestaltung von Rechercheaufgaben und der Vermittlung von Medienkompetenz zu unterstützen. Frau Bounin's medienpädagogische Arbeit mit Lehrern und Eltern unterstreicht die Bedeutung von Schulung und Information in diesem Bereich.
II.Medienerziehung in der Familie Eltern als Vorbild und Wegbegleiter
Die Medienerziehung beginnt früh und die Familie spielt eine zentrale Rolle. Eltern sind maßgebliche Instanzen, wobei deren eigene Mediennutzungsmuster die Medienerziehung ihrer Kinder beeinflussen. Wichtige Faktoren sind neben der Entwicklung der Medienkompetenz das Familienklima und die Kommunikation über Medienthemen. Frau Bounin und ihr Team bieten medienpädagogische Fortbildungen für Lehrer und Informationsabende für Eltern an, adressieren dabei Themen wie den sicheren Umgang mit sozialen Medien und die Bewertung von Online-Informationen.
1. Die Familie als zentrale Instanz der Medienerziehung
Der Text betont die herausragende Bedeutung der Familie für die frühe Medienerziehung von Kindern. Es heißt, dass die Mediennutzung oft bereits im frühen Kindesalter beginnt und die Familie eine zentrale Rolle bei der Suche nach einem fruchtbaren Ansatz der Medienerziehung spielt. „Eltern, aber auch Geschwister, sind dabei Wegbegleiter oder aber auch Vorbilder bei der Mediennutzung.“ Die Eltern werden als maßgebliche Instanz in der Medienerziehung ihrer Kinder beschrieben, wobei ihre eigenen Mediennutzungsmuster einen direkten Einfluss auf die Medienerziehung der Kinder haben. Studien verdeutlichen die besondere Bedeutung der Elternrolle. Neben der Entwicklung der Medienkompetenz und dem elterlichen Vorbild und Erziehungsverhalten wird das Familienklima und das Kommunikationsverhalten der Familienmitglieder als essentiell für die kindliche Medienerziehung in der Familie betrachtet. Es ist von großer Bedeutung, ob und inwieweit in der Familie über Medienthemen und den Medienumgang gesprochen wird. Die eigene Medienkompetenz der Eltern sowie das offene Gespräch über Medieneindrücke sind folglich zentrale Aspekte einer erfolgreichen Medienerziehung innerhalb der Familie.
2. Einfluss elterlicher Mediennutzung und Familienstruktur
Der Einfluss der elterlichen Mediennutzung auf die Medienerziehung der Kinder wird detailliert beschrieben. Die eigenen Mediennutzungsmuster der Eltern wirken sich direkt auf die Medienerziehung aus. Neben der Entwicklung der Medienkompetenz und dem elterlichen Vorbild und Erziehungsverhalten, werden das Familienklima und das Kommunikationsverhalten der Familienmitglieder als wichtige Faktoren genannt. Die Studie von Aufenanger wird erwähnt, die Bedingungen kindlicher Medienerziehung in der Familie beleuchtet und die Bedeutung von Kommunikation über Medienthemen und den Medienumgang betont. Die These, dass die Medienerziehung in der Familie nicht aktiv, sondern eher nebenbei geschieht, wird anhand von Elternfragebögen und Gesprächen mit Kindern untersucht. Diese Hypothese lässt sich nicht verallgemeinernd bestätigen oder widerlegen, da sowohl passive als auch aktive Formen der Medienerziehung beobachtet wurden. Der bewusste Umgang mit Medien, wie das Zeigen der Bedienung von Fernseher oder Computer, und die elterliche Kontrolle während des Medienkonsums werden als Beispiele aktiver Medienerziehung genannt. Alle befragten Eltern sehen sich selbst als Hauptverantwortliche für die Medienerziehung ihrer Kinder.
3. Medienerziehung durch externe Akteure Fortbildungen und Informationsveranstaltungen
Der Abschnitt beschreibt die Rolle externer Akteure bei der Medienerziehung, speziell die Arbeit von Frau Bounin und ihrem Team. Der Fokus liegt auf medienpädagogischen Fortbildungen für Lehrer, die aufgrund des steigenden Interesses der Eltern durch Informationsabende zum Jugendmedienschutz erweitert werden. Workshops und Unterrichtseinheiten mit Schülern gehören ebenfalls zum Angebot. Konkrete Themen der Schulungen werden genannt, darunter der Aufbau eines guten Online-Profils, der sorgsame Umgang mit Fotos und persönlichen Daten im Internet sowie die Bewertung von Online-Informationen. Das Ziel ist es, Kindern und Erwachsenen zu helfen, Informationen im Internet kritisch zu bewerten und sichere Seiten zu identifizieren. Die Aussage, dass „Die meisten Kinder kennen das leider nicht und die meisten Erwachsenen leider auch nicht,“ unterstreicht den Bedarf an Aufklärung und der Notwendigkeit von Fortbildungen für Lehrer. Die Vermittlung von Medienkompetenz an Grundschüler, besonders im Kontext von Rechercheaufgaben, wird als essentieller Bestandteil des Programms hervorgehoben.
III.Forschungsmethoden Qualitative und Quantitative Ansätze
Die Forschungsarbeit verwendet sowohl qualitative (Gruppeninterviews) als auch quantitative (Fragebögen) Methoden, um das Mediennutzungsverhalten zu untersuchen. Kindgerechte Forschungsdesigns wurden entwickelt, um valide Ergebnisse zu gewährleisten. Die Auswertung der Elternfragebogen zeigte, dass Kinder im Umgang mit Medien stark begleitet und kontrolliert werden, wobei die Eltern ihre Rolle in der Medienerziehung als sehr wichtig erachten.
1. Befragungsmethoden Qualitative und Quantitative Ansätze
Die Studie kombiniert qualitative und quantitative Methoden zur Datenerhebung. Um eine hohe Rücklaufquote und umfassende Ergebnisse zu erzielen, wurden Kinder sowohl mit Fragebögen (quantitative Befragung) als auch in Kleingruppen-Gesprächen (qualitative Befragung) befragt. Die Auswahl der Fragen für die jeweiligen Methoden stellte einen komplexen Prozess dar, da die Besonderheiten der Befragung von Kindern berücksichtigt werden mussten. Es galt, kindgerechte Forschungsdesigns zu entwickeln und die verbalen Hilfestellungen während der Befragung sorgfältig zu planen, um Verzerrungen der Ergebnisse zu vermeiden. Die Befragungssituation wurde simuliert und kritisch evaluiert, bevor ein Fragebogen für die quantitative und ein Interviewleitfaden für die qualitative Befragung erstellt wurden. Diese Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden ermöglicht ein umfassenderes Verständnis des Themas und soll die Ergebnisse validieren. Die Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen bei der Befragung von Kindern unterstreicht die methodische Sorgfalt der Studie.
2. Auswertung der Daten Ergebnisse der Kinder und Elternbefragungen
Die Auswertung der Daten umfasst sowohl die Ergebnisse der Kinderbefragungen als auch die Auswertung der Elternfragebögen. Die Auswertung der fünf Stichproben der Elternfragebögen ergab, dass die Kinder im Umgang mit Medien sehr behütet und kontrolliert aufwachsen. In den meisten Familien existieren klare Regeln für die Mediennutzung. Alle Eltern sehen die Medienerziehung als ihre Aufgabe an und schätzen die eigene Medienkompetenz sowie die ihrer Kinder als sehr gut ein. Es wird berichtet, dass die Eltern mit ihren Kindern offen über Medieneindrücke sprechen und sie nur unter klaren Regeln und elterlicher Aufsicht (entweder durch Vertrauen oder heimliche Kontrolle) alleine mit Medien umgehen lassen. Das Thema Gewalt in den Medien wird nur teilweise offen angesprochen; der Versuch, Kinder ganz von Gewalt fernzuhalten, wird als gängige Praxis beschrieben. Die Hypothese, dass Medienerziehung in der Familie eher nebenbei als aktiv stattfindet, kann durch die Auswertung der Elternfragebögen und der Kindergespräche nicht verallgemeinernd bestätigt oder widerlegt werden. Es wurden sowohl Familien mit passiver als auch aktivem Ansatz der Medienerziehung identifiziert, wobei aktive Medienerziehung durch bewusstes Vermitteln des Umgangs mit Medien (z.B. Bedienung von Geräten) und elterliche Kontrolle während des Medienkonsums charakterisiert wird.
IV.SINUS Milieus Medienkonsum und soziale Milieus
Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Medienkonsum und sozialen Milieus, fokussiert auf die SINUS-Milieus 'Konsum-Materialisten' und 'Hedonisten'. Die Studie geht der Frage nach, inwieweit das soziale Umfeld die Mediennutzungsgewohnheiten beeinflusst. Das Heidelberger Institut Sinus Sociovision liefert die Grundlage für die Soziologische Gruppeneinteilung. Konsum-Materialisten (12% der deutschen Bevölkerung) legen Wert auf Statussymbole, während Hedonisten (11% der deutschen Bevölkerung) Spaß und intensive Lebenserfahrungen priorisieren. Die Forschung analysiert, ob mediale Klischees über diese Gruppen zutreffen.
1. Das SINUS Milieu Modell als Grundlage der Forschung
Die Studie verwendet das SINUS-Milieu-Modell des Heidelberger Instituts Sinus Sociovision als Grundlage zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Medienkonsum und sozialem Milieu. Das Modell bildet die divergierenden Bevölkerungsschichten Deutschlands ab und ist für Marketingzwecke von hoher Bedeutung. Es umfasst zehn Milieus, die die deutsche Bevölkerung repräsentieren sollen. Die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft macht eine solche Differenzierung der Populationen notwendig. Ein besonderes Phänomen ist das Schrumpfen traditioneller Milieus seit Mitte der 70er Jahre. Die Forscher des SINUS-Instituts haben zehn Bevölkerungsgruppen identifiziert, darunter Konservative, Hedonisten, Traditionsverwurzelte und Moderne Performer. Die Darstellung des Wohnzimmers wurde als Indikator für die Grundhaltung der jeweiligen Gruppe verwendet. Weitere Merkmale zur Differenzierung sind Freizeitbeschäftigungen, berufliche Situation und Familienstand. Weiche Faktoren, wie gemeinsam geteilte Werte, spielen eine entscheidende Rolle in der SINUS-Erhebung, obwohl sie aufwendig zu entschlüsseln sind. Das SINUS-Milieu-Modell bietet eine Grundlage zur präzisen Segmentierung des Publikums, indem es soziodemografische Merkmale, Kaufverhalten, Kaufkraft, Lebenswelten und Milieus zusammenfasst.
2. Fokus auf Konsum Materialisten und Hedonisten Klischees und Realität
Die Studie konzentriert sich auf die SINUS-Milieus 'Konsum-Materialisten' und 'Hedonisten'. Die Auswahl dieser Gruppen begründet sich auf weitverbreiteten Klischees in den Medien, die von 'Unterschichten-TV' bis hin zur Langzeitarbeitslosigkeit reichen. Ziel ist es zu untersuchen, ob diese Klischees durch empirische Forschung bestätigt oder widerlegt werden können. Konsum-Materialisten machen laut Sinus Sociovision 12% der deutschen Bevölkerung aus. Trotz niedrigen Einkommens zeigen sie einen ausgeprägten Hang zum Konsum und legen Wert auf prestigeträchtige Statussymbole. Sie verfügen meist über geringe formale Bildung und streben nach Aufmerksamkeit und gesellschaftlicher Anerkennung. Hedonisten machen 11% der Bevölkerung aus und legen Wert auf Spaß, Genuss und intensive Lebenserfahrungen. Sie grenzen sich vom 'deutschen Spießbürgertum' ab und bevorzugen das 'Hier und Jetzt' statt langfristiger Planung. Auch bei den Hedonisten ist die formale Bildung und das Einkommen meist eher gering. Eine stern-Studie aus dem Jahr 2009 liefert Portraits typischer Vertreter beider Gruppen, um die Klischees mit der Realität zu vergleichen. Die Untersuchung zielt darauf ab, die mediale Darstellung dieser Gruppen mit empirischen Daten zu konfrontieren und die Korrelation zwischen Lebensstil, sozialer Lage und Mediennutzung zu analysieren.
3. Mediennutzung und soziokulturelle Milieus Hypothesen und Forschungsfragen
Die Studie untersucht die Hypothese, dass ein Zusammenhang zwischen Medienkonsum und sozialem Milieu besteht. Die Forschungsleitfrage lautet: Welche Medien nutzen die Gruppen der Konsum-Materialisten und Hedonisten, und welchen Einfluss hat das Umfeld des Milieus auf die Mediennutzungsgewohnheiten? Die Studie geht von der Prämisse aus, dass der Kontext des sozialen Milieus die Mediennutzung maßgeblich beeinflusst. Die individuellen Mediennutzungsmotive werden mit sozialen und psychischen Bedürfnissen der Rezipienten in Verbindung gebracht, was zu unterschiedlichen Mustern der Mediennutzung führt. Es wird die Frage gestellt, ob soziokulturelle Milieus sich das mediale Inventar aus Information, Unterhaltung, Bildung und Entspannung im Rahmen ihrer Alltagsbewältigung aneignen. Die Studie zielt darauf ab, die Klischees über die Mediennutzung der Konsum-Materialisten und Hedonisten (z.B. Unterschichten-Fernsehen) zu überprüfen und den Einfluss soziokultureller Faktoren auf die individuelle Mediennutzung zu analysieren. Die Korrelation zwischen Lebensstil und sozialer Lage wird als Forschungsfrage formuliert, wobei untersucht werden soll, ob der gewählte Lebensstil Folge sozialer Ungleichheit ist oder unabhängig von Ungleichheitskategorien existiert.
V.Domestizierung neuer Medien Individuelle Perspektiven
Der Abschnitt behandelt die Domestizierung von neuen Medien wie PC und Internet, untersucht den Einfluss des Alters und des Lebensstils auf die Medienaneignung. Der Begriff 'digitally wise' nach Prensky wird eingeführt, der den Umgang mit neuen Technologien betont, unabhängig vom Alter. Die Studie analysiert, wie verschiedene Altersgruppen (insbesondere 40-60 Jahre alte 'Digital Immigrants') neue Medien wie Handys und E-Book-Reader erlernen und integrieren.
1. Die Domestizierung von PC und Internet Ein geschichtlicher Überblick
Der Abschnitt beschreibt die Domestizierung des Personal Computers (PC) und des Internets. Die Domestizierung des PCs begann 1981 mit der Entwicklung des IBM 5150, der den Computer für Haushalte zugänglich machte. Die technische Weiterentwicklung und die sinkenden Preise ermöglichten es immer mehr Menschen, einen eigenen Computer zu kaufen. Das Internet wurde ab Ende der 1990er Jahre domestiziert, wobei bereits 6,5 Millionen Bundesbürger einen eigenen Internetanschluss hatten. Der Grad der Alltagsintegration des Internets ist jedoch unterschiedlich. Ältere Menschen trennen ihren Computer oft räumlich ab, während Jugendliche ihn in Reichweite haben möchten (daher Laptops/Notebooks). Junge Paare nutzen den Computer eher in einem Arbeitszimmer. Die Beschreibung der Domestizierung von PC und Internet verdeutlicht den Wandel der Medienlandschaft und deren Integration in den Alltag verschiedener Bevölkerungsgruppen und Altersklassen. Die unterschiedliche räumliche Integration von Computern in den Haushalten spiegelt die individuelle Nutzung und den Stellenwert der Technologie wider.
2. Individuelle Aneignungsprozesse Alters und Lebensstilfaktoren
Dieser Teil befasst sich mit individuellen Aneignungsprozessen neuer Technologien und deren Einfluss auf die Nutzung. Es wird ein Vergleich zwischen den Lernprozessen älterer und jüngerer Menschen angestellt. Ältere Menschen haben laut Text eine stabile Umwelt besser kennengelernt und passen sich langsamer an neue Bedingungen an. Jüngere Menschen hingegen passen sich schneller an. Das Problem älterer Menschen in der schnelllebigen, technologisierten Gesellschaft liegt darin, dass die stabile Umwelt, die sie kennenlernten, nicht mehr existiert und sie möglicherweise Fähigkeiten erworben haben, die heute nicht mehr benötigt werden, oder umgekehrt, benötigte Fähigkeiten nicht früh genug erlernt haben. Das Konzept „digitally wise“ nach Prensky wird eingeführt. Es beschreibt nicht nur die Nutzung neuer Technologien, sondern auch deren bewussten und selbstverständlichen Einsatz zur Erweiterung der eigenen Fähigkeiten. Prensky erweitert den Fokus von Altersgruppen auf den Umgang mit neuen Technologien. Vernetzungen via Blogs oder Wikis werden als weise und perspektivenerweiternd beschrieben. „Digital wisdom means not just manipulating technology easily or even creatively; it means making wiser decisions because one is enhanced by technology.“ Der Zugang zu größeren Datenmengen und Informationen führt zu größerer Entscheidungskompetenz, birgt aber auch die Gefahr der Fremdbestimmung durch digitale Medien.
VI.Soziale Online Netzwerke und der Bewerbungsprozess
Dieser Teil erforscht die Rolle von sozialen Netzwerken wie Xing, Facebook und studiVZ im Bewerbungsprozess. Die Studie untersucht, ob Online-Networking den Arbeitsmarkt revolutioniert und wie sich die Selbstdarstellung von Bewerbern verändert. Es wird analysiert, wie Plattformen die Kontaktaufnahme vereinfachen, aber auch Fragen des Datenschutzes aufwerfen.
1. Wandel des Bewerbungsprozesses durch das Internet und Web 2.0
Der Abschnitt beschreibt den Einfluss des Internets und insbesondere von Web 2.0 auf den Bewerbungsprozess. Früher wurden Stellenanzeigen hauptsächlich in Tageszeitungen und Fachzeitschriften veröffentlicht. Mit dem Aufkommen des Internets wurden Stellenanzeigen auch online gestellt. Das Web 2.0 hat den Bewerbungsprozess jedoch grundlegend verändert: Es gibt nun eine zunehmende Wechselwirkung zwischen Unternehmen und Bewerbern. „Wechselwillige Bewerber präsentieren ihre Profile heute in Business-Netzwerken wie Xing und LinkedIn und in sozialen Netzwerken wie Facebook oder studiVZ.“ Dieser Wandel bedeutet eine Verschiebung vom Unternehmen ausgehenden Suchprozesses hin zu einer Interaktion, bei der Bewerber aktiv ihre Profile präsentieren. Die beschriebenen Veränderungen im Bewerbungsprozess markieren einen Übergang von traditionellen Methoden hin zu interaktiven Online-Plattformen und unterstreichen die Bedeutung von Online-Networking für Arbeitssuchende.
2. Networking im Internet Neue Formen der Kontaktaufnahme und pflege
Der Text beschreibt die Entwicklung des Networking durch das Internet. Während herkömmliche Netzwerke auf unmittelbare Nähe beschränkt waren, ermöglicht das Internet ein internationales Networking. Die Entstehung von Internet-Communities und die vereinfachte Kontaktaufnahme werden als charakteristische Merkmale hervorgehoben. „Es ist wesentlich einfacher, Menschen, die einen interessieren, mit einer persönlichen Nachricht im Internet-Netzwerk anzusprechen, als anzurufen oder einen Brief zu schreiben.“ Personen, die Schwierigkeiten mit persönlichem Kontakt haben, profitieren besonders vom Internet-Networking. Die große Anzahl von Social Networks mit unterschiedlichen Ansätzen und Zielgruppen wird erwähnt. „Mit studiVZ, Facebook und Xing hat die Generation Web 2.0 ihr virtuelles Lagerfeuer gefunden.“ Der Text hebt die humaneren Aufnahmebedingungen in Online-Netzwerken im Vergleich zu traditionellen Netzwerken hervor und betont die Bedeutung des Austauschs und der Verhandlung auf internationaler Ebene. Die vereinfachte Kontaktaufnahme und die Überwindung von Zeit und Raum werden als zentrale Vorteile des Internet-Networkings im Vergleich zu traditionellen Methoden dargestellt.
3. Xing Facebook Co. Vergleich und zukünftige Trends im Recruiting
Der Abschnitt vergleicht verschiedene Plattformen und analysiert Trends im Online-Recruiting. Während Xing zwar als Business-Netzwerk etabliert war, wird eine Abnahme der Nutzung zugunsten von Facebook, studiVZ und Twitter beobachtet. Viele Xing-Nutzer bezeichnen ihre Xing-Profile als 'nur noch ab und zu angeschubste Karteileichen'. Der rasche Nutzerzuwachs bei Facebook, studiVZ und Twitter wird mit der ARD/ZDF Online-Studie belegt. Unternehmen werden zunehmend auf diesen Plattformen aktiv, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Der Text stellt die Frage, ob sich dieser Trend fortsetzt und Social Networks künftig als Mischform aus Business-Netzwerk und privatem Vergnügen dienen werden. Die fehlende Internationalität von Xing wird als Kritikpunkt genannt, im Gegensatz zur Internationalität von Facebook und Twitter. Der Text beschreibt die zunehmende Relevanz von Social Networks für das Recruiting und den damit verbundenen Wandel im Bewerbungsprozess, hinterfragt jedoch gleichzeitig die Langzeitwirkung und die Entwicklung der Plattformen.
VII.Strategisches Darstellungsverhalten in studiVZ Datenschutz und Identität
Der letzte Abschnitt konzentriert sich auf das soziale Netzwerk studiVZ und analysiert das strategische Darstellungsverhalten der Nutzer. Es untersucht, wie Nutzer ihre Identität und Informationen online präsentieren und dabei den Datenschutz berücksichtigen. Die Studie analysiert die Nutzung von Privatsphäre-Einstellungen und die öffentliche Diskussion um den Datenschutz bei studiVZ im Kontext der Selbstdarstellung.
1. Der Einfluss sozialer Netzwerke auf den Arbeitsmarkt
Der Abschnitt untersucht den Einfluss sozialer Netzwerke auf den Bewerbungsprozess und den Arbeitsmarkt. Es wird beschrieben, wie sich das Bewerbungsverfahren durch die zunehmende Nutzung von Online-Plattformen verändert hat. Früher war die Stellenanzeige in Tageszeitungen und Fachzeitschriften die Hauptmethode. Nun präsentieren sich Bewerber zunehmend selbst in Business-Netzwerken wie Xing und LinkedIn sowie in sozialen Netzwerken wie Facebook und StudiVZ. Dieser Wandel verschiebt den Suchprozess der Unternehmen hin zu einer stärkeren Interaktion mit potenziellen Kandidaten. Die Studie untersucht, inwiefern Online-Netzwerke den Arbeitsmarkt revolutionieren und ob eine Online-Präsenz für Bewerber unerlässlich geworden ist, um eine Chance auf einen Arbeitsplatz zu haben. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf Bewerber und Personalverantwortliche werden in der Studie thematisiert. Die zunehmende Nutzung von Online-Plattformen zur Stellensuche und -bewerbung stellt eine fundamentale Veränderung des traditionellen Bewerbungsprozesses dar.
2. Networking im Kontext von Online Plattformen Vorteile und Herausforderungen
Der Text analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen des Online-Networkings. Im Vergleich zu herkömmlichen Netzwerken bietet das Internet neue Möglichkeiten des Austauschs und der Verhandlung, unabhängig von Familien- oder Clubzugehörigkeit. Internet-Communities haben sich schnell ausgebreitet und eine hohe Dynamik entwickelt, besonders durch die vereinfachte Kontaktaufnahme. „Es ist wesentlich einfacher, Menschen, die einen interessieren, mit einer persönlichen Nachricht im Internet-Netzwerk anzusprechen, als anzurufen oder einen Brief zu schreiben.“ Der Text verweist auf die Vorteile für Menschen, denen persönlicher Kontakt schwerfällt. Der Text erwähnt verschiedene Social Networks mit unterschiedlichen Ansätzen und Zielgruppen, beispielsweise StudiVZ, Facebook und Xing. „Mit studiVZ, Facebook und Xing hat die Generation Web 2.0 ihr virtuelles Lagerfeuer gefunden.“ Es wird hervorgehoben, dass Networking im Internet die Bildung von Beziehungen und den Aufbau von Sozialkapital unterstützt, jedoch auch den Wert von Freundschaften neu definiert und sie zur Ware machen kann. Die zunehmende Nutzung der sozialen Netzwerke im Vergleich zu Plattformen wie Xing wird angesprochen.
3. Der Trend zu Social Networks im Recruiting Chancen und Risiken
Der Abschnitt beschreibt den Trend hin zu Social Networks im Recruiting. Viele Nutzer von Xing nutzen die Plattform seltener und betrachten sie als 'nur noch ab und zu angeschubste Karteileiche', während sie Facebook, StudiVZ und Twitter bevorzugen. Dieser Trend wird durch die ARD/ZDF Online-Studie bestätigt, die einen rasanten Nutzerzuwachs bei Social Networks zeigt. Unternehmen folgen dem Motto „wo unsere Zielgruppe ist, müssen auch wir sein“ und werden zunehmend auf diesen Plattformen aktiv. Der Text stellt die Frage, ob Social Networks künftig eine Mischform aus Business-Netzwerk und privatem Vergnügen darstellen werden und ob sich der Trend der Verlagerung des Recruitings auf Social-Media-Plattformen fortsetzt. Die fehlende Internationalität von Xing im Vergleich zu Facebook und Twitter wird als wichtiger Aspekt hervorgehoben. Die Studie analysiert den Wandel im Recruiting und die steigende Bedeutung von Social Networks für die Personalgewinnung, erörtert aber auch die damit verbundenen Ungewissheiten bezüglich der zukünftigen Entwicklungen.