Measurement and Evaluation of Sexual Objectification

Die Dissertation 'Measurement and Evaluation of Sexual Objectification' behandelt die Messung und Bewertung von sexueller Objektifizierung. Diese Thematik ist in der sozialpsychologischen Forschung von wachsendem Interesse, da sie tiefgreifende gesellschaftliche Implikationen hat. Die Arbeit identifiziert zwei wesentliche Forschungslücken: das Fehlen eines validierten Instruments zur Messung der Neigung zur sexuellen Objektifizierung und die unzureichende Evidenz darüber, wie Individuen, die sexuelle Objektifizierung praktizieren oder erfahren, bewertet werden. Die Dissertation zielt darauf ab, diese Lücken durch empirische Studien zu schließen und bietet somit einen wertvollen Beitrag zur psychologischen Forschung.

Der theoretische Teil der Dissertation bietet einen umfassenden Überblick über die sexuelle Objektifizierung aus verschiedenen Perspektiven. Es wird erläutert, wie sexuelle Objektifizierung in der Psychologie und darüber hinaus verstanden wird. Die Arbeit diskutiert die Auswirkungen von Objektifizierung auf die Wahrnehmung von Macht, Wärme und Kompetenz. Diese Konzepte sind entscheidend, um die Dynamik zwischen Tätern und Opfern zu verstehen. Die Dissertation hebt hervor, dass die Wahrnehmung von Objektifizierung oft von gesellschaftlichen Normen und Vorurteilen beeinflusst wird, was zu einer verzerrten Sichtweise auf die Betroffenen führt.

Der erste empirische Teil der Dissertation beschreibt die Entwicklung und Validierung des Sexual Objectification of Others Inventory (SOOI). Durch fünf Studien wurde ein Instrument geschaffen, das die Neigung zur sexuellen Objektifizierung misst. Die Ergebnisse zeigen, dass das SOOI eine zuverlässige und valide Messung darstellt. Die Analyse identifizierte zwei Hauptfaktoren: Instrumentelle Objektifizierung und visuelle Objektifizierung. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für zukünftige Forschungen zur sexuellen Objektifizierung bilden und die Notwendigkeit betonen, die Instrumente zur Messung weiter zu verfeinern.

Im zweiten empirischen Teil wird untersucht, wie Täter und Opfer sexueller Objektifizierung wahrgenommen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Täter nicht als mächtiger wahrgenommen werden, was auf eine mögliche Verzerrung in der Wahrnehmung hinweist. Die Dissertation diskutiert auch die ethischen Implikationen der Objektifizierung im Vergleich zu sexueller Belästigung. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um das Verständnis von Objektifizierung in der Gesellschaft zu erweitern und um aufzuzeigen, wie tief verwurzelte gesellschaftliche Normen die Wahrnehmung von Objektifizierung beeinflussen können.

Die Dissertation schließt mit einer Diskussion über die praktischen Anwendungen der Forschungsergebnisse. Die Validierung des SOOI bietet nicht nur einen neuen Ansatz zur Messung von Objektifizierung, sondern auch wertvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Auswirkungen von sexueller Objektifizierung. Die Ergebnisse können in der psychologischen Praxis, in der Bildung und in der politischen Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit und sexuelle Belästigung angewendet werden. Die Arbeit fordert zukünftige Forschungen auf, die Instrumente weiter zu verbessern und die gesellschaftlichen Normen zu hinterfragen, die zur Objektifizierung beitragen.