
Music Consumption, Distinction and Scene Culture: A Sociological Analysis of Identity Formation in the Electronic Music Scene
Dokumentinformationen
Autor | Dominik Schatz |
Schule | Hochschule der Medien Stuttgart |
Fachrichtung | Medienwirtschaft |
Ort | Stuttgart |
Dokumenttyp | Bachelorarbeit |
Sprache | English |
Seitenanzahl | 139 |
Format | |
Größe | 1.65 MB |
- Music Sociology
- Identity Formation
- Youth Culture
Zusammenfassung
I. Einleitung
Die Einleitung des Dokuments bietet einen Überblick über die Komplexität von Jugendkulturen und Musikszene. Diese Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Vermittlung von Werten und Meinungen innerhalb der Szene. Die Untersuchung zielt darauf ab, die Prozesse zu analysieren, die die Identität der Teilnehmer an der elektronischen Musikszene formen. Die Relevanz dieser Analyse liegt in der Verbindung von Identitätsforschung, Kognitionswissenschaften und Soziologie. Diese Disziplinen bieten verschiedene Perspektiven auf die Entstehung und soziale Funktion des Musikgeschmacks. Die Ergebnisse von fünf nicht-standardisierten Interviews erweitern die bestehenden Theorien und zeigen, dass die Fans der elektronischen Musik oft keine klare Vorstellung von ihrer sozialen Rolle haben. Diese Unklarheit führt zu Spannungen innerhalb der Szene, da individuelle Interessen und der Drang nach Distinktion weiterhin eine Rolle spielen. Die atmosphärischen und klanglichen Reize der elektronischen Musik fördern zudem alternative Formen der Selbstwahrnehmung.
II. Identität
Der Abschnitt über Identität untersucht die Grundlagen der Identitätsforschung und deren Anwendung auf die elektronische Musikszene. Es wird erörtert, welche Faktoren den Musikgeschmack prägen und welche sozialen Funktionen dieser erfüllt. Die Analyse zeigt, dass Identität nicht statisch ist, sondern durch soziale Interaktionen und kulturelle Kontexte geformt wird. Die Identitätsbildung in der elektronischen Musikszene ist ein dynamischer Prozess, der durch verschiedene Einflüsse, wie etwa Subkulturen und Hegemonie, geprägt wird. Die Arbeit verweist auf die Bedeutung von Geschmack als Distinktion und Kapital, was die soziale Positionierung innerhalb der Szene beeinflusst. Die theoretischen Grundlagen, die von Pierre Bourdieu und anderen Wissenschaftlern stammen, werden kritisch betrachtet und auf die spezifischen Gegebenheiten der elektronischen Musikszene angewendet.
III. Musikkonsum
Im Abschnitt über Musikkonsum wird die Entwicklung und die gegenwärtigen Konsumformen elektronischer Musik analysiert. Die historische Perspektive zeigt, wie sich die Produktion und Rezeption von Musik im Laufe der Zeit verändert haben. Der ideologische Konflikt zwischen Live-Auftritten und Disco-Kultur wird hervorgehoben. Die Untersuchung der gegenwärtigen Konsumformen, wie Clubbing und privater Musikkonsum, verdeutlicht die Vielfalt der Erfahrungen innerhalb der Szene. Die Ergebnisse zeigen, dass der Konsum von elektronischer Musik nicht nur eine Form der Unterhaltung ist, sondern auch eine Möglichkeit zur Identitätsbildung und zur sozialen Interaktion. Die physische und emotionale Erfahrung, die mit dem Musikkonsum verbunden ist, spielt eine zentrale Rolle in der Selbstwahrnehmung der Anhänger der Szene.
IV. Distinktion und Szenekultur
Der Abschnitt über Distinktion und Szenekultur beleuchtet die Beziehung zwischen Subkultur und Mainstream. Es wird diskutiert, wie subkulturelles Kapital innerhalb der elektronischen Musikszene entsteht und welche Rolle die Medialisierung dabei spielt. Die Analyse zeigt, dass die Abgrenzung zwischen Subkultur und Mainstream oft fließend ist und dass die Anhänger der Szene ständig um Distinktion bemüht sind. Diese Dynamik führt zu einem ständigen Wandel der kulturellen Codes und Normen. Die Bedeutung von Geschmack als soziale Interaktion wird ebenfalls thematisiert, wobei der symbolische Interaktionismus als theoretischer Rahmen dient. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Konzepten bietet wertvolle Einblicke in die Mechanismen der Identitätsbildung innerhalb der elektronischen Musikszene.
V. Fazit
Das Fazit fasst die wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit zusammen und reflektiert die Bedeutung der Identitätsbildung in der elektronischen Musikszene. Die Analyse zeigt, dass die Musikkultur nicht nur ein Spiegel der sozialen Realität ist, sondern auch aktiv zur Formung von Identitäten beiträgt. Die Ergebnisse der Interviews und die theoretischen Überlegungen bieten wertvolle Ansätze für zukünftige Forschungen im Bereich der Musiksoziologie. Die praktische Anwendung der Erkenntnisse kann in der Entwicklung von Programmen zur Förderung der Kulturellen Teilhabe und der Integration innerhalb von Musikgemeinschaften gesehen werden. Die Arbeit leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen Musik, Identität und sozialer Distinktion.
Dokumentreferenz
- Die feinen Unterschiede (Pierre Bourdieu)
- Berlin Calling (David Guetta)
- One Love (David Guetta)
- Musik und Identität (Tobias Rapp)
- Kraftwerk und die Mensch-Maschine (Karl-Heinz Stockhausen)