Evaluierung von Lösungswegen zur cross-medialen Umsetzung eines wissenschaftlichen Periodikums

Crossmediale Fachzeitschriften

Dokumentinformationen

Sprache German
Format | PDF
Größe 857.61 KB
Fachrichtung Medieninformatik
Dokumenttyp Diplomarbeit

Zusammenfassung

I.Status Quo des Publikationsprozesses

Die aktuelle Praxis der cross-medialen Publikation des wissenschaftlichen Periodikums ‚inSiDE‘ zeigt einen ineffizienten Workflow. Print- und Web Workflow sind getrennt, was zu erheblichem Mehraufwand führt, besonders bei der Verarbeitung von mathematischen Formeln und Bilddaten. Die Formeldarstellung gestaltet sich schwierig aufgrund von Sonderzeichen und der Notwendigkeit, Formeln sowohl für Print (PDF) als auch Web (HTML) aufzubereiten. Die Bildintegration ist ebenfalls problematisch, da Bilder oft falsch eingebettet werden und die Qualität leidet. Die Lösung liegt in der Optimierung des Publikationsprozesses durch eine medienneutrale Datenhaltung und die Entwicklung eines effizienteren Workflows.

1. Getrennte Workflows für Print und Web

Der aktuelle Publikationsprozess für die Fachzeitschrift ‚inSiDE‘ ist durch die Trennung von Print- und Web-Workflow gekennzeichnet. Traditionelles Publishing und digitales Publizieren werden als voneinander unabhängige Prozesse betrachtet. Dies führt zu erheblichem Mehraufwand, da im Wesentlichen dieselben Daten für beide Ausgabeformen verwendet werden. Die getrennte Bearbeitung verursacht beträchtlichen zusätzlichen Aufwand in der Publikationserstellung. Eine Zusammenführung der Prozesse würde zu einem signifikanten Effizienzgewinn führen. Die Herausforderung besteht darin, einen einheitlichen Produktionsprozess zu finden, der sowohl die Print- als auch die elektronische Ausgabe effizient aus einem gemeinsamen Datenbestand erstellt. Der Text betont die Notwendigkeit einer Lösung, die die Herstellung von Print- und Online-Versionen vereint und somit die Redundanz vermeidet. Die vorliegende Arbeit untersucht verschiedene Wege, um diese Ineffizienz zu beseitigen und einen optimierten Publikationsablauf zu schaffen.

2. Herausforderungen bei der Verarbeitung von Formeln und Bildern

Ein bedeutender Engpass im bestehenden Workflow liegt in der Verarbeitung von mathematischen Formeln und Bilddaten. Mathematische Formeln, die oft griechische Buchstaben und Sonderzeichen enthalten, die nicht im ASCII-Zeichensatz verfügbar sind, erfordern eine spezielle Behandlung. Die Darstellung dieser Formeln stellt eine besondere Herausforderung dar, insbesondere bei der Übertragung zwischen verschiedenen Softwareprogrammen. Auch die Integration von Bildern in den Workflow ist problematisch. Viele Autoren betten Bilder direkt in Word-Dokumente ein, was zu Problemen bei der Weiterverarbeitung und einer möglichen Qualitätsminderung führt, wenn das Bild nachträglich bearbeitet wird. Diese Vorgehensweise erschwert die Bearbeitung und Übergabe an die Druckerei und den Webmaster. Die mangelnde Standardisierung und die fehlende Automatisierung in diesem Bereich verursachen zusätzliche Arbeitsschritte und potentielle Fehlerquellen. Die optimale Lösung muss also eine effiziente und fehlerfreie Handhabung von Formeln und Bildern gewährleisten.

3. Ineffizienter Web Workflow und suboptimaler Print Workflow

Der Web-Workflow zeichnet sich durch manuelle Eingriffe und eine statische Website-Struktur aus. Der Webmaster integriert neue Inhalte entweder über ein PDF oder eine Satzdatei, wobei der Copy&Paste-Prozess zu satztechnischen Schwierigkeiten führen kann. Auch die Aktualisierung von Verlinkungen bei Archiv-Einträgen erfordert zusätzlichen Aufwand. Der Print-Workflow hingegen führt zu einem zufriedenstellenden Endprodukt, benötigt aber Verbesserungen bei der Übertragung von Inhalten, insbesondere mathematischer Formeln, in das Layoutprogramm. Die Frage, ob eine vollständige Automatisierung des Workflows wünschenswert ist, wird diskutiert. Während ein einheitliches Layout im Web-Workflow Vorteile bietet, ist im Print-Workflow eine gewisse gestalterische Freiheit erwünscht. Die bestehenden Prozesse sind nicht aufeinander abgestimmt und zeigen erhebliches Optimierungspotential in Bezug auf Zeitaufwand und Effizienz. Die Herausforderungen liegen in der fehlenden Integration der Prozesse und der unzureichenden Automatisierung.

4. Zustandsanalyse Mangelnde Datenverwertbarkeit und Prozesskontrolle

Eine detaillierte Zustandsanalyse des bestehenden Workflows zeigt dessen Mängel auf. Der aktuelle Ablauf ähnelt zwar dem optimalen Ablauf für ein gedrucktes Medium mit zusätzlicher Online-Publikation, ist aber aufgrund der nachträglichen Entscheidung für die Online-Publikation nicht optimal. Der aufbereitete Datenbestand ist nicht flexibel genug für andere Zwecke. Verwertbare Vorarbeiten oder Zwischenergebnisse fehlen, und die Erstellung und Bearbeitung einzelner Objekte sind für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Es mangelt an einer medienneutralen Datenhaltung und einer strukturierten Datenaufbereitung, was die Effizienz stark beeinträchtigt. Diese Mängel werden als Hauptursachen für den hohen Aufwand und die potentiellen Fehlerquellen identifiziert. Die Analyse unterstreicht die Notwendigkeit einer Überarbeitung des gesamten Prozesses mit dem Ziel einer verbesserten Datenverwertbarkeit und Prozesskontrolle.

II.Herausforderungen und Anforderungen

Die zentrale Herausforderung besteht in der Erstellung eines effizienten Workflows für die cross-mediale Publikation wissenschaftlicher Texte mit Fokus auf die problemlose Verarbeitung von mathematischen Formeln und Bilddaten. Die Autoren verwenden Microsoft Word; der Workflow muss daher mit dieser Software-Landschaft kompatibel sein. Die Anforderungen beinhalten eine medienneutrale Datenhaltung, die Minimierung von Korrekturschritten, die korrekte Darstellung von Formeln (z.B. mittels MathML oder Unicode), und eine effiziente Bildintegration. Die Lösung soll den Effizienzgewinn maximieren und die Qualität des Endprodukts gewährleisten.

1. Cross mediale Publikation wissenschaftlicher Texte

Die zentrale Herausforderung besteht in der Entwicklung eines effizienten Workflows für die cross-mediale Publikation eines wissenschaftlichen Periodikums. Der Fokus liegt dabei auf der Integration eines automatisierten Web-Workflows in den bestehenden Print-Workflow, um einen gemeinsamen Publikationsprozess zu schaffen. Besondere Beachtung wird der Visualisierung mathematischer Ausdrücke gewidmet, die in wissenschaftlichen Texten häufig vorkommen und aufgrund ihrer Sonderzeichen und komplexen Struktur eine besondere Herausforderung darstellen. Die Arbeit untersucht verschiedene Lösungswege unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen, die am Beispiel der Fachzeitschrift ‚inSiDE‘ veranschaulicht werden. Ziel ist es, einen Prozess zu entwickeln, der die Erstellung von Print- und elektronischen Ausgaben vereint und die Effizienz deutlich steigert. Die gesamte Publikation soll durch einen optimierten Workflow verbessert werden.

2. Anforderungen an die Datenverarbeitung und übergabe

Die Anforderungen an den neuen Workflow umfassen die medienneutrale Datenhaltung und die strukturierte Datenaufbereitung, um einen Mehrwert der Daten zu generieren. Es muss ein definierter Prozess für die Transformation der Inhalte in die verschiedenen Ausgabemedien (Print und Web) existieren. Die Verarbeitung von Sonderzeichen und mathematischen Formeln muss effizient und fehlerfrei gewährleistet sein. Die Inhalte bestehen nicht nur aus Text, sondern auch aus Bildern und Grafiken, die gesondert behandelt werden müssen. Um die Prozesskontrolle zu verbessern, sollen die Korrekturschritte minimiert und so integriert werden, dass die Weiterverarbeitung der Daten keine inhaltlichen Fehlerquellen mehr zulässt. Die Autoren müssen weiterhin mit Microsoft Word arbeiten können, was eine wichtige Einschränkung für die Gestaltung der Lösungswege darstellt.

3. Anforderungen an die Software Landschaft und den Publikationsprozess

Die Software-Landschaft, d.h. die von den beteiligten Personen verwendeten Anwendungsprogramme (Redaktion, Druck- und Web-Vorstufe), ist ein wichtiger Faktor. Den Autoren wird empfohlen, ihre Artikel in Word-Dokumenten zu übergeben, was eine zentrale Anforderung an die Gestaltung der Lösungswege darstellt. Die Arbeitsumgebung des Layouters wird ebenfalls berücksichtigt, während die Werkzeuge der Web-Vorstufe durch den möglichen Einsatz eines Automatismus an Bedeutung verlieren. Es besteht ein Widerspruch zwischen Perfektion und Rationalisierung bzw. Automation einerseits und dem Widerspruch zwischen Struktur und Präsentation andererseits. Im Web-Workflow ist ein einheitliches Layout vorteilhaft, während im Print-Workflow eine gewisse gestalterische Freiheit erwünscht ist. Ein automatisierter Print-Workflow ist nur dann wünschenswert, wenn partielles Eingreifen ins Layout möglich ist. Die Arbeit muss Lösungen finden, die die vorhandenen Werkzeuge berücksichtigen und gleichzeitig die Effizienz steigern.

4. Anforderungen an die Formel und Bildverarbeitung

Ein wichtiger Aspekt ist die Formelerstellung und -verarbeitung. Dem Autor soll eine einfache und intuitive Eingabemöglichkeit für mathematische Ausdrücke zur Verfügung gestellt werden, die gleichzeitig eine sinnvolle Verwertung der Daten durch die DTP-Vorstufe ermöglicht. Eine fehlerfreie Formelübertragung zwischen den Produktionsumgebungen muss gewährleistet sein, wobei die Notwendigkeit der Überprüfung der Sonderzeichendarstellung entfallen soll. Platzhalter, die bisher durch fehlerhafte Definitionen aufgetreten sind, dürfen nicht mehr vorkommen. Bei der Bildintegration soll die korrekte Platzierung im Textfluss, ein kleiner Datenumfang bei guter Qualität und die Möglichkeit, das Originalformat zu erhalten, gewährleistet sein. Die Übergabe der Inhalte sollte für den Autor möglichst übersichtlich sein, idealerweise mit allen Bestandteilen in einer Datei. Der Workflow muss diese Anforderungen an die Formel- und Bildverarbeitung erfüllen, um einen effizienten und fehlerfreien Publikationsprozess zu gewährleisten.

III.Evaluierte Lösungsansätze

Verschiedene Ansätze zur Workflow-Optimierung wurden evaluiert, darunter die Nutzung von XML, Single-Source Publishing, verschiedene Methoden der Formelerstellung und -verarbeitung (MathML, Unicode, Rastergrafiken), und unterschiedliche Bildintegrationsmethoden. Die Evaluation umfasste sowohl sequentielle als auch parallele Workflow-Modelle. Die Software Adobe InDesign spielte dabei eine wichtige Rolle, besonders in Bezug auf die XML-Generierung und den Umgang mit mathematischen Formeln.

1. Methoden der Formelverarbeitung

Die Evaluierung untersucht verschiedene Methoden zur Verarbeitung mathematischer Formeln im cross-medialen Publikationsprozess. Die Herausforderungen liegen in der korrekten Darstellung und Übergabe von Formeln, die oft Sonderzeichen und komplexe Strukturen (Brüche, Wurzeln) aufweisen. Im Print-Workflow wird die Formel im Layoutprogramm als 'Symbol' dargestellt, wobei der Import des gesamten Texts mit Formeln mittels Copy&Paste zu Problemen führen kann. Nicht alle notwendigen Zeichen sind in der Standard-Schriftart enthalten, was eine Nachbearbeitung im Layoutprogramm erforderlich macht. Der Einsatz von verankerten Rahmen und erweiterten Schriftsätzen oder die Bildgenerierung über ein Hilfsprogramm werden als Lösungsansätze genannt. Für den Web-Workflow werden verschiedene Formate betrachtet: Unicode, Rastergrafiken, MathML und SVG. MathML bietet die größte Verwertbarkeit, ist aber nur mit entsprechender Software anwenderfreundlich und nicht von allen Browsern unterstützt. Die Verwendung von Rastergrafiken stellt eine einfachere, aber weniger flexible Lösung dar.

2. Methoden der Bildintegration

Die Evaluierung betrachtet verschiedene Ansätze zur Integration von Bilddaten in den Publikationsprozess. Die direkte Einbettung von Bildern in Word-Dokumente wird als problematisch dargestellt, da Änderungen am eingebetteten Code das Ursprungsformat verändern und die Bildqualität beeinträchtigen können. Alternativen umfassen das Einfügen von Bildern mittels der Funktion ‚Grafik-Einfügen‘ oder die Verwendung der Funktion ‚Symbol Einfügen‘, wobei letztere eine zeitraubende manuelle Auswahl jedes einzelnen Zeichens erfordert. Die separate Übergabe von Bilddateien wird als aufwendigere Lösung betrachtet und deshalb nicht weiter evaluiert. Die Texterstellung und Bildintegration über eine Web-Maske bietet die Möglichkeit, Inhalte bereits während der Eingabe zu strukturieren und Bilder direkt auf den Webserver hochzuladen, was eine explizite Dokumentenübergabe überflüssig macht. Die Auswahl der optimalen Methode hängt von den Anforderungen an die Bildqualität, den Datenumfang und die Benutzerfreundlichkeit ab.

3. XML basierte Lösungsansätze

Die Evaluierung untersucht verschiedene Möglichkeiten zur Erzeugung von XML-Dokumenten aus den Autoren-Dokumenten. Ein Ansatz besteht in der Konvertierung von Word-Dokumenten in XML-Dokumente mithilfe eines XML-Schemas in Word Professional 2003. Die korrekte Anwendung des Schemas ist dabei kritisch, da eine Veränderung der Word-Oberfläche für den Autor eine zusätzliche Einarbeitungszeit bedeutet. Ein weiterer Ansatz sieht die Bereitstellung einer maßgeschneiderten Word-Vorlage vor, die die Strukturierung der Inhalte erleichtert und die Transformation in ein wohlgeformtes XML-Dokument ermöglicht. Eine zusätzliche Möglichkeit besteht in der Erzeugung von XML-Daten über eine Web-Maske, die eine direkte medienneutrale Ablage der Daten im Dateisystem des Webservers erlaubt. Die Implementierung einer solchen Lösung erfordert jedoch spezielle Kenntnisse und Personal. Die Evaluierung vergleicht diese verschiedenen XML-basierten Ansätze in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit, Aufwand und Effizienz.

4. Single Source Publishing und parallele Workflows

Die Evaluierung untersucht den cross-medialen Publikationsprozess unter dem Aspekt von Single-Source Publishing, bei dem Inhalte aus einer einzigen Quelle für Print und Web aufbereitet werden. XML-Dokumente werden als Grundlage genutzt, wobei Formeln entweder mit MathML, Unicode oder als Bilder integriert werden. Bildmaterial wird in einem Datenhaltungssystem gespeichert und über Pfadangaben im XML-Dokument verknüpft. Die Textkontrolle ist mit der Weitergabe an die DTP-Vorstufe abgeschlossen; es folgen nur noch Layout-, Druck- und Web-Freigaben. Für die Umsetzung des parallelen Workflows werden verschiedene Möglichkeiten der Formel- und Bildverarbeitung diskutiert. Unicode-basierte Formeln erfordern eine Konvertierung in andere Formate (MathML oder Rastergrafiken). Rastergrafiken werden als Bilddateien in HTML eingebunden. Für MathML-Formeln ist eine Einbettung im HTML-Quellcode erforderlich. Die XSLT-Transformation wird als Möglichkeit genannt, um die automatisierte Umwandlung von XML in HTML zu realisieren. Die Evaluierung beurteilt diese Ansätze hinsichtlich Aufwand, Automatisierung und Qualität.

IV.Empfohlener Lösungsweg

Die Nutzwertanalyse ergab, dass ein sequentieller Workflow mit Workflow-Optimierung die beste Lösung für ‚inSiDE‘ darstellt. Dieser Ansatz integriert einen automatisierten Web Workflow, während der Print-Workflow im traditionellen Layout-Programm (InDesign) bearbeitet wird. Mathematische Formeln werden als Bilddateien (Rastergrafiken) verarbeitet, was die Kompatibilität und die korrekte Darstellung sicherstellt. XML dient als Austauschformat. Dieser Ansatz minimiert Kosten und erfordert keine Änderungen im bestehenden Arbeitsablauf der Autoren. Die Bildintegration erfolgt effizient durch die Verwendung von Word und InDesign.

1. Bewertung und Auswahl des besten Lösungswegs

Die Evaluation verschiedener Lösungsansätze für den cross-medialen Publikationsprozess der Fachzeitschrift ‚inSiDE‘ führte zur Identifizierung des optimalen Weges. Eine semi-quantitative Nutzwertanalyse wurde verwendet, um die verschiedenen Optionen zu bewerten und zu vergleichen. Die Analyse ergab eine Rangordnung der Lösungsansätze, wobei der beste Ansatz den höchsten Nutzwert erhielt. Die Kriterien der Nutzwertanalyse berücksichtigten unter anderem die Effizienz, die Kosten, die Benutzerfreundlichkeit und die Qualität des Endprodukts. Die Ergebnisse der Nutzwertanalyse zeigten, dass ein sequentieller Workflow der beste Lösungsansatz ist, obwohl auch parallele Workflows untersucht wurden. Die Auswahl des besten Lösungswegs basierte auf einer umfassenden Bewertung der verschiedenen Faktoren und einer Abwägung der Vor- und Nachteile jedes einzelnen Ansatzes. Die detaillierten Ergebnisse der Nutzwertanalyse werden im Kapitel 4.4 zusammengefasst und interpretiert.

2. Der sequentielle Lösungsansatz für inSiDE

Die Evaluation ergab, dass für die Fachzeitschrift ‚inSiDE‘ ein sequentieller Lösungsansatz die beste Lösung darstellt. Dieser Ansatz beinhaltet die Verbesserung des bestehenden Print-Publikations-Workflows und die Integration eines automatisierten Web-Workflows. Die Kostenminimierung spielte hierbei eine entscheidende Rolle, da ‚inSiDE‘ von einer öffentlichen Einrichtung herausgegeben wird. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes ist, dass der Arbeitsablauf der Autoren unverändert bleibt, was die Akzeptanz und die Einarbeitungsphase vereinfacht. Der empfohlene Lösungsweg beinhaltet die Verwendung von Bilddateien für die Darstellung mathematischer Formeln, was eine hohe Kompatibilität und korrekte Darstellung gewährleistet. Dieser Ansatz bietet eine effiziente und kostengünstige Lösung unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten von ‚inSiDE‘. Die Kombination aus bewährten Methoden und gezielter Automatisierung ermöglicht eine deutliche Verbesserung des Publikationsprozesses.

3. Kombination von Lösungsbausteinen und Ergebnis der Evaluation

Die Evaluation identifizierte drei sinnvolle Kombinationen von Lösungselementen, die zu einem effizienten Gesamtworkflow führen. Eine vierte Kombination wurde verworfen, da sie dem besten Lösungsweg unterlegen war. Der Fokus liegt auf dem sequentiellen Ansatz, der den bestehenden Print-Workflow verbessert und den Web-Workflow automatisiert. Mathematische Ausdrücke werden dabei in Bildform verarbeitet. Die Wahl des sequentiellen Ansatzes basiert auf der Kostenminimierung und der Beibehaltung des gewohnten Arbeitsablaufs für die Autoren. Das Ergebnis der Evaluation ist ein Gestaltungskonzept für einen sequentiell organisierten Verarbeitungsprozess mit Integration eines automatisierten Web-Workflows. Der empfohlene Lösungsweg bietet wichtige Verbesserungen für ‚inSiDE‘, insbesondere in Bezug auf Effizienz und Kosten. Die enge Anlehnung an die bestehenden Arbeitswerkzeuge wurde dabei als wichtige Bedingung berücksichtigt.

V.Umsetzung und Ausblick

Die Umsetzung des empfohlenen Workflows beinhaltet die Entwicklung einer DTD (Document Type Definition) für die XML-Strukturen, die Definition eines Namenskonzepts für Elemente und Attribute, und die Auswahl eines geeigneten Systems für die Mediengerechte Datenhaltung von Bildern. Die Verwendung von XPath und DOM für die Datenabfrage und -änderung wird empfohlen. Zukünftige Weiterentwicklungen könnten die Integration eines Content Management Systems (CMS) für eine effizientere Verwaltung der wachsenden Datenmenge umfassen. Die XML-basierte Lösung optimiert den Publikationsprozess und bietet einen klaren Vorteil gegenüber dem bisherigen, ineffizienten System. Das Ziel ist ein deutlich verbesserter Workflow und eine gesteigerte Effizienz.

1. Konzeptionelle Handlungsempfehlung Sequentieller Workflow

Die konzeptionelle Handlungsempfehlung konzentriert sich auf die Umsetzung des sequentiellen Lösungswegs, der als beste Option für die Fachzeitschrift ‚inSiDE‘ identifiziert wurde. Dieser Ansatz zeichnet sich durch geringe Kosten und die Beibehaltung des gewohnten Arbeitsablaufs der Autoren aus – ein entscheidender Faktor, da ‚inSiDE‘ von einer öffentlichen Einrichtung herausgegeben wird. Der Fokus liegt auf der Verbesserung des bestehenden Print-Workflows und der automatisierten Integration des Web-Workflows. Die Verarbeitung mathematischer Ausdrücke erfolgt in Bildform, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden. Die Handlungsempfehlung umfasst detaillierte Schritte zur Umsetzung des neuen Prozesses, wobei der sequentielle Ansatz die effizienteste und kostengünstigste Lösung darstellt, da er die Arbeitsabläufe der Autoren nicht verändert. Die Empfehlungen berücksichtigen die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen des Publikationsprozesses von ‚inSiDE‘.

2. XML basierte Datenstruktur und Namenskonventionen

Ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung ist die Entwicklung einer gut strukturierten XML-Datenbasis. Hierfür wird der Entwurf einer DTD (Document Type Definition) empfohlen, die flexibel und erweiterungsfähig sein sollte, um zukünftige Anforderungen zu erfüllen. Eine geeignete Datenanalyse ist unerlässlich für den Entwurf einer effizienten DTD, die den Aufbau der Datenstrukturen berücksichtigt und zukünftige Änderungen ermöglicht. Ein klares Namenskonzept für Elemente, Attribute und Entitäten ist ebenfalls notwendig, wobei bei abgekürzten Namen die Vollformen in Kommentaren festgehalten werden sollten. Die Wahl des Datenspeichersystems (Datenbank oder einfaches Dateisystem) hängt von den konkreten Anforderungen ab und muss gesondert ermittelt werden. Die Verwendung von XML Path Language (XPath) für Anfragen und Document Object Model (DOM) für Änderungen wird vorgeschlagen. Eine Volltext- und Strukturindizierung wird für eine effiziente Datenverwaltung empfohlen.

3. Potentielle Mediendatenbanksysteme und Ausblick

Die Implementierung des neuen Systems könnte kleinere Mediendatenbanksysteme umfassen, bestehend aus User-Frontend, Medien-Application-Server und File- oder Datenbank-Server. Die Auswahl des passenden Systems hängt von den zukünftigen Anforderungen ab, wobei der derzeitige Bedarf an einem komplexen Verwaltungssystem noch gering ist. Die steigende Anzahl an Dateien, insbesondere an Bilddaten, mit zukünftigen Ausgaben von ‚inSiDE‘ muss jedoch berücksichtigt werden. Der Ausblick umfasst mögliche Weiterentwicklungen des Publikations-Workflows, beispielsweise durch die Integration eines Content Management Systems (CMS). Die Anpassung anderer Projekte an den vorgeschlagenen Lösungsweg wird ebenfalls als Möglichkeit erwogen. Die Umsetzung des empfohlenen Lösungswegs soll zu einer deutlichen Verbesserung der Effizienz des Publikationsprozesses führen, während die Einbindung eines CMS für die Zukunft als Erweiterungspotenzial gesehen wird.