
RDA-Katalogisierung: Online-Plattform
Dokumentinformationen
Autor | Larissa Muhr |
Schule | Hochschule der Medien Stuttgart |
Fachrichtung | Bibliotheks- und Informationsmanagement |
Dokumenttyp | Bachelorarbeit |
Sprache | German |
Format | |
Größe | 1.25 MB |
Zusammenfassung
I.Bedarf an Beispielkatalogisaten nach RDA
Die vorliegende Arbeit untersucht den Bedarf an einer kooperativen Online-Plattform für Beispielkatalogisate nach dem Regelwerk RDA (Resource Description and Access). Bestehende Sammlungen, z.B. im RDA-Info-Wiki und der Universitätsbibliothek Regensburg (im Aleph- und PICA-Format), decken die Anforderungen von Katalogisierern nicht ausreichend ab. Die GND (Gemeinsame Normdatei) verwendet RDA seit Juli 2014, zeigt aber auch den Nachholbedarf an vollständigen Beispielen für diverse Materialarten auf.
1. Bestehende Beispielsammlungen und ihre Mängel
Die Arbeit beginnt mit der Feststellung, dass der Bedarf an Beispielkatalogisaten nach RDA (Resource Description and Access) hoch ist. Es existieren zwar bereits Beispielsammlungen, zum Beispiel im RDA-Info-Wiki und an der Universitätsbibliothek Regensburg. Allerdings weisen diese Sammlungen gravierende Mängel auf, die ihre praktische Nutzbarkeit einschränken. Ein Hauptproblem ist die unzureichende Abdeckung aller denkbaren Fälle. Die vorhandenen Beispiele konzentrieren sich auf bestimmte Materialtypen und lassen viele Situationen unberücksichtigt, für die Katalogisierer dringend Beispiele benötigen. Zusätzlich sind die vorhandenen Sammlungen oft nur in bestimmten Formaten verfügbar (z.B. Aleph an der Universitätsbibliothek Regensburg, größtenteils auch im RDA-Info-Wiki), während andere Formate wie PICA unterrepräsentiert sind. Diese begrenzte Formatvielfalt erschwert die Nutzung für Bibliotheken, die andere Systeme einsetzen, und verhindert eine umfassende Unterstützung aller in den Bibliotheksverbünden verwendeten Formate. Die Arbeit verdeutlicht somit, dass ein signifikanter Bedarf an einer umfassenderen und formatunabhängigen Beispielsammlung besteht, um die praktische Anwendung von RDA zu verbessern.
2. RDA und seine Herausforderungen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Darstellung der Herausforderungen, die mit der Anwendung von RDA einhergehen. Die Einführung von RDA verlief nicht reibungslos und die Umstellung bei verschiedenen Bibliotheksdienstleistern, wie dem ekz, zog sich länger hin als geplant. Obwohl die Gemeinsame Normdatei (GND) bereits seit dem 1. Juli 2014 Normdatensätze nach RDA erfasst, zeigte sich schnell, dass RDA nicht für alle Materialarten vollständig geeignet ist und Nachbesserungsbedarf besteht. Auch über ein Jahr nach der Einführung gab es weiterhin Ergänzungen und Änderungen sowohl auf verschiedenen Ebenen als auch in den deutschsprachigen Anwendungsrichtlinien. Die dynamische Natur von RDA mit seinen regelmäßigen Änderungen stellt eine weitere Herausforderung dar. Die Arbeit betont somit die Notwendigkeit einer flexiblen und stets aktualisierten Beispielsammlung, um mit den laufenden Anpassungen des RDA-Regelwerks Schritt zu halten und den Nutzern stets aktuelle und korrekte Beispiele zur Verfügung zu stellen. Dieser Punkt unterstreicht die Notwendigkeit einer lebendigen und dynamischen Beispielsammlung, die sich an die ständigen Weiterentwicklungen von RDA anpassen kann.
II.Umfrageergebnisse zur Nutzung von Beispielen
Eine Online-Umfrage unter Nutzern der RDA-Info-Mailingliste (betrieben von der Deutschen Nationalbibliothek) ergab, dass 69,9% der 326 Befragten 20-80% ihrer Arbeitszeit mit Katalogisierung verbringen. Zwei Drittel der Befragten (217 Personen) bewerten Beispielkatalogisate als "sehr wichtig", ein Viertel als "wichtig". 68,7% der Befragten nutzen bereits eigene oder interne Beispielsammlungen, oft nach Themen, formalen Aspekten (z.B. Monografien) oder RDA-Modulen geordnet. Eine überregionale, gut durchsuchbare Beispielsammlung wird von den meisten Befragten als sinnvoll erachtet.
1. Arbeitszeitaufwand für Katalogisierung
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Befragten (69,9%, also 228 von 326 Personen) einen erheblichen Anteil ihrer Arbeitszeit (20-80%) mit Katalogisierungstätigkeiten verbringt. Die Verteilung innerhalb dieser Spanne ist relativ gleichmäßig: 76 Personen (23,3%) gaben 20-40%, 79 Personen (24,2%) 40-60% und 73 Personen (22,4%) 60-80% an. Nur 12,9% (42 Personen) verbringen weniger als 20% ihrer Zeit mit Katalogisieren. Bemerkenswert ist jedoch auch der Anteil von 16,9% (56 Personen), bei denen die Katalogisierung über 80% der Arbeitszeit ausmacht. Diese Daten verdeutlichen ein breites Spektrum an Arbeitsbelastungen im Bereich Katalogisierung und unterstreichen die Relevanz von effizienten Werkzeugen und Hilfsmitteln, wie einer gut organisierten Beispielsammlung, für die tägliche Arbeit der Befragten. Die gleichmäßige Verteilung der Antworten deutet auf eine repräsentative Stichprobe hin.
2. Bedeutung von Beispielkatalogisaten im Arbeitsalltag
Die Umfrage untersuchte die Bedeutung von Beispielkatalogisaten für die Bibliotheksmitarbeiter. Die Ergebnisse belegen die hohe Relevanz von Beispielen im Katalogisierungsprozess. Insgesamt gaben 92,3% der Befragten an, Beispiele als wichtig oder sehr wichtig einzuschätzen. Zwei Drittel (66,6%, 217 Personen) stuften Beispiele sogar als „sehr wichtig“ ein, während ein Viertel (25,8%, 54 Personen) sie als „wichtig“ bewertete. Nur eine sehr kleine Minderheit (7,7%, 25 Personen) fand Beispiele als „weniger wichtig“. Kein einziger Befragter bewertete Beispiele als unwichtig. Diese Ergebnisse bestätigen die Ausgangshypothese der Arbeit, dass Beispielkatalogisate eine große Bedeutung im Katalogisierungsalltag haben. Die hohe Wertschätzung von Beispielen legt nahe, dass eine gut gestaltete und zugängliche Beispielsammlung auf großes Interesse stoßen würde und eine spürbare Erleichterung im Arbeitsalltag vieler Katalogisierer bedeuten könnte. Die Befragten greifen offensichtlich bereits auf verschiedene Quellen für Beispiele zurück, wie z.B. Schulungsunterlagen oder das RDA Toolkit.
3. Nutzung eigener oder hausinterner Beispielsammlungen
Die Umfrage ermittelte auch, ob die Bibliotheksmitarbeiter bereits eigene oder hausinterne Beispielsammlungen nutzen. Über zwei Drittel der Befragten (68,7%, 224 von 326) gaben an, auf solche Sammlungen zurückgreifen zu können. Dieser Befund bestätigt die Annahme, dass viele Katalogisierer selbstständig oder im Team Beispiele sammeln, um diese bei Bedarf nachzuschlagen. Dies zeigt ein vorhandenes Potenzial an bereits gesammelten Beispielen für eine zukünftige kooperative Beispielsammlung. Die 31,3% (102 von 326), die keine eigene Sammlung nutzen, könnten entweder mit den bereitgestellten Schulungsunterlagen oder öffentlich zugänglichen Beispielen aus Bibliotheksverbünden zufrieden sein, weniger komplexe Fälle bearbeiten oder Schwierigkeiten in spezifischen Katalogisierungsbereichen haben, die durch eine eigene Sammlung behoben werden könnten. Seis auch sechs Befragte fälschlicherweise frei verfügbare Beispiele (z.B. aus dem RDA-Toolkit) angegeben, obwohl sie in der vorherigen Frage angegeben hatten keine eigene Sammlung zu nutzen.
4. Form und Organisation bestehender Beispielsammlungen
Die Befragten wurden nach der Form ihrer Beispielsammlungen gefragt. Häufige Antworten waren Textdateien, Bilddateien oder Ausdrucke. Die Angaben im Feld „Sonstiges“ zeigten eine vielfältige Praxis. Verbunddatenbanken wurden siebenmal genannt, was darauf hinweist, dass einige Katalogisierer Identifikationsnummern aus diesen Datenbanken verwenden oder dort nach ähnlichen Fällen suchen. Die Organisation der Sammlungen variierte ebenfalls stark: 44 Befragte ordnen ihre Beispiele nach Themen, 49 nach formalen Aspekten (z.B. Monografien), 11 nach Einzelproblemen (z.B. typografische Besonderheiten), 10 nach RDA-Modulen und 16 nach Aleph-Satzschablonen. Die Analyse der verschiedenen Organisationsmethoden und der Formen der Datenspeicherung zeigt, dass eine einheitliche und gut durchsuchbare Online-Plattform dringend notwendig ist, um die Effizienz der Arbeit mit Beispielkatalogisaten zu steigern. Die Wichtigkeit von Notizen und Erläuterungen wurde ebenfalls betont.
5. Bewertung einer überregionalen Beispielsammlung und Aktive Beteiligung
Die Mehrheit der Befragten (95,7%) hält eine überregionale Beispielsammlung für sinnvoll oder zumindest nicht unnütz. Nur eine kleine Minderheit (4,3%) sieht keine Notwendigkeit dafür. Der Wunsch nach einer gut organisierten und durchsuchbaren Plattform mit Stichwort- und Volltextsuche wurde häufig geäußert. Die meisten Befragten (45,7%) waren sich unsicher, ob sie aktiv an einer solchen Sammlung mitwirken würden. Als Bedingung für eine aktive Teilnahme wurde die Prüfung der Beispiele vor Veröffentlichung genannt. Dies deutet auf Unsicherheiten im Umgang mit RDA und dem „cataloguer’s judgement“ hin. Eine Moderation und Redaktion wurden als wünschenswert erachtet. Die Ergebnisse zeigen ein großes Potenzial, wobei die Bedenken hinsichtlich der Zeit und des Aufwandes berücksichtigt werden müssen, sowie die Frage der Datenbereitstellung durch die Teilnehmer.
III.Optionen für die technische Umsetzung einer Online Plattform
Die Arbeit evaluiert verschiedene Möglichkeiten zur technischen Umsetzung einer kooperativen Online-Plattform für Beispielkatalogisate: Wikis bieten Vorteile durch einfache Editierbarkeit, automatische Indexierung und Volltextsuche, jedoch bestehen Herausforderungen bei der Übersichtlichkeit und der Qualitätskontrolle. Datenbanken bieten Flexibilität, benötigen aber höhere Kosten und spezialisiertes Personal. Blogs und Internetforen werden als weniger geeignet eingeschätzt, da sie die Anforderungen an die kollaborative Bearbeitung und strukturierte Suche weniger gut erfüllen.
1. Wikis als Plattform für eine kooperative Beispielsammlung
Die Arbeit untersucht die Eignung von Wikis als technische Grundlage für die geplante kooperative Online-Plattform für RDA-Beispielkatalogisate. Wikis bieten den Vorteil, dass sie nicht nur als reine Informationssammlungen dienen, sondern durch die Kommentarfunktion auch Diskussionsforen ermöglichen. Im Kontext von RDA-Beispielen erlaubt dies die Diskussion des 'cataloguer's judgement', also der verschiedenen, je nach Kontext korrekten Katalogisierungsentscheidungen. Die meisten Wikis generieren automatisch einen Index und bieten Tagging- oder Labeling-Möglichkeiten zur Verschlagwortung. Die Volltextsuche erleichtert das Auffinden relevanter Beispiele, auch durch die Suche nach Notizen oder Regelwerksstellen. Jedoch kann eine Volltextsuche bei spezifischen Kriterien (z.B. die Suche nach Beispielen mit drei Verfassern) ihre Grenzen erreichen. Eine hierarchische Struktur kann die Übersichtlichkeit unterstützen. Die Arbeit bewertet die Vorteile eines Wikis positiv, insbesondere die einfache Editierbarkeit und die Möglichkeit zur kollaborativen Bearbeitung durch eine Community. Allerdings wird auch die 90-9-1-Regel erwähnt, die besagt, dass nur ein geringer Teil der Nutzer aktiv Inhalte erstellt, während die Mehrheit passiv konsumiert. Dieser Aspekt muss bei der Planung berücksichtigt werden.
2. Datenbanken als Alternative und deren Vor und Nachteile
Als Alternative zu Wikis werden Datenbanken betrachtet. Datenbanken bieten den Vorteil kurzer Softwareentwicklungszeiten durch die Verwendung von Standards und einer gemeinsamen Datenbanksprache. Die Flexibilität bei Anpassungen und die effiziente Speicherung und Bereitstellung großer Datenmengen werden hervorgehoben. Jedoch liegen die Kosten für Datenbanken deutlich höher als für Wikis, da neben der Software selbst auch Serverkosten und hochqualifiziertes Personal (Datenbankdesigner, Datenbankadministratoren) erforderlich sind. Die Arbeit wägt ab, ob der Aufwand für eine Datenbank im Verhältnis zum angestrebten Nutzen steht, besonders im Hinblick darauf, ob die Anwendung tatsächlich eine „Vielzahl komplizierter Techniken zum effizienten Speichern und Wieder-auslesen großer Datenmengen“ erfordert. Die höhere Komplexität und die damit verbundenen Kosten werden als wesentliche Nachteile gegenüber der Wiki-Lösung genannt.
3. Blogs und Internetforen als weniger geeignete Optionen
Blogs und Internetforen werden als weniger geeignete Optionen für die Umsetzung der Online-Plattform bewertet. Blogs werden typischerweise von einer Person oder einem kleinen Team verwaltet, was der angestrebten kooperativen Bearbeitung entgegenläuft. Obwohl Team-Blogging und Kommentare möglich sind, birgt die chronologische Auflistung von Beiträgen das Risiko einer mangelnden Übersichtlichkeit. Internetforen ermöglichen zwar den Informationsaustausch in Kategorien und Threads, jedoch erschwert die Möglichkeit der Zuordnung zu nur einer Oberkategorie die Organisation der Beispielkatalogisate. Die Arbeit argumentiert, dass sowohl Blogs als auch Foren im Vergleich zu Wikis weniger gut geeignet sind, um die Anforderungen einer strukturierten, gut durchsuchbaren und kollaborativ bearbeiteten Beispielsammlung zu erfüllen. Die beschränkte Flexibilität bei der Organisation und die Herausforderungen bei der Suche nach spezifischen Beispielen werden als entscheidende Nachteile genannt.
IV.Konzept für eine kooperative Online Beispielsammlung basierend auf einem Wiki
Basierend auf den Umfrageergebnissen wird ein Konzept für eine kooperative Online-Beispielsammlung auf Basis eines Wikis vorgeschlagen. Wichtige Funktionen sind Nutzerkonten, Qualitätskontrolle vor Veröffentlichung, Notizen zu den einzelnen Beispielen, und eine intuitive Suchfunktion (Stichwort- und Volltextsuche). Die Struktur der einzelnen Einträge soll Titel, Kategorie, Scans des Mediums, das Katalogisat und Erläuterungen enthalten. Die Aktualität der Beispiele wird durch das Erstellungsdatum und die Versionsgeschichte sichergestellt. Eine aktive Beteiligung der Nutzer an der Pflege der Sammlung wird angestrebt, wobei eine Clearingstelle für die Qualitätskontrolle unerlässlich ist.
1. Grundlegende Anforderungen an die Beispielsammlung
Der Abschnitt beschreibt die wichtigsten Anforderungen an die konzipierte kooperative Online-Beispielsammlung. Zentrale Punkte sind die Nutzung von Nutzerkonten für eine kontrollierte Bearbeitung und die Möglichkeit der Qualitätskontrolle vor der Freischaltung der Beispiele. Die Einträge sollen idealerweise Notizen und Erläuterungen enthalten, z.B. Verweise auf das RDA Toolkit, um die Lösungswege nachvollziehbar zu machen. Eine übersichtliche und gut durchsuchbare Struktur der Sammlung ist unerlässlich, um den Nutzern einen effizienten Zugriff auf die benötigten Beispiele zu ermöglichen. Die Notwendigkeit einer Qualitätskontrolle wird besonders hervorgehoben, da das 'cataloguer’s judgement' in RDA mehrere korrekte Lösungen zulässt. Daher ist eine Überprüfung der Richtigkeit der Beispiele vor ihrer Veröffentlichung essentiell, um die Qualität der Sammlung zu gewährleisten. Die Kombination von Nutzerkonten mit einer Kontrollinstanz soll sicherstellen, dass die Beispiele korrekt sind und den hohen Ansprüchen der Nutzer entsprechen.
2. Konzept für den Aufbau der Wiki basierten Beispielsammlung
Das vorgeschlagene Konzept für die Beispielsammlung basiert auf einem Wiki. Jeder Artikel soll mit dem Buchtitel und einer charakteristischen Kategorie überschrieben sein. Zu Beginn des Artikels wäre die Darstellung eines Scans der Titelseite und der Rückseite sinnvoll, um die Quelle zu visualisieren. Anschließend folgt das Beispiel-Katalogisat, sowohl in einem bestimmten Format als auch in einer formatfreien Version. Notizen und Erläuterungen zur Lösung ergänzen den Eintrag. Um die Aktualität der Beispiele zu gewährleisten, soll das Erstellungsdatum im Artikel angegeben sein. Zusätzlich kann die Versionsgeschichte des Wiki-Eintrags Aufschluss über die Aktualität geben. Die regelmäßigen Änderungen im RDA-Regelwerk werden berücksichtigt, indem Artikel, die seit mehreren Jahren unbearbeitet blieben, eventuell aus der Sammlung entfernt oder gesondert geprüft werden. Die Kommentarfunktion soll allen angemeldeten Nutzern zur Verfügung stehen, um Rückfragen zu den Beispielen zu ermöglichen und Diskussionen über verschiedene Lösungsansätze und die Aktualität der Beispiele anzuregen.
3. Zusätzliche Funktionen und Aspekte der Plattform
Zusätzlich zu den oben genannten Punkten werden weitere Funktionen und Aspekte der geplanten Plattform diskutiert. Die Benutzer sollen über ihre Nutzerkonten steuern können, welche Daten sie für andere Nutzer sichtbar machen möchten. Eine Kontaktaufnahme soll aber in jedem Fall ermöglicht werden. Die Kommentarfunktion wird als wichtige Funktion hervorgehoben, da sie es ermöglicht, Rückfragen zu den Beispielen zu stellen und zu beantworten. Dies ist besonders hilfreich bei Unklarheiten, ob eine bestimmte Angabe obligatorisch oder optional ist, oder wenn Verständnisprobleme bezüglich der gewählten Lösung bestehen. Auch die Aktualität der Beispiele kann so diskutiert und gegebenenfalls aktualisiert werden. Diese Punkte verdeutlichen das Bestreben, eine benutzerfreundliche und interaktive Plattform zu schaffen, die die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch unter den Nutzern fördert. Die Berücksichtigung der Umfrageergebnisse steht im Vordergrund.
V.Fazit
Die hohe Nachfrage nach einer kooperativen Online-Plattform für Beispielkatalogisate nach RDA wurde durch die Umfrage deutlich. Ein Wiki-basiertes Konzept, welches die Nutzerwünsche berücksichtigt, wird als optimale Lösung vorgeschlagen. Die langfristige, aktive Beteiligung von Nutzern an der Pflege der Beispielsammlung ist für den Erfolg essentiell, ebenso wie die Einrichtung einer Qualitätskontrolle.
1. Hohe Nachfrage und detaillierte Vorstellungen der Nutzer
Das Fazit beginnt mit der Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Die durchgeführte Umfrage zeigt eine hohe Nachfrage nach einer kooperativen Online-Plattform für RDA-Beispielkatalogisate. Die große Nachfrage begründet sich in der Tatsache, dass Beispielkatalogisate eine wertvolle Hilfestellung im Arbeitsalltag der Katalogisierenden darstellen. Die Umfrage enthüllte nicht nur den Bedarf, sondern auch detaillierte Vorstellungen der potentiellen Nutzer hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionalität einer solchen Beispielsammlung. Diese detaillierten Vorstellungen erleichtern die Planung einer Plattform, die die Nutzerwünsche effektiv berücksichtigt. Die Arbeit hebt hervor, dass die Umfrage eine hohe Bereitschaft der Nutzer zur aktiven Mitarbeit an der Beispielsammlung aufzeigte, was den Erfolg der Plattform erheblich begünstigen würde. Dieser Punkt unterstreicht das Potenzial einer erfolgreichen Umsetzung des Projekts.
2. Notwendigkeit einer kontrollierten nicht selbstorganisierten Lösung
Trotz der großen Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit wird betont, dass eine komplett selbstorganisierte Lösung nicht in Frage kommt. Die Umfrageergebnisse zeigten deutlich den Wunsch vieler Teilnehmer nach einer Qualitätskontrolle der eingereichten Beispiele. Daher ist die Einrichtung einer Clearingstelle oder Moderation unerlässlich, um die Qualität und Richtigkeit der Beispielkatalogisate zu gewährleisten. Die Notwendigkeit einer solchen Kontrollinstanz ist ein wichtiger Aspekt des Konzepts und unterstreicht die Grenzen einer rein dezentralen, selbstorganisierten Plattform. Die Kontrolle der eingereichten Beispiele ist essenziell, um die Zuverlässigkeit und den Nutzen der Plattform für alle Nutzer langfristig zu sichern.
3. Wiki als optimale technische Lösung und Ausblick
Die Arbeit analysierte verschiedene technische Umsetzungsmöglichkeiten für die Online-Plattform und kommt zu dem Schluss, dass ein Wiki am besten geeignet ist, um die Anforderungen der Nutzer zu erfüllen. Wikis bieten die Möglichkeit, alle wichtigen Voraussetzungen wie Nutzerkonten, Qualitätskontrollen und eine gut durchsuchbare Struktur zu kombinieren. Das entwickelte Konzept auf Wiki-Basis versucht, die Wünsche der Nutzer weitestgehend einzubeziehen und bietet einen Ausblick darauf, wie eine solche Beispielsammlung aussehen könnte. Es wird anerkannt, dass der Aufwand in der Aufbauphase hoch sein wird, sich jedoch für die Pflege der Sammlung deutlich reduzieren wird, da Änderungsvorschläge von allen Nutzern eingebracht werden können. Das Fazit betont also die Umsetzbarkeit des Konzepts und hebt die Vorteile der gewählten Wiki-Lösung hervor. Die Arbeit liefert damit eine fundierte Grundlage für die Realisierung einer erfolgreichen und nachhaltigen Online-Beispielsammlung für RDA-Katalogisate.
Dokumentreferenz
- RDA: Die D-A-CH-Länder vor dem Umstieg – der Dialog der Anwender hat begonnen (Renate Behrens)
- RDA spricht deutsch – Erste Datensätze nach RDA im Echtbetrieb (Renate Behrens)
- „Was mache ich mit der Haarlocke?“ – RDA und Spezialbestände (Renate Behrens)
- Erste Meilensteine im RDA-Projekt (Renate Behrens; Christine Frodl)