Victimisierung und Psychopathologie bei Kindern nach Massentrauma in Sri Lanka

Victimisierung und Psychopathologie bei Kindern nach Massentrauma in Sri Lanka

Dokumentinformationen

Autor

Vathsalan Rajan

instructor apl. Prof. Dr. Claudia Catani
Schule

Universität Bielefeld

Fachrichtung Psychologie
Dokumenttyp dissertation
Veröffentlichungsjahr 2019
Ort Bielefeld
Sprache German
Seitenanzahl 70
Format
Größe 658.45 KB
  • Kindesmisshandlung
  • Psychopathologie
  • Massentrauma

Zusammenfassung

I. Einleitung

Die Dissertation 'Victimisierung und Psychopathologie bei Kindern nach Massentrauma in Sri Lanka' untersucht die komplexen Zusammenhänge zwischen Victimisierung, Psychopathologie und den Auswirkungen von Massentrauma auf Kinder. Die Forschung beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, denen Kinder in posttraumatischen Kontexten gegenüberstehen. Ein zentrales Anliegen ist die Definition von Gewalt gegen Kinder und deren Manifestationen in den betroffenen Gemeinschaften. Die Arbeit stellt fest, dass Massentrauma nicht nur unmittelbare physische Schäden verursacht, sondern auch langfristige psychische Folgen hat. Die Autorin hebt hervor, dass die psychische Gesundheit von Kindern stark von den Erfahrungen ihrer Eltern und der sozialen Umgebung abhängt. Die Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Entwicklung von Interventionen, die auf die Bedürfnisse traumatisierter Kinder zugeschnitten sind.

1.1 Hintergrund und Kontext

Die Dissertation beginnt mit einer umfassenden Analyse des Kontextes, in dem die Forschung stattfindet. Sri Lanka hat in den letzten Jahrzehnten mehrere Massentraumata erlebt, darunter den Bürgerkrieg und den Tsunami von 2004. Diese Ereignisse haben nicht nur die physische Infrastruktur, sondern auch die sozialen Strukturen der Gemeinschaften stark beeinträchtigt. Die Autorin argumentiert, dass die psychosozialen Auswirkungen dieser Traumata auf Kinder oft übersehen werden. Die Arbeit zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie die spezifischen Risiken und Schutzfaktoren identifiziert, die die psychische Gesundheit von Kindern beeinflussen. Die Analyse der Vulnerabilität von Kindern in diesen Kontexten ist entscheidend für das Verständnis der langfristigen Folgen von Trauma.

II. Methodologie

Die Methodologie der Dissertation umfasst qualitative und quantitative Ansätze zur Datenerhebung. Die Autorin verwendet Interviews und Umfragen, um die Erfahrungen von Kindern und ihren Familien zu dokumentieren. Ein zentraler Aspekt der Methodologie ist die Berücksichtigung der kulturellen Kontexte, in denen die Kinder leben. Die Arbeit betont die Notwendigkeit, die Einflüsse von Kultur und Gemeinschaft auf die Wahrnehmung und das Erleben von Trauma zu verstehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrnehmung von Gewalt und die Reaktionen darauf stark von kulturellen Normen geprägt sind. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Entwicklung von Interventionen, die kulturell sensibel sind und die spezifischen Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften berücksichtigen.

2.1 Datenerhebung und Analyse

Die Datenerhebung erfolgt in mehreren Phasen, um ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten. Die Autorin verwendet sowohl qualitative Interviews mit Betroffenen als auch quantitative Umfragen, um statistische Daten zu sammeln. Die Analyse der Daten erfolgt mithilfe von statistischen Methoden, um Muster und Zusammenhänge zu identifizieren. Ein wichtiger Aspekt der Analyse ist die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Gewalt und psychischer Gesundheit. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die Gewalt erfahren haben, ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen aufweisen. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für Fachkräfte, die in der psychosozialen Unterstützung tätig sind.

III. Ergebnisse und Diskussion

Die Ergebnisse der Dissertation zeigen, dass elterliche Psychopathologie einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit von Kindern hat. Kinder, deren Eltern unter psychischen Erkrankungen leiden, sind einem höheren Risiko ausgesetzt, selbst psychische Probleme zu entwickeln. Die Autorin diskutiert die Rolle von Schutzfaktoren, wie z.B. stabile familiäre Beziehungen und Zugang zu psychosozialer Unterstützung. Diese Faktoren können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von Trauma zu mildern. Die Diskussion hebt hervor, dass Interventionen, die auf die Stärkung familiärer Bindungen abzielen, entscheidend für die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern sind. Die Arbeit schließt mit Empfehlungen für zukünftige Forschungen und praktische Anwendungen in der psychosozialen Arbeit.

3.1 Praktische Implikationen

Die praktischen Implikationen der Forschung sind weitreichend. Die Ergebnisse können dazu beitragen, gezielte Programme zur Unterstützung traumatisierter Kinder zu entwickeln. Fachkräfte sollten die Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Victimisierung und Psychopathologie nutzen, um effektive Interventionsstrategien zu entwerfen. Die Arbeit betont die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die psychische Gesundheit von Kindern in Krisensituationen zu fördern. Die Autorin schlägt vor, dass Programme zur Stärkung der elterlichen Fähigkeiten und zur Förderung von Resilienz in der Gemeinschaft implementiert werden sollten. Diese Ansätze könnten dazu beitragen, die langfristigen Auswirkungen von Massentrauma auf Kinder zu verringern.

Dokumentreferenz