
Umweltatlas: Medienwirksame Aufbereitung
Dokumentinformationen
Autor | Stefan Von Andrian-Werburg |
instructor | Dr. Alexander Neuberger |
Schule | Bosch & Partner GmbH |
Fachrichtung | Umweltwissenschaften/Umweltmanagement |
Unternehmen | Bosch & Partner GmbH |
Ort | München |
Dokumenttyp | Abschlussbericht |
Sprache | German |
Format | |
Größe | 3.28 MB |
Zusammenfassung
I.Der UBA Umweltatlas Eine interaktive Plattform für Umweltinformationen
Das Umweltbundesamt (UBA) entwickelte den UBA-Umweltatlas, eine innovative Online-Plattform zur Präsentation komplexer Umweltinformationen. Der Atlas nutzt interaktive Karten, Infografiken und Diagramme, um Umweltdaten anschaulich aufzubereiten und ein breites Publikum – von Bürgern bis zu Journalisten und Pädagogen – zu erreichen. Zwei Pilot-Module zu „Reaktiver Stickstoff“ und „Bauen, Wohnen, Haushalte“ demonstrieren die Funktionalität. Der Atlas zielt auf Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung ab, um Handlungsoptionen im Bereich Umweltpolitik aufzuzeigen. Die Datenvisualisierung und die Interaktivität sind Kernmerkmale des UBA-Umweltatlas.
1. Konzeption und Ziele des UBA Umweltatlas
Der UBA-Umweltatlas wurde als integrierte Informationsplattform konzipiert, um komplexe Umweltthemen in einzelnen Modulen, den sogenannten Bausteinen, aufzubereiten. Diese Bausteine nutzen interaktive Karten, Infografiken und Diagramme, ergänzt durch Bilder und Videos, um einen umfassenden Überblick über den jeweiligen Themenkomplex zu bieten und als Einstieg in vertiefende Informationen zu dienen. Das Projekt umfasste die Entwicklung des Konzepts für Struktur, Gestaltung und technische Umsetzung des UBA-Umweltatlas, inklusive der Realisierung exemplarischer Bausteine zu den Themen „Reaktiver Stickstoff“ und „Bauen, Wohnen, Haushalte“. Zusätzlich wurden Handreichungen und unterstützende Materialien erstellt, um die Pflege bestehender und die Entwicklung weiterer Bausteine durch UBA-Mitarbeiter zu ermöglichen. Die Zielsetzung war, ein neues Format zu schaffen, das umweltpolitische Schwerpunktthemen bereichsübergreifend präsentiert und Zielgruppen wie die breite Öffentlichkeit, Journalisten und Pädagogen effektiv anspricht. Das Projekt sollte eine Lücke im Informationsangebot der UBA-Website schließen und sich von bestehenden Angeboten durch die Fokussierung auf ausgewählte umweltpolitische Schwerpunktthemen unterscheiden, die Nutzer durch anschauliche Daten an umfassendere Themenkomplexe heranführen und mit relevanten Informationen versorgen. Die zunehmende Bedeutung digitaler Umweltinformationen im Kontext der Internetnutzung bildete den Hintergrund für das Projekt.
2. Zielgruppen und angestrebte Wirkung
Die Hauptzielgruppe des UBA-Umweltatlas sind interessierte Bürgerinnen und Bürger. Zusätzliche Zielgruppen umfassen Multiplikatoren, Journalisten, Lehrende und politisch Verantwortliche auf allen Ebenen, die den Atlas als Informationsquelle für ihre Arbeit nutzen. Der Atlas dient in erster Linie der Wissensvermittlung und trägt zur Bewusstseinsbildung bei. Er soll durch die verständliche Darstellung wichtiger umweltpolitischer Botschaften zu den ausgewählten Schwerpunktthemen Anregungen zum eigenen Handeln geben. Die Entwicklung des UBA-Umweltatlas wurde durch Erkenntnisse über Nutzerverhalten, Darstellungsoptionen und Präsentationstechniken von statistischen und Geodaten beeinflusst. Dabei wurden sowohl die technischen Möglichkeiten der UBA-Website als auch erfolgreiche Beispiele anderer Websites berücksichtigt. Besondere Bedeutung hatten Lösungen, die sich durch Interaktivität, Performance und hohe Nutzerfreundlichkeit auszeichneten. Die beiden Pilot-Bausteine wurden innerhalb des entwickelten technischen Rahmens umgesetzt und dessen Möglichkeiten vollständig ausgeschöpft. Die Abstimmung der Slide-Pläne für die Pilot-Bausteine erfolgte mit Ansprechpartnern im UBA, BMUB und BBSR. Die textlichen und grafischen Inhalte der Slides wurden darauf basierend erstellt, wobei teilweise vorhandene CMS-Inhalte genutzt werden konnten. Für andere Medien waren Vorarbeiten in externen Programmen (Tabellenkalkulation, GIS-Software, Grafikprogramme) notwendig.
3. Pilot Bausteine Reaktiver Stickstoff und Bauen Wohnen Haushalte
Die Pilot-Bausteine „Reaktiver Stickstoff“ und „Bauen, Wohnen, Haushalte“ dienten der Evaluierung des UBA-Umweltatlas-Konzepts. Der Baustein „Reaktiver Stickstoff“ konzentriert sich auf die Darstellung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge mit Diagrammen, Karten und Infografiken. Der Fokus liegt auf den Entstehungsmechanismen, Eintragswegen, Verbreitung und Wirkungen reaktiver Stickstoffverbindungen sowie Handlungsoptionen. Im Gegensatz dazu liegt im Baustein „Bauen, Wohnen, Haushalte“ der Schwerpunkt auf der Darstellung räumlich unterschiedlicher Strukturen und Entwicklungen sowie deren demografischen und ökonomischen Ursachen. Hier werden mehr räumliche Darstellungen und Karten verwendet. Die beiden Bausteine sollten die Vielseitigkeit des UBA-Umweltatlas-Konzepts belegen und zeigen, ob der Atlas komplexe Ursache-Wirkungsbeziehungen anschaulich erklären und gleichzeitig einen Überblick über die Themenkomplexe geben kann. Die Datenbasis für die Bausteine stammt aus verschiedenen Quellen, inklusive UBA-internen Daten, Statistiken des Statistischen Bundesamtes (StBA), Publikationen des BBSR, IÖR-Monitor Daten und weiteren Forschungsarbeiten. Die Ergebnisse wurden in Faktenblättern dokumentiert. Die beiden Bausteine sollten auch prüfen, ob der Umweltatlas eine konzeptionelle Ergänzung zum bisherigen Informationsangebot darstellt und als integrierte Informationsplattform funktionieren kann.
II.Technische Umsetzung und Datenquellen des UBA Umweltatlas
Technisch basiert der Atlas auf dem bestehenden CMS der UBA-Website mit speziell entwickelten Inhaltstypen („Umweltatlas“, „Umweltatlas-Karte“). Er integriert bereits vorhandene Inhalte (Bilder, Videos, interaktive Charts) und ermöglicht die Nutzung verschiedener Datenquellen, darunter das Statistische Bundesamt (StBA), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die Daten werden in interaktiven Karten und Diagrammen, aber auch in Infografiken und Bildern visualisiert. Die flexible Architektur erlaubt die Integration verschiedener Medientypen und die Mehrfachverwendung von Inhalten.
1. Technische Architektur des UBA Umweltatlas
Die technische Umsetzung des UBA-Umweltatlas ist nahtlos in das Content Management System (CMS) der UBA-Website integriert. Es wurden eigens zwei Inhaltstypen programmiert: „Umweltatlas“ und „Umweltatlas-Karte“. Der Inhaltstyp „Umweltatlas“ ist flexibel gestaltet und kann unterschiedliche Darstellungsanforderungen erfüllen. Ähnlich wie bei anderen Inhaltstypen der Website, wird pro Slide nur ein Formular zur Dateneingabe benötigt. Der Hauptinhaltstyp „Umweltatlas“ greift auf bereits bestehende Inhaltstypen wie „Bild“, „Video“, „interaktives Diagramm“ und „interaktives Tool“ zu. Dies ermöglicht die Einbindung bestehender CMS-Inhalte in den Umweltatlas und umgekehrt, sodass für den Atlas erstellte Inhalte auch anderweitig auf der UBA-Website verwendet werden können. Besonders hervorzuheben ist die im Backend auswählbare Layout-Option im Frontend. Dies vereinfacht die Pflege und Gestaltung der Inhalte und erlaubt es, Slides anzulegen, bevor das optimale Medium für die Informationsvermittlung feststeht. Das Layout kann jederzeit an die jeweilige Medienart angepasst werden. Die technische Umsetzung des UBA-Umweltatlas nutzt also die bestehenden Strukturen der UBA-Website optimal aus und erweitert diese um spezifische Funktionalitäten für die Darstellung von komplexen Umweltinformationen.
2. Datenquellen und integration
Der UBA-Umweltatlas nutzt vielfältige Datenquellen, sowohl interne als auch externe. Für die Pilot-Bausteine wurden verschiedene UBA-interne und externe Datenquellen recherchiert und auf ihre langfristige Nutzbarkeit und Schnittstellenfähigkeit geprüft. Die regelmäßige Verfügbarkeit und Anbindung der Daten wurde durch die Entwicklung eigener Schnittstellen sichergestellt, die auch bei Beibehaltung der bestehenden Datenstruktur langfristig nutzbar sind. Der Hilfs-Inhaltstyp „Umweltatlas-Karte“ ermöglicht die Nutzung von drei verschiedenen Datenquellen. Die Verwendung von Hilfs-Inhaltstypen wie „Bild“ und „Video“ ermöglicht eine zentrale und unabhängige Pflege im CMS und vereinfacht die Mehrfachverwendung von Inhalten. Dieser Ansatz wurde auch für den neuen Hilfs-Inhaltstyp „Umweltatlas-Karte“ angewendet, um die Kartenanwendungen in die Website zu integrieren. Für die Erstellung der Medien wurden teilweise bereits vorhandene CMS-Inhalte genutzt oder direkt im CMS erstellt, teilweise jedoch auch vorbereitende Arbeitsschritte in externen Programmen (GIS-Software, Tabellenkalkulation, Grafikprogramme) benötigt. Die Datenverarbeitungsschritte und die verwendeten Datenquellen wurden ausführlich dokumentiert, um die langfristige Nutzung und Pflege der Bausteine zu gewährleisten. Beispiele für genutzte Datenquellen sind nationale Trendtabellen (UBA), das Pollutant Release and Transfer Register (PRTR), die Berichterstattung zur Kommunalabwasser-Richtlinie, Ergebnisse von Forschungsvorhaben des UBA und Daten des Statistischen Bundesamtes (StBA).
3. Datenquellen der Pilot Bausteine im Detail
Der Baustein „Reaktiver Stickstoff“ nutzt Daten aus den Nationalen Trendtabellen für atmosphärische Emissionen (UBA), dem PRTR-Register, der Berichterstattung zur Kommunalabwasser-Richtlinie und Ergebnissen verschiedener Forschungsvorhaben des UBA (DESTINO, PINETI 3). Zusätzlich wurden Daten des Statistischen Bundesamtes (StBA) zur ökologischen Landwirtschaft und industriellen Ammoniakproduktion sowie Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zum Pkw-Bestand verwendet. Auch Daten zu Verkehrsmengen, Luftqualität, Ionenkonzentration im Niederschlag, Lachgaskonzentration und Nitratgehalt in Gewässern wurden integriert. Im Baustein „Bauen, Wohnen, Haushalte“ flossen Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), des Arbeitskreises der Oberen Gutachterausschüsse, des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU), der Bundesregierung, des BMU und weiterer Ministerien ein. Der IÖR-Monitor (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung) und die Laufende Raumbeobachtung des BBSR stellten wichtige Datenquellen dar, insbesondere zu Flächennutzung, Landschaftsqualität und regionalen Lebensbedingungen. Die Daten wurden in verschiedenen Darstellungsformen wie interaktiven Karten, Diagrammen, Infografiken und Bildern integriert und zum Teil durch UBA-Mitarbeiter in das benötigte Format gebracht. Der Umweltatlas ermöglicht die Darstellung von Daten aus verschiedenen Quellen und in verschiedenen Formaten (z.B. interaktive Kartenanwendungen, Diagramme, Infografiken). Die Nutzung und Pflege dieses Datenschatzes stellt eine permanente Herausforderung dar.
III.Gestaltung und Redaktionskonzept des UBA Umweltatlas
Der UBA-Umweltatlas konzentriert sich auf die klare Vermittlung zentraler Kernbotschaften. Jedes Modul basiert auf einem didaktischen Konzept, welches die Auswahl der Daten und deren Visualisierung steuert. Karten, Diagramme, Infografiken, Bilder und Videos werden eingesetzt, um komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Interaktivität wird dort eingesetzt, wo sie die Informationsvermittlung optimiert. Die Gestaltung zielt auf eine intuitive Navigation und vermeidet ablenkende Elemente. Der Atlas ist als nachhaltiges Instrument konzipiert und soll langfristig um weitere Umweltthemen erweitert werden.
1. Gestaltungsprinzipien des UBA Umweltatlas
Die Gestaltung des UBA-Umweltatlas priorisiert die bestmögliche Vermittlung der zentralen Kernbotschaften jedes Bausteins. Jedes Modul basiert auf einem individuellen didaktischen Konzept, das die themenspezifischen Kernbotschaften und deren Visualisierungsmöglichkeiten (vor allem raumbezogene Informationen und Daten) zusammenbringt. Die Darstellung wird so gewählt, dass die jeweilige Kernbotschaft am effektivsten transportiert wird. Der Atlas verwendet Karten, Diagramme, Bilder und Infografiken – wo sinnvoll, interaktiv gestaltet – zur Präsentation der Informationen. Verständliche Texte ergänzen die Visualisierungen und erläutern komplexe Zusammenhänge. Eine attraktive und intuitive Navigation soll die Nutzer motivieren, die Seite zu erkunden. Gestaltungselemente, die von den Kerninhalten ablenken, werden vermieden. Das Layout der Slides ist für die Bildschirmhöhe eines Standard-PCs konzipiert, mit einer Abbildung rechts und einem erläuternden Text links. Die Breitenverhältnisse der Bereiche sind variabel. Der Atlas nutzt Medien unterschiedlicher Typen (Karten, Diagramme, Infografiken, Bilder, Videos), um die themenspezifischen Botschaften zu transportieren, wobei Interaktivität nach Möglichkeit eingesetzt wird. Textliche Beschreibungen zu interaktiven Karten stellen vor allem die grundlegenden Zusammenhänge dar, um Nutzern die eigenständige Erkundung der Daten zu ermöglichen.
2. Redaktionskonzept und nachhaltige Gestaltung
Der UBA-Umweltatlas ist als nachhaltiges Instrument konzipiert und soll langfristig Informationen zu ausgewählten umweltpolitischen Themen bereitstellen. Er ergänzt den Bereich „Daten“ der UBA-Website, unterscheidet sich aber durch sein konzeptionelles und technisches Angebot. Im Gegensatz zu den einzelnen Artikeln im Bereich „Daten“ bietet der Umweltatlas, als Inhaltstyp „Umweltatlas“ im CMS, UBA-Fachgebieten die Möglichkeit, umweltpolitische Schwerpunktthemen in eigenen Bausteinen mit räumlichen und statistischen Daten aufzubereiten. Die adäquate Darstellung räumlicher Daten in Form interaktiver Karten ist essentiell. Für die Pilot-Bausteine wurden verschiedene Datenquellen geprüft, und die regelmäßige Datenanbindung durch eigene Schnittstellen sichergestellt. Der Hilfs-Inhaltstyp „Umweltatlas-Karte“ ermöglicht die Nutzung von drei verschiedenen Datenquellen. Die Mehrfachverwendung von Inhalten wird durch die Verwendung von Hilfs-Inhaltstypen (z.B. „Bild“, „Video“) vereinfacht. Diese werden zentral gepflegt und über Referenzierung in die Slides eingebunden. Das Redaktionskonzept und die Aktualisierungswerkzeuge basieren auf den Erfahrungen aus der Erstellung der Pilot-Bausteine „Reaktiver Stickstoff“ und „Bauen, Wohnen, Haushalte“. Die Erstellung der Medien erfolgte teilweise direkt im CMS, teilweise mit vorbereitenden Schritten in externen Programmen. Die Medien und Datenquellen sowie die Datenverarbeitungsschritte wurden ausführlich dokumentiert.
IV.Herausforderungen bei Pflege und Aktualisierung des UBA Umweltatlas
Die vielschichtige Aufbereitung der Umweltinformationen im UBA-Umweltatlas führt zu Herausforderungen bei der Pflege und Aktualisierung. Die Aktualisierung der verschiedenen Datenquellen und Medientypen (z.B. Karten, Diagramme, Infografiken) erfordert unterschiedlichen Aufwand und Zeitaufwand. Die Verwendung von Daten aus zeitlich begrenzten Forschungsprojekten stellt eine besondere Herausforderung dar. Eine systematische Prüfung der zu vermittelnden Kernbotschaften und eine Optimierung der Datenvisualisierung könnten den Pflegeaufwand reduzieren.
1. Herausforderungen durch die Komplexität des Inhalts
Die ambitionierte Zielsetzung des UBA-Umweltatlas, komplexe Umweltthemen umfassend und detailliert darzustellen, führt zu Herausforderungen bei der Nutzung und Pflege. Die ursprünglich geplante, fokussierte Informationsvermittlung mit einer einzelnen Botschaft pro Slide wurde zugunsten eines breiteren Informationsangebots aufgeweicht. Auf vielen Slides werden nun mehrere Darstellungen (interaktive Diagramme, Kartenbilder) zu unterschiedlichen Aspekten verwendet, oder es kommen Darstellungen mit sehr differenzierten Daten zum Einsatz. Diese erweiterte Informationsdichte führt zu Redundanzen und mehrfachen Beschreibungen ähnlicher Informationen. Ein gewisses Maß an Kontextinformation ist notwendig, um die Inhalte zu verstehen, da die Nutzer die Themenfelder frei wählen können. Redundante Informationen sind daher mitunter unvermeidbar, um ein umfassendes Verständnis zu gewährleisten. Die vielschichtige Aufbereitung der Themen bedeutet einen erhöhten Aufwand für die Nutzer bei der Informationsbeschaffung, stellt aber gleichzeitig sicher, dass die Nutzer ein breites und detailliertes Informationsangebot vorfinden, aus dem sie sich nach eigenem Bedarf bedienen können.
2. Herausforderungen bei der Pflege und Aktualisierung von Medien und Daten
Die zahlreichen Medien und Datenquellen des UBA-Umweltatlas unterscheiden sich erheblich in ihren Aktualisierungserfordernissen, -zyklen und -aufwänden. Nicht-datengestützte Medien wie Infografiken und Bilder müssen nicht regelmäßig aktualisiert werden, doch eine Neugestaltung von Grafiken ist aufwendiger als das Einbinden neuer Bilder. Datengestützte Abbildungen beruhen teilweise auf Daten aus Forschungsvorhaben mit begrenzter Aktualisierungssicherheit, was zur Veralterung einzelner Darstellungen und dem potenziellen Verlust an Aktualität führen kann. Einige Datensätze unterliegen einer rückwirkenden Aktualisierung und Bereinigung, was je nach Medientyp zu einem erheblichen Nachbearbeitungsaufwand führt. Während der Austausch von Daten in Kartenanwendungen oder interaktiven Diagrammen relativ einfach ist, erfordert die Neugestaltung von Kartenbildern (mit GIS-Software) einen deutlich höheren Aufwand. Die Aktualisierung der Daten für die Bausteine ist ebenfalls eine Herausforderung. Ist ein UBA-Mitarbeiter für die Pflege des Inhalts verantwortlich, kann er notwendige Änderungen selbst vornehmen. Wenn hingegen eine zentrale Stelle für die Fortschreibung zuständig ist, ist sie auf die Kenntnis und Bereitstellung externer Daten angewiesen. Für letzteren Fall empfiehlt sich eine Aktualisierung zu definierten Zeitpunkten, dokumentiert in der Baustein-Dokumentation.
V.Zukünftige Entwicklung und Perspektiven
Zukünftig soll der UBA-Umweltatlas um weitere Umweltthemen erweitert werden. Für den Baustein „Bauen, Wohnen, Haushalte“ ist die Erweiterung um das Themenfeld „Bauen und Sanieren als Schadstoffquelle“ geplant. Die Analyse der Nutzerdaten nach Veröffentlichung der Pilot-Module wird wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung liefern und die Optimierung der Informationsvermittlung unterstützen. Die Bewertung der Nutzerfreundlichkeit ist essentiell für zukünftige Verbesserungen.
1. Weiterentwicklung der Pilot Bausteine
Für die zukünftige Entwicklung des UBA-Umweltatlas wird die Erweiterung um weitere Umweltthemen angestrebt. Konkret ist für den Baustein „Bauen, Wohnen, Haushalte“ die Aufnahme eines neuen Themenfelds „Bauen und Sanieren als Schadstoffquelle“ geplant. Die Grundlage hierfür bilden die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsvorhabens des UBA (UFOPLAN BaSaR), das umweltrelevante Auslaugungen aus Bauprodukten untersucht und Maßnahmen zur Schadstoffvermeidung empfiehlt. Die beiden Pilot-Bausteine („Reaktiver Stickstoff“ und „Bauen, Wohnen, Haushalte“) zeigten unterschiedliche Anforderungen an die Datenaufbereitung und -darstellung. „Reaktiver Stickstoff“ benötigte viele erklärende Infografiken, während „Bauen, Wohnen, Haushalte“ mehr räumliche Daten und Karten nutzte. Die unterschiedlichen Anforderungen dienten als Test für die Flexibilität des UBA-Umweltatlas-Konzepts.
2. Notwendige Analysen und Evaluationen
Eine Analyse der Nutzung und des Nutzungsverhaltens der beiden Pilot-Bausteine nach deren Veröffentlichung ist unerlässlich, um die Wirksamkeit des UBA-Umweltatlas zu evaluieren. Die bisherigen Entwicklungen haben einen hohen Aufwand gezeigt; ob dieser Aufwand eine entsprechende Öffentlichkeitswirkung erzielt, muss erst nach der Veröffentlichung der Pilot-Bausteine ermittelt werden. Die Analyse der Nutzungsdaten soll als Grundlage für eine umfassende Evaluation dienen, um den Erfolg des neuen Informationsformats zu messen. Eine systematische Überprüfung der zu vermittelnden Kernbotschaften pro Slide sowie eine Prüfung der Eignung der gewählten Darstellungsformen und des Einsatzes zusätzlicher Medien werden empfohlen. Der Fokus sollte auf der optimalen Vermittlung der Kernbotschaften liegen. Dies beinhaltet auch die Bewertung der Verwendung von Daten aus nicht regelmäßig aktualisierten Forschungsvorhaben. Eine mögliche Konsequenz dieser Prüfung könnte eine Straffung der Bausteine sein, um den Pflegeaufwand zu verringern und ablenkende Elemente zu entfernen.