The Transnational Impacts of Global Climate Change on Germany

The Transnational Impacts of Global Climate Change on Germany

Dokumentinformationen

Autor

Martin Peter

Schule

INFRAS AG

Fachrichtung Climate Change
Veröffentlichungsjahr 2021
Unternehmen

Umweltbundesamt

Ort Dessau-Roßlau
Dokumenttyp Report
Sprache English
Seitenanzahl 40
Format
Größe 1.33 MB
  • Climate Change
  • Global Economy
  • Environmental Impact

Zusammenfassung

I. Auswirkungen des Klimawandels auf den deutschen Außenhandel

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Er manifestiert sich durch veränderte Häufigkeiten und Intensitäten regionaler Extremwetterereignisse und graduelle Klimaveränderungen. Ähnlich der aktuellen Corona-Pandemie machen sich die Auswirkungen des Klimawandels in jedem Land ungeachtet geophysikalischer und politischer Grenzen bemerkbar. Das Pariser Abkommen sieht daher vor, die Anpassung an den Klimawandel als globale Herausforderung zu betrachten. Die internationale Dimension der Anpassung an den Klimawandel wurde bisher zu wenig berücksichtigt. Bisher wurden die Folgen des Klimawandels meist nur innerhalb nationaler Grenzen beobachtet und untersucht. Je nach Ausmaß seiner globalen Integration und Interaktion mit anderen vulnerablen Ländern kann ein Land jedoch in unterschiedlichem Maße indirekt von den internationalen Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. Dies gilt sowohl für Industrie- als auch für Entwicklungsländer. Besonders relevant sind diese internationalen Auswirkungen des globalen Klimawandels für Länder, die stark mit der Weltwirtschaft verflochten sind, wie Deutschland. Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde in einem Forschungsprojekt mit dem Titel "Impact CHAIN: Folgen des globalen Klimawandels auf Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland" untersucht, welche potenziellen Auswirkungen der globale Klimawandel über die außenwirtschaftlichen Handelsströme auf die deutsche Wirtschaft haben kann.

1.1. Risiken und Chancen für die deutsche Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft ist über die folgenden Wirkungsketten Risiken ausgesetzt: Stürme, Überschwemmungen und Hitze werden Gebäude, Produktionsstätten und Lager in klimavulnerablen Ländern zunehmend beeinträchtigen. Lieferanten und Produktionsstandorte sind in vielen Branchen kurzfristig schwer zu ersetzen. In der Landwirtschaft betreffen Klimafolgen oft große Flächen. Anhaltende Hitze, Starkregen und Stürme können die landwirtschaftliche Produktion stark beeinträchtigen und teilweise sogar ganze Ernten vernichten. Für einige global gehandelte Produkte, wie beispielsweise Soja, werden große Anbauflächen benötigt, die nur in bestimmten Teilen der Welt verfügbar und daher schwer zu ersetzen sind. Dies gilt ebenso für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland und deren anschließenden Export. Deutschland ist beispielsweise weltweit der größte Exporteur von Kaffeeprodukten. Die Produzenten sind somit stark von der Produktivität der Anbaugebiete im Ausland abhängig. Von allen Güterverkehrsarten ist die Schifffahrt besonders betroffen. Häufigere Extremwetterereignisse und der Anstieg des Meeresspiegels stellen eine Gefahr für Häfen und Containerterminals dar. Für Deutschland ergäben sich jedoch Vorteile, wenn sich durch den Rückgang des Meereises die Schifffahrtssaison verlängert oder die Nordwestpassage geöffnet würde. Der Klimawandel wird das globale Wirtschaftswachstum hemmen. Eine solche Verlangsamung geht mit negativen Auswirkungen auf die Kaufkraft und den privaten Konsum einher. Für eine Exportnation wie Deutschland sind dies ungünstige Aussichten. Denn auch vergleichsweise weniger klimavulnerable Länder wie Spanien, Italien und viele Nicht-EU-Staaten werden vom klimawandelbedingten Konjunktureinbruch betroffen sein. Gleichzeitig könnte die deutsche Wirtschaft von neuen, potenziell schnell wachsenden Märkten profitieren: erstens im Bereich der Klimaanpassung und Katastrophenvorsorge, zweitens durch den Kauf immer mehr umweltfreundlicher Produkte und Investitionen in emissionsarme Systeme und Technologien.

II. Deutschlands Handelspartner und Klimavulnerabilität

Zu Deutschlands zehn größten Handelspartnern, sowohl im Import als auch im Export, zählen europäische Nationen sowie die USA und China. Diese Länder gelten, wie Deutschland selbst, im Hinblick auf klimawandelbedingte Störungen als finanziell vergleichsweise widerstandsfähig. Eine Ausnahme bildet jedoch China – die Nummer eins im Import und die Nummer fünf im Export. China zählt zwar insgesamt ebenfalls zu den weniger klimavulnerablen Ländern. Produktionsprozesse in einigen Regionen des Landes, beispielsweise entlang des Jangtse oder des Gelben Flusses, sind jedoch erheblichen klimabedingten Risiken ausgesetzt. Im Jahr 2015 entfielen rund sechs Prozent (55 Milliarden Euro) der deutschen Importe und vier Prozent (ca. 50 Milliarden Euro) der deutschen Exporte auf zwölf Länder bzw. Regionen weltweit, die als stark klimavulnerabel gelten. Darunter wiesen Brasilien, Indien, Südafrika, Vietnam und Thailand mit Abstand die höchsten Handelsvolumina auf. Die Risiken im Zusammenhang mit Importen dürften für die deutsche Wirtschaft höher sein als die mit Exporten verbundenen.

2.1. Bewertung der Risiken und Chancen

Die globale Erwärmung stellt die deutsche Wirtschaft vor Herausforderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind transnational. Das bedeutet, Deutschland spürt die Folgen auch in Ländern, mit denen es Handel treibt. Die Vulnerabilität der Handelspartner spielt eine entscheidende Rolle. Steigende Meeresspiegel, Dürren und Extremwetterereignisse können Lieferketten unterbrechen und Produktionsausfälle verursachen. Besonders betroffen sind Länder in Asien, Afrika und Südamerika. Die Abhängigkeit Deutschlands von globalen Lieferketten wird deutlich. Die deutsche Wirtschaft muss sich an die veränderten Bedingungen anpassen. Diversifizierung der Lieferketten und Investitionen in klimafreundliche Technologien sind notwendig. Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ist wichtig, um die Risiken des Klimawandels zu minimieren.

Dokumentreferenz

  • Folgen des globalen Klimawandels für Deutschland – Abschlussbericht