
{Mobbing erkennen und bekämpfen – Handreichung für bayerische Schulen}
Dokumentinformationen
Sprache | German |
Seitenanzahl | 63 |
Format | |
Größe | 0.95 MB |
Schule | Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus |
Zusammenfassung
I.Mobbing in Schulen
Mobbing ist eine perfide Form von Gewalt, die an jedem Ort auftreten kann. Jeder Fall ist einer zu viel und sollte nicht geduldet werden. Daher ist es wichtig, dass Schulleitungen, Lehrkräfte und alle Erziehungspartner entschlossen und aktiv gegen Mobbing in der Schule vorgehen.
1. Mobbing in Schulen
Mobbing an Schulen ist ein ernstes Problem, das nicht toleriert werden darf. Jede Lehrkraft trägt die pädagogische Verantwortung, Kinder und Jugendliche vor Mobbing zu schützen. Aufgrund der Komplexität des Themas sollte an allen Schulen eine intensive Beschäftigung damit stattfinden. Dies bedeutet, dass ein ausführliches Präventionskonzept im Rahmen der Schulentwicklung verankert und ein Anti-Mobbing-Team an der Schule installiert sein sollte. Verantwortlich für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist die Schulleitung.
II.Maßnahmen gegen Mobbing
Mobbing erfordert ein rasches, kompetentes und nachhaltiges Handeln. Die Handreichung informiert über Ursachen und Formen von Mobbing, stellt Unterstützungsangebote wie Interventionsansätze vor und bietet Anregungen, wie Präventionskonzepte gegen Mobbing im Schulentwicklungsprogramm verankert werden können.
Maßnahmen gegen Mobbing
Mobbing ist eine schwerwiegende Form von Gewalt, die an jeder Schule auftreten kann. Daher sind Maßnahmen gegen Mobbing unverzichtbar. Die Handreichung "Mit Mut gegen Mobbing" bietet Schulleitungen, Lehrkräften und Eltern Unterstützung bei der entschlossenen Bekämpfung von Mobbing in der Schule.
Verantwortung aller Beteiligten
Die Bekämpfung von Mobbing ist eine gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten. Neben den Maßnahmen der Lehrkräfte sind auch die Eltern und die Schüler selbst gefordert, Mobbing aktiv entgegenzutreten.
Prävention und Intervention
Prävention und Intervention sind zwei wichtige Ansätze zur Bekämpfung von Mobbing. Präventionsmaßnahmen zielen darauf ab, Mobbing von vornherein zu verhindern, während Interventionsmaßnahmen darauf ausgerichtet sind, Mobbing zu stoppen, sobald es auftritt.
Präventivkonzept und Anti Mobbing Team
Jede Schule sollte ein umfassendes Präventionskonzept gegen Mobbing entwickeln und ein Anti-Mobbing-Team installieren. Das Präventionskonzept sollte in das Schulentwicklungsprogramm verankert werden, und das Anti-Mobbing-Team sollte aus qualifizierten Lehrkräften und pädagogischem Personal bestehen.
Rolle der Lehrkraft
Lehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Mobbing. Sie müssen Mobbing wahrnehmen, dagegen vorgehen und sich nicht zurückziehen. Sie sollten auch als Vorbild fungieren und ein positives Schulklima fördern, in dem Respekt und Wertschätzung vorherrschen.
Unterstützungsangebote für Lehrkräfte
Lehrkräfte können auf verschiedene Unterstützungsangebote zurückgreifen, darunter Beratung durch Schulpsychologen oder Beratungslehrkräfte sowie die Zusammenarbeit mit dem Anti-Mobbing-Team.
Meldung an die Schulleitung
Sobald eine Lehrkraft von einem Mobbing-Vorfall erfährt, ist es wichtig, diesen der Schulleitung zu melden. Die Schulleitung kann dann in Zusammenarbeit mit der Lehrkraft die geeigneten Maßnahmen ergreifen.
Schriftliche Dokumentation
Lehrkräfte sollten Mobbing-Vorfälle schriftlich dokumentieren. Dies ermöglicht eine genaue Rekonstruktion der Ereignisse und kann bei späteren Gesprächen, Konferenzen etc. von großer Bedeutung sein.
Eltern einbeziehen
Eltern sollten in die Bemühungen zur Bekämpfung von Mobbing einbezogen werden. Sie können wichtige Informationen über das Verhalten ihres Kindes liefern und bei der Entwicklung von Strategien zur Lösung des Problems helfen.
Grundsätzliche Empfehlungen
Es gibt drei grundsätzliche Empfehlungen zur Vorgehensweise bei Mobbing-Fällen: Meldung an die Schulleitung, schriftliche Dokumentation und Einbeziehung der Eltern.
Zivilrechtliche Konsequenzen
Auch zivilrechtliche Schritte können nach einem Mobbing-Vorfall in Erwägung gezogen werden. Dabei geht es um die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen.
Evaluationsstudien
Evaluationsstudien haben gezeigt, dass bestimmte Präventionsprogramme, wie das Olweus-Programm, die Häufigkeit von Mobbing in einer Schule reduzieren können.
Präventionsprogramme
Es gibt eine Vielzahl von Präventionsprogrammen gegen Mobbing. Vor der Auswahl eines Programms ist eine intensive Auseinandersetzung mit den fachlichen und konzeptionellen Details sowie den genauen Bedingungen erforderlich.
Intervention 28
Die Intervention umfasst mehrere Schritte, darunter ein Gespräch mit der betroffenen Person, die Bildung einer Unterstützungsgruppe und Nachbereitung.
Shared Concern method
Die Shared Concern method ist eine auf Empathie basierende Methode zur Konfliktlösung, die bei Mobbing zum Einsatz kommen kann.
Nachsorge und Monitoring
Nach Beendigung des Mobbing-Geschehens ist eine Nachsorge und ein Monitoring erforderlich, um sicherzustellen, dass das Problem nicht wieder auftritt.
Prävention und Intervention als Einheit
Prävention und Intervention sollten als eine Einheit betrachtet werden, die eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Mobbing darstellt.
Verankerung im Schulkonzept
Die Maßnahmen gegen Mobbing sollten im Schulkonzept verankert werden, um eine gemeinsame Verpflichtung aller Beteiligten zu gewährleisten.
Anti Mobbing Beauftragte
An jeder Schule sollte eine Anti-Mobbing-Beauftragte oder ein Anti-Mobbing-Beauftragter benannt werden, die oder der Beratungsaufgaben übernimmt und die beteiligten Personen im Auge behält.
Förderung von Sozialkompetenz
Die Förderung von Sozialkompetenz und Gewaltprävention sollte systematisch in den Schulunterricht integriert werden.
Erfahrungsbericht einer weiterführenden Schule
Der Erfahrungsbericht einer weiterführenden Schule zeigt, wie ein konsequenter Ansatz zur Bekämpfung von Mobbing erfolgreich umgesetzt werden kann.
Verantwortung der Schulgemeinschaft
Die Verantwortung für die Bekämpfung von Mobbing liegt bei der gesamten Schulgemeinschaft, einschließlich der Schulleitung, der Lehrkräfte, der Schüler und der Eltern.
Peer to Peer Ansatz
Ein Peer-to-Peer-Ansatz, bei dem Schüler andere Schüler über Mobbing aufklären, kann sehr effektiv sein, insbesondere in schwierigen Klassen.
III.Cybermobbing
Cybermobbing ist eine besondere Form von Mobbing, die durch vorsätzliche Attacken mit Schädigungsabsicht (z. B. Belästigung, Nötigung, Diffamierung von Personen) unter Zuhilfenahme elektronischer Kommunikationsmittel gekennzeichnet ist. Cybermobbing ist oft schwerwiegender als traditionelles Mobbing, da die Anonymität der Ausführenden, die schwer fassbaren Spuren im Internet und die unbegrenzte Speicherung möglicher Beleidigungen unvorhersehbare Folgen für die Betroffenen haben können.
1. Cybermobbing
Cybermobbing bezeichnet vorsätzliche Angriffe, die mit dem Ziel der Schädigung (z. B. Belästigung, Nötigung, Diffamierung) über elektronische Kommunikationsmittel ausgeführt werden. Diese Angriffe sind zeitlich und räumlich nicht begrenzt und durchdringen den gesamten Alltag, wobei Cybermobbing oft als schwerwiegender empfunden wird als traditionelles Mobbing. Dies liegt an der Anonymität der Ausführenden, den schwer fassbaren Spuren im Internet und der unbegrenzten Speicherung möglicher Beleidigungen, deren Folgen für die Betroffenen kaum abzuschätzen sind.
IV.Prävention von Mobbing
Ein ausführliches Präventionskonzept im Rahmen der Schulentwicklung und ein Anti-Mobbing-Team an der Schule sind entscheidend, um Mobbing vorzubeugen. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt bei der Schulleitung.
V.Rolle der Lehrkräfte
Lehrkräfte tragen eine pädagogische Verantwortung, Kinder und Jugendliche vor Mobbing zu schützen. Aufgrund der Komplexität und Verbreitung des Themas sollte an allen Schulen eine intensive Auseinandersetzung damit stattfinden. Lehrkräfte sind Vorbilder und Autoritäten und können durch ihr Handeln Mobbing stoppen.
1. Rolle der Lehrkräfte
Lehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Mobbing aufgrund ihrer Vorbild- und Autoritätsfunktion. Schulen mit Mobbingproblemen weisen im Allgemeinen auch entsprechende Einstellungen und Verhaltensweisen von Lehrkräften und Schulleitungen auf. Positives Vorbildverhalten kann Mobbing frühzeitig entgegenwirken.
2. Unterstützungsangebote für Lehrkräfte
(Schulinterne) Beratung und Vernetzung spielen eine entscheidende Rolle in der Mobbing-Prävention und -intervention. Bewährte Maßnahmen sind die Einführung eines Anti-Mobbing-Teams, das Lehrkräfte bei der Bewältigung konkreter Mobbingfälle unterstützt. Das Team kann aus der Schulpsychologin/dem Schulpsychologen, der Beratungslehrkraft und ggf. der Schulsozialpädagogin/dem Schulsozialpädagogen bestehen und sollte von einer entsprechend fortgebildeten Lehrkraft geleitet werden.
3. Meldungen an die Schulleitung
Erhalten Lehrkräfte Kenntnis von einem Mobbing-Geschehen, ist es wichtig, nicht wegzusehen oder zu beschwichtigen. Der Vorfall muss der Schulleitung unverzüglich gemeldet werden, um gemeinsam das weitere Vorgehen zu bestimmen. Eine frühzeitige Einbindung einer speziell ausgebildeten Fachkraft (Schulpsychologin/Schulpsychologe oder Beratungslehrkraft) ist sinnvoll.
4. Schriftliche Dokumentation
Lehrkräfte sollten grundsätzlich und in jedem Fall von gewisser Bedeutung eine schriftliche Dokumentation des Mobbing-Geschehens anfertigen. Eine kurze Notiz mit Datum, Art des Vorfalls und beteiligten Personen kann ausreichend sein, um im Nachhinein eine geordnete Gesamtdarstellung zu erstellen.
5. Verankerung im Schulkonzept
Die Wirksamkeit von Mobbing-Interventionen hängt maßgeblich von ihrer Verankerung im Schulkonzept ab. Die gemeinsame Verpflichtung erleichtert die Auseinandersetzung mit abwehrenden Eltern im Konfliktfall. Schulleitung und Beratungskräfte können auf die im Konzept festgelegte Vorgehensweise verweisen, die auf dem gemeinsamen Konsens „Null Toleranz bei Gewalt und Mobbing“ basiert.
6. Verantwortung und Entlastung
Die Verantwortung während der Mobbing-Intervention ist auf viele Schultern verteilt. Diese spürbare Entlastung und die Erfahrung, dass man gemeinsam Gewalt wirkungsvoll entgegentreten kann, bewirken, dass das Thema Mobbing auch für die Schulleitung an Negativbewertung verliert.
VI.Unterstützungsangebote für Lehrkräfte
(Schulinterne) Beratung und Vernetzung spielen sowohl in der Mobbing-Prävention als auch beim Vorgehen gegen Mobbing eine entscheidende Rolle. Bewährt hat sich an der Schule die Einführung eines Anti-Mobbing-Teams, an das sich Lehrkräfte bei Mobbing-Fällen wenden können.
1. Unterstützungsangebote für Lehrkräfte
Die Broschüre empfiehlt die Einrichtung eines Anti-Mobbing-Teams an Schulen, das Lehrkräfte bei Mobbing-Fällen beraten und unterstützen soll. Auf Schulebene ist zudem die Gestaltung eines prosozialen Lern- und Erfahrungsraums von Bedeutung. Darüber hinaus sollten sich Lehrkräfte in der Schulpsychologie fortbilden lassen, um Mobbing wirksam begegnen zu können.
2. Rolle der Lehrkraft als Modell
Lehrkräfte spielen aufgrund ihrer Vorbildfunktion eine entscheidende Rolle bei der Mobbing-Prävention. Die Theorie des sozialen Lernens von Bandura betont den Einfluss des Lehrkräfteverhaltens auf die Schülerinnen und Schüler. Daher ist es wichtig, dass Lehrkräfte sich kein Mobbing-Verhalten leisten und explizit gegen Aussagen vorgehen, die die Opfer selbst für ihre Situation verantwortlich machen.
3. Schulinterne Beratung und Vernetzung
Beratung und Vernetzung sind sowohl in der Mobbing-Prävention als auch im Vorgehen gegen Mobbing von großer Bedeutung. Bewährt hat sich die Einführung eines Anti-Mobbing-Teams an der Schule, an das sich Lehrkräfte wenden können, wenn sie z. B. über einen konkreten Mobbingfall informiert wurden. Als Mitglieder des Anti-Mobbing-Teams eignen sich z. B. die Schulpsychologin bzw. der Schulpsychologe, die Beratungslehrkraft und ggf. die Schulsozialpädagogin bzw. der Schulsozialpädagoge.
4. Grundsätzliche Empfehlungen
Bei Mobbing-Fällen sollten Lehrkräfte drei grundsätzliche Empfehlungen befolgen: Meldung an die Schulleitung, schriftliche Dokumentation und Einbeziehung der Eltern und Erziehungsberechtigten.
5. Schulen als Handlungsträger
Schulen sollen durch geschulte Schulpsychologinnen und Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte in die Lage versetzt werden, eigenverantwortlich und kompetent mit dem Thema Mobbing umzugehen. In jährlichen Fachtagungen wird das Projekt „Schule als Lebensraum – ohne Mobbing“ auf wissenschaftlicher und erfahrungsorientierter Basis weiterentwickelt.
6. Beteiligung der Eltern
Die Eltern sollten in die Mobbing-Prävention und -Intervention einbezogen werden. Sie können wichtige Informationen über das Mobbing liefern und bei der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung des Problems unterstützen.
VII.Allgemeine Empfehlungen
Bei Mobbing empfiehlt es sich, die Schulleitung zu informieren und eine schriftliche Dokumentation zu erstellen.
1. Allgemeine Empfehlungen
Alle in dieser Broschüre beschriebenen Maßnahmen dienen dem Ziel, Mobbing effektiv zu begegnen. Da hierfür eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erforderlich ist, sollten folgende Empfehlungen eingehalten werden:
- Sofortige Meldung an die Schulleitung, wenn ein Mobbing-Fall bekannt wird
- Schriftliche Dokumentation des Mobbing-Geschehens
- Einbeziehung der Eltern und Erziehungsberechtigten
VIII.Konfrontation mit Mobberinnen und Mobbern
Die Konfrontation mit Mobberinnen und Mobbern erfordert eine adäquate innere Haltung der Konfrontierenden (Beziehungsangebot an Akteurin oder Akteur, wohlwollende Distanziertheit). Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Intervention als Akt der Aggression empfunden wird.
1. Konfrontation mit Mobberinnen und Mobbern
Die Konfrontation mit Mobberinnen und Mobbern ist ein entscheidender Schritt in der Bekämpfung von Mobbing. Es erfordert Mut und Geschick, einem Täter gegenüberzutreten, der versuchen wird, dich einzuschüchtern. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass du nicht allein bist und dass es Menschen gibt, die dir helfen wollen.
Wenn du dich dazu entschließt, einen Mobber zu konfrontieren, solltest du dies auf sichere und respektvolle Weise tun. Gehe nicht allein hin und versuche nicht, Gewalt anzuwenden. Bleibe ruhig und gesammelt und erkläre dem Täter, dass sein Verhalten inakzeptabel ist. Wenn die Person ablehnend reagiert, breche das Gespräch ab und melde den Vorfall einem Lehrer oder einem anderen vertrauenswürdigen Erwachsenen.
IX.Nachsorge und Monitoring
Nach Beendigung des Mobbing-Geschehens ist ein enges Monitoring der Akteurin bzw. des Akteurs sowie von deren bzw. dessen Eltern wichtig. Dies kann durch ein Team aus Schulpsychologin oder Schulpsychologe, Schulsozialarbeiterin oder Schulsozialarbeiter und ggf. auch Jugendkontaktbeamten erfolgen.
1. Nachsorge und Monitoring
Im Anschluss an die Schlichtung eines Mobbings sollte die Situation weiterhin beobachtet werden. Dies geschieht zum Schutz der Beteiligten und um sicherzustellen, dass das Mobbing nicht wieder auftritt. Die Nachsorge kann durch ein Team bestehend aus Schulpsychologinnen/Schulpsychologen, Schulsozialarbeiterinnen/Schulsozialarbeitern und ggf. Jugendkontaktbeamten erfolgen. Die Überwachung sollte regelmäßig dokumentiert und der Schulleitung vorgelegt werden.
2. Präventions und Interventionsmaßnahmen
Schulen sollten ein umfassendes Konzept zur Prävention und Intervention von Mobbing entwickeln. Dieses Konzept sollte im Schulkonzept verankert und von allen Gremien der Schulgemeinschaft ratifiziert werden. Das Konzept sollte folgende Elemente enthalten:
- Festlegung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen
- Benennung einer Anti-Mobbing-Beauftragten/eines Anti-Mobbing-Beauftragten
- Etablierung von Programmen zur Förderung von Sozialkompetenz und Gewaltprävention
- Regelmäßige Schulungen für Lehrkräfte und Schülerinnen/Schüler
- Einrichtung einer Sprechstunde für Betroffene und Zeugen von Mobbing
3. Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Die Auseinandersetzung mit Mobbing ist erfolgreich, wenn alle Beteiligten vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dazu gehören Lehrkräfte, Schulleitung, Eltern, Schülerinnen/Schüler und ggf. externe Fachkräfte. Wichtig ist, dass alle Beteiligten das Mobbing ernst nehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Nur so kann eine nachhaltige Prävention und Intervention gewährleistet werden.
X.Präventionsprogramme
Evaluationsstudien haben gezeigt, dass Programme wie das von Olweus das Mobbing in Schulen reduzieren, dissoziales Verhalten abnehmen und ein prosoziales Verhalten der Schülerinnen und Schüler fördern können. Eine Auswahl an Präventionsangeboten wird zur Verfügung gestellt, jedoch ist vor einer Entscheidung eine intensive Beschäftigung mit den fachlichen und konzeptionellen Details sowie den genauen, ggf. auch finanziellen Bedingungen der einzelnen Konzepte erforderlich.
1.2 Wer ist Ansprechpartner
Beratungslehrkräfte, Schulpsychologen, und Multiplikatoren/Koordinatoren gegen Mobbing sind Ansprechpartner bei Mobbingproblemen. Dazu können sich die Schulen an die jeweiligen Staatlichen Schulberatungsstellen wenden.
1.3 Empfehlungen zur Vorgehensweise
Bei Mobbing sollte die Lehrkraft folgende Schritte unternehmen:
- Meldung an die Schulleitung
- Schriftliche Dokumentation
- Zusammenarbeit mit Fachkräften wie Schulpsychologen, Beratungslehrkräften oder der Anti-Mobbing-Beauftragten
1.5 Präventionsprogramme
Zur Unterstützung bei der Prävention und Intervention können Schulen auf eine Vielzahl von Programmen zurückgreifen. Eine Selektion ist nachfolgend aufgeführt:
- Lions-Quest: Lebenskompetenzprogramm für Grundschulen und weiterführende Schulen
- Olweus Bullying Prevention Program: Umfassendes Präventionsprogramm gegen Mobbing
- FaS-T (Farsta): Interventionsprogramm bei fortgeschrittenem Mobbing
- No Blame Approach (NBA): Interventionsprogramm mit dem Schwerpunkt auf Konfliktlösung
XI.Intervention bei Mobbing
Die einzelnen Schritte der Intervention bei Mobbing werden beschrieben, darunter Gespräche mit der betroffenen Schülerin bzw. dem betroffenen Schüler, die Einbeziehung einer Unterstützungsgruppe und die Nachbereitung. Die Methode der geteilten Sorge (Shared Concern method) zielt darauf ab, eine Änderung des Verhaltens junger Menschen durch eine Veränderung der Gruppendynamik zu erreichen, ohne die Mobbenden zu verurteilen.