Journal for Transcultural Presences and Diachronic Identities from Antiquity to Date

Journal for Transcultural Presences and Diachronic Identities from Antiquity to Date

Dokumentinformationen

Autor

Nils Steffensen

instructor Apl. Prof. Dr. Annemarie Ambühl
Schule

Universität Potsdam

Fachrichtung Geschichte
Veröffentlichungsjahr 2021
Ort Potsdam
Dokumenttyp Artikel
Sprache English
Seitenanzahl 153
Format
Größe 2.27 MB
  • Classical Antiquity
  • Cultural Studies
  • Ancient History

Zusammenfassung

I. Einleitung

Die Analyse des Films 'Alexander the Great' von Robert Rossen bietet einen tiefen Einblick in die Ideologie und die Darstellung von Macht und Ruhm. Der Film, der 1956 veröffentlicht wurde, ist nicht nur eine filmische Adaption, sondern auch ein kulturelles Phänomen, das die Rezeption von Alexander dem Großen in der modernen Welt widerspiegelt. Rossens Werk wird als eine kritische Auseinandersetzung mit der Historie und den politischen Implikationen der Darstellung Alexanders betrachtet. Die Kritik an der historischen Genauigkeit und die Analyse der Motivationen Alexanders stehen im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Die Relevanz des Films wird durch die Verbindung zu den politischen Strömungen der Kalten Krieges verstärkt, was die Ideologie hinter der Darstellung von Ruhm und Macht in einem neuen Licht erscheinen lässt.

II. Die Darstellung Alexanders

Die Rezeption Alexanders des Großen hat sich über die Jahrhunderte hinweg gewandelt. Rossens Film zeigt eine komplexe Darstellung des Königs, die sowohl heroische als auch tragische Elemente umfasst. Die Kritik an der historischen Genauigkeit des Films ist ein zentraler Punkt in der Analyse. Rossen nutzt historische Quellen, um Alexanders Motivationen zu hinterfragen. Die Ideologie des Ruhms wird als ein Mittel zur Macht dargestellt, wobei militärischer Erfolg oft als Vorwand für persönliche Ambitionen dient. Diese Darstellung wird durch die Kunst des Filmemachens verstärkt, die sowohl die Erwartungen des Publikums als auch die Genre-Konventionen herausfordert. Die Kritik an der Kultur des Hollywood-Kinos wird deutlich, wenn der Film die Erwartungen an einen klassischen Antikfilm nicht erfüllt.

III. Ideologische Implikationen

Die ideologischen Implikationen von Rossens Film sind vielschichtig. Der Film wird als ein Kommentar zur Kalten Kriegs-Ära interpretiert, in der Macht und Ruhm oft in einem politischen Kontext betrachtet werden. Rossen fordert eine Neudefinition von Ruhm, die über militärische Erfolge hinausgeht. Die Kritik an der Ideologie des Ruhms wird durch die Darstellung von Alexanders Persönlichkeit und seinen Fehlern verstärkt. Diese Analyse zeigt, dass wahre Berühmtheit nicht nur aus militärischen Erfolgen resultiert, sondern auch aus dem Wohl der Menschen. Rossens Film wird somit zu einem Aufruf zur De-Ideologisierung in einer Zeit, in der Macht und Ruhm oft untrennbar miteinander verbunden sind.

IV. Fazit

Die Untersuchung von Rossens 'Alexander the Great' zeigt die Komplexität der Darstellung von Macht und Ruhm in der Film- und Kulturgeschichte. Der Film ist nicht nur eine historische Adaption, sondern auch ein kritischer Kommentar zu den Ideologien, die die Rezeption von Alexander dem Großen prägen. Die Kritik an der historischen Genauigkeit und die Herausforderung der Genre-Konventionen machen den Film zu einem bedeutenden Werk, das auch heute noch relevant ist. Die Wertschätzung von Ruhm und Macht wird durch die Analyse von Rossens Werk neu definiert, was zu einer tieferen Reflexion über die Ideologien in der Kultur führt.

Dokumentreferenz

  • Ruhm, Ide(ologi)e, Macht. Robert Rossens Deutungen Alexanders des Großen (Nils Steffensen)
  • Screening the Golden Ages of the Classical Tradition (Meredith E. Safran (ed.))
  • Classical Antiquity in Heavy Metal Music (Kristopher F. B. Fletcher/Osman Umurhan (eds.))
  • Die facettenreiche Rezeptionsgeschichte Alexanders (Moore)
  • Zur PR-Kampagne (Blanshard)