
Brandversuche im Technikumsmaßstab: Effizienzbewertung von Löschmittelzusätzen
Dokumentinformationen
Autor | Stefan Holubar, B.Sc. |
Schule | Montanuniversität Leoben |
Veröffentlichungsjahr | 2021 |
Ort | Leoben |
Dokumenttyp | Masterarbeit |
Sprache | German |
Seitenanzahl | 87 |
Format | |
Größe | 56.58 MB |
Zusammenfassung
I.Methodologie zur Brandbekämpfung
Diese Masterarbeit entwickelt eine Implementierungsmethode für Brand- und Löschversuche im Technikumsmaßstab. Ziel ist es, die Auswirkungen verschiedener Löschmittel auf Brände der Klasse A zu quantifizieren. Neben der Auswahl geeigneter Brandlasten und der Zündmethode werden auch Untersuchungen zur Löschtechnik durchgeführt. Entzündet werden sowohl standardisierte 5A-Holzkrippen als auch handelsübliche Holzpaletten, die von einer Versuchsperson normgerecht gelöscht werden. Mithilfe von Thermoelementen, Gewichtssensoren und einer Infrarotkamera können Aussagen über die Löscheffizienz, bzw. des eingesetzten Löschmittels, getroffen werden. Als Bewertungskriterien wurden die verbrauchte Löschmittelmenge sowie die Abkühlrate (°C/s) im Inneren und an der Oberfläche des Brandes herangezogen.
1. Methodologie zur Brandbekämpfung
Dieses Kapitel beschreibt die Methodologie zur Durchführung von Brand- und Löschversuchen im Maßstab einer Pilotanlage mit dem Ziel, die Wirksamkeit verschiedener Löschmittel für Brände der Klasse A zu quantifizieren. Neben der Auswahl geeigneter Brandlasten und der Zündmethode werden Untersuchungen zur Löschtechnik, der Verwendung von 5A-Standard-Holzkrippen und handelsüblichen Holzpaletten durchgeführt, die von einer Testperson auf standardisierte Weise gelöscht werden. Mit Hilfe von Thermoelementen, Gewichtssensoren und einer Infrarotkamera können Aussagen über die Löscheffizienz des verwendeten Löschangriffs bzw. des eingesetzten Löschmittels getroffen werden. Als Bewertungskriterien wurden die verbrauchte Löschmittelmenge und die Abkühlrate (°C/s) im Inneren und an der Oberfläche des Brandes herangezogen.
2. Theoretische Grundlagen
Bevor eine detaillierte Planung bzw. Versuchsdurchführung erarbeitet wird, ist es sinnvoll, sich mit dem bestehenden Wissensstand auseinanderzusetzen. Die folgenden Punkte sollen einen Einstieg in die Thematik bringen, um Schlussfolgerungen besser verstehen zu können und um weitere Herangehensweisen strukturiert zu stellen. Dabei soll ein Überblick an Grundlagen erklärt werden, welche sich in Kategorien wie Entstehung eines Feuers, Verlauf von Bränden und deren Bekämpfung unterteilen lassen. Zusätzlich sollen Ergebnisse von verschiedenen Forschungsinstituten und bestehendes Knowhow am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik der Montanuniversität Leoben (TPT) zusammengetragen werden, um daraus zu lernen.
3. Versuchsplanung
Im Folgenden wird die Entwicklung eines Brandversuches im Technikums-Maßstab für Brände der Klasse A beschrieben. Überlegungen umfassen die verwendete Brandlast und die eingesetzte Löschtaktik. Einerseits soll ein modifizierter, normgerechter Brandversuch mit einer Brandlast nach DIN EN 3-7 (20) in Erwägung gezogen werden und andererseits eine kostengünstigere Variante entwickelt werden. Eine detaillierte Planung soll Fehler vermeiden und gleichzeitig Kosten sparen. Weiter soll der Einsatz von unterschiedlichen Löschmittel zur Feuerbekämpfung geplant werden.
4. Versuchsdurchführung
Als Durchführungsort wurde eine freistehende Fläche bei der Firma Sappi Papier Holding GmbH gewählt. Die Beeinflussung des Brandes ist in einer geschlossenen Halle geringer. Da allerdings in der näheren Umgebung keine diesbezügliche Infrastruktur zur Verfügung steht, musste dieser Kompromiss eingegangen werden. Zudem wurden die Brandeinflüsse bestmöglich überwacht. Um den Versuch bestmöglich vor Windeinflüssen zu schützen, wurden 8 Baugitter mit Plastikfolien bespannt und um den Aufbau aufgestellt. Ein Feuerwehrfahrzeug sorgte für die notwendige Sicherheit im Notfall.
5. Ergebnisse
Das folgende Kapitel beschreibt die erhaltenen Ergebnisse der Brandversuche. Zusätzlich soll anhand von grafischen Auswertungen eine Interpretation der Daten erfolgen. Dabei wird, wie bekannt, in 5A-Holzkrippen- und die Holzpaletten-Versuche unterteilt. Die Nomenklatur der Einzelversuch ist am Namen ersichtlich. Zusätzlich wird in die verschiedenen Löschtaktiken unterteilt, um die Ergebnisse gut vergleichen zu können. Die Beschreibung V, mit der dazugehörigen Laufnummer, wird für die 5A-Holzkrippen verwendet. Mit der Erweiterung durch den Buchstaben P nach der Zahl werden die Holzpaletten-Versuche gekennzeichnet (z.B. V1P, steht für: Erster Versuch der Paletten-Serie).
II.Ergebnisse der Brandbekämpfung
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Beurteilung der Löscheffizienz von Löschmitteln anhand der vorgestellten Methodik möglich ist. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die angewandte Löschtaktik einen größeren Einfluss auf das Ergebnis hat als das eingesetzte Löschmittel. Die Feststellung von de Vries gilt nicht nur für Schaummittel, sondern auch für additive Stoffe, welche dem Wasser beigemengt werden. Tenside oder hinzugefügte Salze können die Löschleistung verbessern, jedoch fehlen dazu einheitliche Klassifizierungen. Unter Feuerwehren ist eine positive Wirkung mit Zusätzen im Realbrandfall bekannt, jedoch gibt es keine objektiv, wissenschaftliche Bewertung dessen. Die Ergebnisse beruhen dabei auf Gefühl und Erfahrung der brandbekämpfenden Person.
III.Analyse der Löschmittel
Es wurden drei Löschmittel verwendet: Wasser, MPST-Löschmittelzusatz und F500-Löschmittelzusatz. Damit konnte einerseits der Versuchsaufbau und die Durchführungsmethodik für unterschiedliche Mittel getestet werden und andererseits ein Vergleich der Mittel untereinander stattfinden.
Analyse der Löschmittel
Auswertung der Wirksamkeit verschiedener Löschmittel, einschließlich Wasser, MPST und F500, basierend auf Temperaturverläufen und Abkühlraten.
1. Einleitung
Hintergrundinformationen und Zielsetzung der Studie, einschließlich des Forschungsinteresses an der Quantifizierung der Wirkung verschiedener Löschmittel.
2. Theoretische Grundlagen
Überblick über die Theorie der Brandentstehung, -entwicklung und -bekämpfung, sowie die Gewinnung von Erkenntnissen aus Forschungsinstituten und dem Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik.
3. Versuchsplanung
Entwicklung eines Brandversuchs im Technikumsmaßstab, einschließlich der Wahl der Brandlast, des Zündmechanismus und der Löschstrategie.
4. Versuchsdurchführung
Durchführung des Brandversuchs, einschließlich der Beschreibung des Versuchsaufbaus, des Löschangriffs und der verwendeten Löschmittel.
5. Ergebnisse
Auswertung der Versuchsergebnisse, einschließlich der Abbrandrate, der Wärmefreisetzungsrate und der Abkühlrate, basierend auf Temperaturverläufen, die mit Thermoelementen, Gewichtsmesssensoren und einer Infrarotkamera gemessen wurden.
6. Diskussion
Interpretation der Ergebnisse, einschließlich der Analyse der Auswirkung von Löschmitteln und Löschtaktiken auf die Löscheffizienz, sowie Überlegungen zur Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der Versuche.
IV.Auswirkungen der Löschtaktik
Bezüglich einer Klassifizierung muss eine hohe Abkühlrate nicht zwangsläufig zielführender sein. So kann beispielsweise eine größere Diskrepanz zwischen Löschmitteln und Wasser bei der Löschtaktik 2 im Vergleich zur Löschtaktik 3 erkannt werden.
V.Bedeutung der Brandlast
Als Brandlast wurde Holz verwendet, da es sich um ein flammen- und glutbildendes Material handelt. Holzbrände spielen im abwehrenden Brandschutz weiterhin eine große Rolle, zudem beruhen viele Brandversuche auf einer Holz-Brandlast.
VI.Schlussfolgerungen
Zusammenfassend ist zur Brandlast noch hinzuzufügen, dass gut ausgelegte Versuche in einer Halle die Wiederholbarkeit um ein Vielfaches erhöhen könnten, da der Wind keinen Einfluss auf das Brandgeschehen hat. Allgemein kann zusammengefasst werden, dass die Versuchsdurchführung einen Lernprozess durchlaufen hat. Da ein Brand ein chaotisches System ist, ist es umso wichtiger, dass viele Versuche durchgeführt werden.