
Eine Analyse von Einflussfaktoren auf die Nutzung von Verhaltensprävention bei Erwachsenen
Dokumentinformationen
Autor | Susanne Jordan |
Schule | Universität Bielefeld |
Fachrichtung | Gesundheitswissenschaften |
Veröffentlichungsjahr | 2019 |
Ort | Berlin |
Dokumenttyp | dissertation |
Sprache | German |
Seitenanzahl | 65 |
Format | |
Größe | 448.20 KB |
- Gesundheitswissenschaften
- Verhaltensprävention
- Gesundheitsungleichheit
Zusammenfassung
I. Hintergrund und Problemstellung
Die Dissertation untersucht die Einflussfaktoren auf die Nutzung von Verhaltensprävention bei Erwachsenen. Der Hintergrund dieser Analyse ist die wachsende gesundheitliche Ungleichheit, die durch unzureichende Erreichbarkeit von Präventionsangeboten für bedürftige Gruppen verstärkt wird. Die Inanspruchnahme von Prävention ist entscheidend, um nichtübertragbare Krankheiten zu bekämpfen. Die Arbeit beleuchtet, wie verschiedene Faktoren wie Geschlecht, Alter und Bildung die Nutzung von Verhaltensprävention beeinflussen. Die zentrale Fragestellung lautet: Welche Faktoren beeinflussen die Nutzung von Verhaltensprävention bei Erwachsenen? Diese Analyse ist besonders relevant, da sie aufzeigt, wie Bonusprogramme der gesetzlichen Krankenversicherung in die Nutzung von Präventionsangeboten integriert werden können. Die Dissertation stützt sich auf repräsentative Daten aus verschiedenen Studien, um ein umfassendes Bild der Situation in Deutschland zu zeichnen.
1.1 Inanspruchnahme der Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten
Die Inanspruchnahme von Prävention ist ein zentrales Thema in der Gesundheitsforschung. Die Dissertation zeigt, dass die Präventionsdilemmata oft dazu führen, dass die am stärksten gefährdeten Gruppen nicht ausreichend erreicht werden. Die Analyse der Datengrundlagen wie der 'Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland' (DEGS1) und des Bundes-Gesundheits-surveys (BGS98) bietet wertvolle Einblicke in die Nutzung von Verhaltensprävention. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es notwendig ist, die Zugänglichkeit und Akzeptanz von Präventionsangeboten zu verbessern, um die gesundheitliche Ungleichheit zu verringern. Die Dissertation fordert eine stärkere Berücksichtigung der sozialen Determinanten von Gesundheit, um die Effektivität von Präventionsstrategien zu erhöhen.
II. Methoden
Die Methodik der Dissertation basiert auf dem Verhaltensmodell der Versorgungsinanspruchnahme (Andersen 1995). Die Analyse umfasst prädisponierende, ermöglichende und bedarfsbezogene Faktoren. Die prädisponierenden Faktoren beinhalten Geschlecht, Alter und Bildung, während die ermöglichenden Faktoren die Art der Krankenversicherung und die Kassenarten umfassen. Die bedarfsbezogenen Faktoren beziehen sich auf das Gesundheitsverhalten und den Gesundheitszustand der Befragten. Diese strukturierte Herangehensweise ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Einflussfaktoren auf die Nutzung von Verhaltensprävention. Die Verwendung von bivariaten Analysen und logistischen Regressionsmodellen zur Berechnung von Odds Ratios stellt sicher, dass die Ergebnisse statistisch fundiert sind. Diese Methodik ist entscheidend, um die Komplexität der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren zu verstehen.
2.1 Datengrundlagen
Die Dissertation stützt sich auf umfangreiche Datensätze, die aus verschiedenen nationalen Gesundheitsstudien stammen. Die 'Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland' (DEGS1) bietet repräsentative Daten zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten. Der Bundes-Gesundheits-survey (BGS98) und die Studie 'Gesundheit in Deutschland aktuell' (GEDA 2009) ergänzen diese Datenbasis. Diese umfassenden Datengrundlagen ermöglichen eine fundierte Analyse der Einflussfaktoren auf die Nutzung von Verhaltensprävention. Die sorgfältige Auswahl der Datensätze ist entscheidend, um die Validität der Ergebnisse zu gewährleisten und um die Relevanz der Forschung für die öffentliche Gesundheit zu unterstreichen.
III. Zentrale Ergebnisse
Die zentralen Ergebnisse der Dissertation zeigen, dass Geschlecht, Alter und Bildungsstand signifikante Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von verhaltenspräventiven Maßnahmen sind. Die Analyse belegt, dass die Art der Krankenversicherung und die ärztliche Beratung ebenfalls entscheidend sind. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine gezielte Ansprache der verschiedenen Zielgruppen notwendig ist, um die Nutzung von Verhaltensprävention zu erhöhen. Die Dissertation hebt hervor, dass insbesondere ältere Menschen und Personen mit höherem Bildungsgrad eine größere Wahrscheinlichkeit haben, an Bonusprogrammen teilzunehmen. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Entwicklung zukünftiger Präventionsstrategien, die darauf abzielen, die gesundheitliche Ungleichheit zu verringern.
3.1 Prädisponierende Faktoren
Die Analyse der prädisponierenden Faktoren zeigt, dass Geschlecht, Alter und Bildungsniveau entscheidend für die Inanspruchnahme von Verhaltensprävention sind. Frauen und jüngere Menschen zeigen eine höhere Bereitschaft, an Präventionsprogrammen teilzunehmen. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um gezielte Maßnahmen zu entwickeln, die die Zugänglichkeit und Akzeptanz von Präventionsangeboten erhöhen. Die Dissertation empfiehlt, spezifische Programme zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse dieser Gruppen zugeschnitten sind, um die Inanspruchnahme von Verhaltensprävention zu fördern.
Dokumentreferenz
- Teilnahme an verhaltenspräventiven Maßnahmen. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) (Jordan S, von der Lippe E)
- Population-wide use of behavioural prevention and counselling programmes for lifestyle-related cardiovascular risk factors in Germany (Schmitz R, Jordan S, Müters S, Neuhauser H)
- Participation in group-based physical activity programmes (Jordan S, Krug S, von der Lippe E)
- Verhaltensprävention und gesundheitliche Ungleichheit (Jordan S)
- Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme von Präventionsangeboten (Jordan S)