Beliefs von Lehrkräften zu inklusiver Begabungsförderung im Biologieunterricht

Beliefs von Lehrkräften zu inklusiver Begabungsförderung im Biologieunterricht

Dokumentinformationen

Autor

Silvia Fränkel

Schule

Universität Bielefeld

Fachrichtung Biologiedidaktik
Veröffentlichungsjahr 2019
Ort Bielefeld
Dokumenttyp dissertation
Sprache German
Seitenanzahl 275
Format
Größe 2.36 MB
  • Begabungsförderung
  • Inklusive Pädagogik
  • Biologiedidaktik

Zusammenfassung

I. Einleitung

Die Einleitung des Dokuments thematisiert die Relevanz von Beliefs von Lehrkräften im Kontext der inklusiven Begabungsförderung im Biologieunterricht. Inklusion ist seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention ein zentrales Thema im Bildungssystem. Dennoch fühlen sich viele Lehrkräfte unzureichend auf inklusiven Unterricht vorbereitet. Die Gründe hierfür sind vielfältig, darunter eine mangelhafte Professionalisierung und eine unzureichend entwickelte inklusive Fachdidaktik. Diese Herausforderungen führen dazu, dass Lehrkräfte in unsicheren Situationen agieren müssen, was die Notwendigkeit einer Analyse ihrer berufsbezogenen Überzeugungen unterstreicht. Die Untersuchung dieser Beliefs kann wertvolle Einblicke in die Professionalisierungsbedarfe und das Expert*innenwissen der Lehrkräfte geben. Die Arbeit zielt darauf ab, die Beliefs von Lehrkräften zu erfassen und deren Einfluss auf die inklusive Begabungsförderung zu analysieren.

II. Beliefs von Lehrkräften als Teil der professionellen Handlungskompetenz

In diesem Abschnitt wird die Bedeutung der Beliefs von Lehrkräften als Teil ihrer professionellen Handlungskompetenz hervorgehoben. Die Definition und Eingrenzung des Begriffs „Beliefs“ wird diskutiert, wobei zwischen Beliefs und Wissen unterschieden wird. Es wird argumentiert, dass Beliefs nicht nur die Einstellungen der Lehrkräfte widerspiegeln, sondern auch deren Handeln im Unterricht beeinflussen. Die Analyse zeigt, dass die berufsbezogenen Beliefs von Lehrkräften entscheidend für die Umsetzung inklusiver Didaktik sind. Die Rahmenbedingungen und Funktionen von Schulen werden ebenfalls betrachtet, um zu verstehen, wie diese die Beliefs der Lehrkräfte formen. Die Diskussion über die Handlungswirksamkeit von Beliefs im schulischen Kontext verdeutlicht, dass diese Überzeugungen als Leitfaden für das professionelle Handeln dienen können. Die Erkenntnisse aus dieser Analyse sind von großer Bedeutung für die Entwicklung von Fortbildungsprogrammen, die auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte eingehen.

2.1 Eingrenzung und Definition des Untersuchungsgegenstandes Beliefs

Die Eingrenzung und Definition des Begriffs „Beliefs“ ist entscheidend für das Verständnis der professionellen Handlungskompetenz von Lehrkräften. In diesem Unterabschnitt wird erläutert, wie Beliefs von Wissen abzugrenzen sind. Während Wissen als objektiv und überprüfbar gilt, sind Beliefs subjektiv und oft emotional geprägt. Diese Differenzierung ist wichtig, um die Rolle der Beliefs im Unterricht zu verstehen. Die Analyse zeigt, dass Beliefs nicht nur die Wahrnehmung der Lehrkräfte beeinflussen, sondern auch deren Entscheidungen im Unterricht. Die Erkenntnisse aus dieser Diskussion sind für die Entwicklung von inklusiven Lehrstrategien von zentraler Bedeutung.

2.2 Zur Handlungswirksamkeit von Beliefs im Kontext Schule

Die Handlungswirksamkeit von Beliefs im schulischen Kontext wird in diesem Unterabschnitt untersucht. Es wird aufgezeigt, dass die Beliefs der Lehrkräfte einen direkten Einfluss auf die Unterrichtspraxis haben. Lehrkräfte, die an die Bedeutung von Inklusion glauben, sind eher bereit, inklusive Methoden anzuwenden. Die Analyse der Rahmenbedingungen und Funktionen von Schulen verdeutlicht, dass diese Faktoren die Beliefs der Lehrkräfte beeinflussen können. Die Diskussion über die pädagogischen Antinomien, die Lehrkräfte erleben, zeigt, dass Widersprüche zwischen den Beliefs und der Realität im Klassenzimmer bestehen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Entwicklung von Fortbildungsmaßnahmen, die darauf abzielen, die Beliefs der Lehrkräfte zu reflektieren und zu verändern.

III. Inklusive Begabungsförderung Zusammenführung zweier Diskurse

In diesem Abschnitt wird die inklusive Begabungsförderung als Schnittstelle zwischen den Diskursen der Inklusion und der Begabungsförderung betrachtet. Die Definition von Inklusion wird diskutiert, und es werden Schlussfolgerungen für eine inklusive Didaktik gezogen. Die Arbeit positioniert sich in einem weiten Inklusionsverständnis, das die Begabungen aller Schülerinnen in den Mittelpunkt stellt. Die Analyse des Begabungsbegriffs im Kontext der Nature-Nurture-Debatte zeigt, dass ein dynamisches Verständnis von Begabung notwendig ist, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schülerinnen gerecht zu werden. Die inklusive Begabungsförderung wird als individuelle Förderung aller Schülerinnen verstanden, die auf deren Stärken und Schwächen eingeht. Diese Perspektive ist entscheidend für die Entwicklung von Lehrstrategien, die alle Schülerinnen einbeziehen.

3.1 Definition Inklusion und Schlussfolgerungen für eine inklusive Didaktik

Die Definition von Inklusion wird in diesem Unterabschnitt detailliert behandelt. Es wird argumentiert, dass Inklusion mehr ist als nur das gemeinsame Lernen von Schülerinnen mit und ohne Förderbedarf. Die Arbeit fordert ein breiteres Verständnis von Inklusion, das die individuellen Begabungen und Stärken aller Schülerinnen berücksichtigt. Die Schlussfolgerungen für eine inklusive Didaktik betonen die Notwendigkeit, Lehrmethoden zu entwickeln, die auf die Vielfalt der Lernenden eingehen. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die Praxis, da sie Lehrkräften helfen, inklusivere Lernumgebungen zu schaffen.

3.2 Der Begabungsbegriff im Kontext der Nature Nurture Debatte

Der Begabungsbegriff wird im Kontext der Nature-Nurture-Debatte analysiert. Es wird aufgezeigt, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren die Begabungen von Schüler*innen beeinflussen. Die Arbeit plädiert für ein dynamisches Verständnis von Begabung, das die Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren berücksichtigt. Diese Perspektive ist entscheidend für die inklusive Begabungsförderung, da sie die Notwendigkeit unterstreicht, individuelle Fördermöglichkeiten zu entwickeln. Die Erkenntnisse aus dieser Analyse sind für die Gestaltung von Lehrplänen und Unterrichtsmethoden von großer Bedeutung.

Dokumentreferenz

  • Beliefs von Lehrkräften zu inklusiver Begabungsförderung im Biologieunterricht (Silvia Fränkel)
  • UN-Behindertenrechtskonvention
  • Schoolwide Enrichment Model
  • Grounded Theory Methodologie
  • Bielefelder Modell einer Inklusion unterstützenden Didaktik