
The Value of Children for Women in Germany and Estonia
Dokumentinformationen
Autor | Liisa-Evi Kesselmann |
instructor | PhD, Mare Ainsaar |
Schule | Tartu Ülikool |
Veröffentlichungsjahr | 2014 |
Ort | Tartu |
Dokumenttyp | Magistritöö |
Sprache | English |
Seitenanzahl | 84 |
Format | |
Größe | 1.27 MB |
- Fertility Rates
- Value of Children
- Comparative Study
Zusammenfassung
I. Einleitung
Die Untersuchung des Wertes von Kindern für Frauen in Deutschland und Estland beleuchtet die tiefgreifenden gesellschaftlichen und individuellen Faktoren, die die Entscheidung zur Familiengründung beeinflussen. In modernen Gesellschaften sind niedrige Geburtenraten ein zentrales Problem, das die Nachhaltigkeit der Gesellschaften und die Beziehungen zwischen den Generationen betrifft. Die vorliegende Arbeit analysiert, wie der Wert von Kindern in diesen beiden Ländern unterschiedlich wahrgenommen wird. Es wird argumentiert, dass trotz der Verfügbarkeit effektiver Verhütungsmethoden der Wunsch nach Kindern weiterhin besteht, was auf einen inhärenten Wert hinweist, den Kinder für ihre Eltern haben. Die Arbeit nutzt zwei Datensätze, um die Meinungen über die Entscheidung zur Kindererziehung zu erfassen und die Unterschiede zwischen den Ländern zu untersuchen.
1.1. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Estland zeigen signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung des Wertes von Kindern. In Estland wird der utilitaristische Wert von Kindern höher geschätzt, was möglicherweise auf die wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen ist. Die emotionalen Vorteile, die Kinder bieten, werden in beiden Ländern als wichtig erachtet, jedoch variieren die Prioritäten. Diese Unterschiede sind entscheidend für das Verständnis der Geburtenraten und der damit verbundenen sozialen Dynamiken. Die Analyse der Daten zeigt, dass Frauen mit niedrigerem wirtschaftlichem Status den utilitaristischen Wert von Kindern stärker betonen, was auf eine pragmatische Sichtweise hinweist, die durch wirtschaftliche Notwendigkeiten geprägt ist.
II. Theoretische Grundlagen
Die theoretischen Grundlagen dieser Arbeit basieren auf verschiedenen Modellen, die den Wert von Kindern und die damit verbundenen Entscheidungsprozesse erklären. Rationalistische Theorien betonen die ökonomischen und sozialen Vorteile, die Kinder für Eltern bieten. Diese Theorien werden durch empirische Daten gestützt, die zeigen, dass der Wert von Kindern nicht nur emotional, sondern auch ökonomisch betrachtet wird. Die Arbeit diskutiert auch alternative Theorien, die den Einfluss von sozialen Normen und individuellen Präferenzen auf die Kinderzahl untersuchen. Die Debatte über die Gründe für die sinkenden Geburtenraten wird durch die Analyse von Daten aus der Europäischen Werte Studie 2008 ergänzt, die Einblicke in die Meinungen der Bevölkerung zu diesem Thema bietet.
2.1. Empirische Datenanalyse
Die empirische Analyse stützt sich auf zwei Hauptdatensätze, die unterschiedliche Perspektiven auf den Wert von Kindern bieten. Der erste Datensatz stammt aus der Europäischen Werte Studie, die eine breite Basis an Meinungen zur Kindererziehung erfasst. Der zweite Datensatz konzentriert sich auf spezifische Variablen, die den Wert von Kindern in den Kontext von intergenerationalen Beziehungen stellen. Diese Daten ermöglichen eine differenzierte Betrachtung der Einstellungen in Deutschland und Estland und zeigen, dass trotz ähnlicher kultureller Hintergründe signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung des Wertes von Kindern bestehen.
III. Ergebnisse und Diskussion
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass der Wert von Kindern in Deutschland und Estland unterschiedlich interpretiert wird. In Deutschland wird der emotionale Wert von Kindern höher geschätzt, während in Estland der utilitaristische Wert eine größere Rolle spielt. Diese Unterschiede sind nicht nur kulturell bedingt, sondern auch durch wirtschaftliche Faktoren beeinflusst. Die Diskussion der Ergebnisse hebt hervor, dass die Wahrnehmung des Wertes von Kindern entscheidend für die Familienplanung und die Geburtenraten ist. Die Arbeit schlussfolgert, dass ein besseres Verständnis dieser Werte notwendig ist, um politische Maßnahmen zur Unterstützung von Familien zu entwickeln.
3.1. Praktische Anwendungen
Die praktischen Anwendungen der Forschungsergebnisse sind vielfältig. Die Erkenntnisse über den Wert von Kindern können dazu beitragen, politische Strategien zu entwickeln, die die Geburtenraten in beiden Ländern positiv beeinflussen. Insbesondere die Berücksichtigung der unterschiedlichen Wahrnehmungen des Wertes von Kindern in verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Kontexten ist entscheidend. Die Arbeit bietet somit wertvolle Impulse für zukünftige Forschungen und politische Maßnahmen, die darauf abzielen, die Familiengründung zu fördern und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.
Dokumentreferenz
- Mayer ja Trommsdorff (2010) (Mayer, Trommsdorff)
- Friedman, Hechter ja Kanazawa (1994) (Friedman, Hechter, Kanazawa)
- Nauck (2007) (Nauck)