
Revisionismus: Geschichte neu denken?
Dokumentinformationen
Autor | Bundesamt Für Verfassungsschutz |
Unternehmen | Bundesamt Für Verfassungsschutz |
Ort | Köln |
Dokumenttyp | Informationsbroschüre/Bericht |
Sprache | German |
Format | |
Größe | 917.37 KB |
Zusammenfassung
I.Rechtsextremistische Geschichtsfälschung und Holocaustleugnung
Der Text analysiert rechtsextremistische Versuche, die Schuld des Dritten Reichs am Zweiten Weltkrieg und den Holocaust zu leugnen. Zentrale Strategien des Geschichtsrevisionismus sind die Fälschung und Manipulation von Dokumenten, die Relativierung von Verbrechen und die Verbreitung von pseudowissenschaftlichen Gutachten, wie dem Leuchter-Report und dem Rudolf-Gutachten. Diese arbeiten mit selektiven Zitaten, Ignoranz gegenüber historischer Evidenz und antisemitischen Verschwörungstheorien, um die Massenvernichtung der europäischen Juden zu bestreiten. Wichtige Akteure des Revisionismus sind Rassinier, Hoggan, Stäglich, und Irving, die ihre jeweiligen Werke zur Verbreitung der Auschwitz-Lüge nutzten. Der Text betont die ideologischen Motive hinter der Holocaustleugnung und deren Verbreitung durch rechtsextreme Verlage und Organisationen.
1. Leugnung der Kriegsschuld und des Holocaust
Der einleitende Abschnitt thematisiert die Verbreitung rechtsextremistischer Schriften, die die Kriegsschuld Deutschlands und den Holocaust leugnen oder relativieren. Typische Argumentationsmuster beinhalten die Behauptung, Hitler habe den Krieg nicht gewollt, die Juden hätten Deutschland den Krieg erklärt, oder es gebe naturwissenschaftliche Beweise gegen die Vergasungen in Auschwitz. Die Autoren dieser Schriften geben sich oft als Wissenschaftler oder ehemalige Widerstandskämpfer aus, um Glaubwürdigkeit zu suggerieren. Tatsächlich handelt es sich jedoch um Rechtsextremisten, die das NS-Regime durch Fälschung und Manipulation von Schuldvorwürfen freisprechen wollen. Das öffentliche Bewusstsein für den Zweiten Weltkrieg und die Massenvernichtungen schafft für Rechtsextremisten eine schwierige Ausgangslage, die sie durch die Entlastung des 'Dritten Reichs' zu ändern versuchen. Die Motivation ist gleichermaßen verständlich wie verwerflich: Die breite Ablehnung nationalsozialistischer Ideologieelemente zwingt Rechtsextremisten in die Defensive, und die Leugnung der Verbrechen ist ein Versuch, diese ungünstige Situation zu überwinden.
2. Revisionismus Engere und weitere Definition
Der Text differenziert zwischen einem engeren und weiteren Verständnis von Revisionismus. Im weiteren Sinne umfasst der Begriff alle rechtsextremen Versuche, den Nationalsozialismus zu verharmlosen. Dies reicht von der Leugnung der Kriegsschuld über relativierende Vergleiche bis zur Diffamierung von Widerstandskämpfern als Vaterlandsverräter. Der engere Fokus liegt auf der Leugnung der Massenvernichtung von Juden in Gaskammern – die sogenannte 'Auschwitz-Lüge'. Revisionisten bezeichnen sich selbst als solche, um den Eindruck zu erwecken, wissenschaftlich fundierte Korrekturen vorzunehmen. In Wahrheit verfolgen sie jedoch eine ideologisch motivierte Geschichtsfälschung unter pseudowissenschaftlicher Fassade. Der Text kündigt an, die Entwicklung und Auswirkungen dieses Revisionismus im deutschen Rechtsextremismus zu untersuchen. Die Frage, ob es sich bei den Revisionisten um Überzeugungstäter oder Opportunisten handelt, bleibt offen, wobei wahrscheinlich beides eine Rolle spielt. Die Massenvernichtung der europäischen Juden bildet dabei den zentralen Punkt der Leugnung.
3. Beispiele revisionistischer Literatur und Propaganda
Der Abschnitt präsentiert Fallbeispiele revisionistischer Literatur, die die Hauptschuld der Hitler-Regierung am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs leugnen. Die Analyse von Büchern von Rassinier, Hoggan und Stäglich veranschaulicht die Methoden der Geschichtsfälschung. Rassinier, dessen Werke auch in Übersetzungen erschienen (z.B. „Die Lüge des Odysseus“), behauptet, Gräueltaten in Konzentrationslagern seien Folgen des Krieges und Juden hätten den Krieg gegen Deutschland forciert. Hoggan behauptet, dass nicht Hitler, sondern England und die USA die Kriegstreiber waren und Hitler lediglich berechtigte deutsche Ansprüche durchsetzen wollte, wobei er Originalquellen verfälschte. Stäglich, ein entlassener Richter, verfasste „Der Auschwitz-Mythos“, ein Werk mit wissenschaftlichem Anschein, welches die Ergebnisse der historischen Forschung bestreitet und die Massenvernichtung von Juden leugnet. Diese Beispiele zeigen die Tendenz, die Schuld auf die Alliierten zu schieben und den Nationalsozialismus zu relativieren oder gar zu rechtfertigen. Alle drei Autoren bedienen sich bewusster Manipulationen von Fakten und Quellen.
4. Die Leugnung der Massenvernichtung in Konzentrationslagern
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die lange Zeit verzögerte Thematisierung der Massenvernichtung von Juden in Konzentrationslagern in revisionistischer Literatur. Während in den 1950er und 1960er Jahren selbst unter Rechtsextremisten eine offene Leugnung des Holocaust aus Angst vor dem Tabuthema vermieden wurde, änderte sich dies mit dem wachsenden Selbstbewusstsein der Rechtsextremen. Verharmlosende Bemerkungen fanden sich lediglich am Rande, etwa im Zusammenhang mit der Reichskristallnacht. Der Text betont den Wandel in der Strategie der Rechtsextremen, die erst später offen mit der Leugnung des Holocaust begannen, nachdem das Thema in der Öffentlichkeit weniger tabuisiert wurde. Die Entwicklung der Leugnung der Massenvernichtung wird als ein schrittweiser Prozess dargestellt, der mit der Zeit immer offenere Formen annahm. Der Fokus auf die Verharmlosung von Einzelereignissen und das Auslassen des systematischen Völkermords verdeutlicht die Strategie der Täuschung.
II.Methoden der Geschichtsfälschung und Propaganda
Rechtsextreme Revisionisten setzen verschiedene Methoden der Propaganda und Desinformation ein, um ihre Geschichtsfälschungen zu verbreiten. Dazu gehört die selektive Verwendung und die bewusste Verfälschung historischer Dokumente, die Erfindung von „Kronzeugen“ und „Gutachten“, sowie die Vermischung von Aktion und Reaktion, um die Schuld von Tätern auf Opfer abzuwälzen. Der Leuchter-Report und das Rudolf-Gutachten dienen als Beispiele für pseudowissenschaftliche Versuche, das Vorhandensein von Gaskammern in Auschwitz zu leugnen. Die erfundenen Stellungnahmen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz veranschaulichen die skrupellose Verbreitung von Lügen und Vorurteilen.
1. Selektive Verwendung und Verfälschung von Dokumenten
Ein zentrales Element der revisionistischen Propaganda ist der manipulative Umgang mit historischen Dokumenten. Rechtsextreme Autoren stützen ihre Thesen auf verfälschte oder fehlinterpretierte Quellen. Sie bedienen sich sogenannter 'Kronzeugen', seriöser Institutionen, Medien oder Persönlichkeiten, deren Glaubwürdigkeit missbraucht wird, um ihre Behauptungen zu stützen. Leser mit weniger Geschichtswissen werden so leicht getäuscht und möglicherweise für den Revisionismus gewonnen. Ein Beispiel hierfür ist die Darstellung des Briefes von Chaim Weizmann an Chamberlain als 'Kriegserklärung' der Juden an Deutschland, um die antisemitischen Maßnahmen des NS-Regimes zu rechtfertigen. Geringe formale Abweichungen in Dokumenten werden von Revisionisten als Fälschungen interpretiert, um die Ergebnisse der historischen Forschung zu diskreditieren. Diese Vorgehensweise mündet oft in antisemitischen Verschwörungstheorien, die den Juden eine systematische Geschichtsverfälschung unterstellen. Die bewusste Selektion und Interpretation von Quellen dient dazu, ein verzerrtes Bild der Geschichte zu schaffen.
2. Erzeugung pseudowissenschaftlicher Gutachten
Neben dem manipulativen Umgang mit existierenden Dokumenten werden auch selbst erstellte, angebliche 'Gutachten' verwendet, um die Leugnung des Holocaust zu unterstützen. Diese präsentieren sich mit wissenschaftlichem Anstrich, negieren aber das Vorhandensein von Gaskammern in Konzentrationslagern. Der 'Leuchter-Report' und das 'Rudolf-Gutachten' sind prominente Beispiele. Sie zeigen die zwei Hauptkomponenten des Revisionismus: den politischen Hintergrund und die bewusste Verfälschung der historischen Realität. Der 'Leuchter-Report', erstellt von Fred A. Leuchter, kam zu dem Ergebnis, dass die Gaskammern in Auschwitz nicht benutzt wurden, was jedoch vom Gericht zurückgewiesen wurde, da Leuchter weder über die nötige Expertise noch über die Kenntnis des historischen Kontexts verfügte. Germar Rudolfs 'Gutachten' folgt einem ähnlichen Muster, ignoriere relevante Kontextfaktoren und arbeite mit nicht nachvollziehbaren Annahmen und Berechnungen. Beide 'Gutachten' werden als Beispiele für unseriöse, manipulative Vorgehensweisen im Dienste rechtsextremer Propaganda aufgezeigt.
3. Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien
Die Verbreitung von Desinformation und antisemitischen Verschwörungstheorien ist eine weitere Methode revisionistischer Propaganda. So wird beispielsweise die Broschüre „Germany Must Perish!“ missbraucht, um angeblich völkermörderische Absichten der Alliierten und Juden zu beweisen und die antisemitischen Maßnahmen des Dritten Reichs als Notwehr darzustellen. Auch die Erfindung von Stellungnahmen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zeigt die skrupellose Bereitschaft zur Erzeugung von Falschinformationen. Die Revisionisten nutzen die Unwissenheit und die geringe Kritikfähigkeit eines Teils des Publikums aus. Die Manipulation von Originalquellen und die bewusste Auslassung relevanter Informationen sind charakteristische Merkmale der revisionistischen Desinformationskampagnen. Die Verzerrung von Sachverhalten und die Gleichsetzung von Opfern und Tätern dienen der Verharmlosung und Relativierung des Holocausts.
III.Vertreter und Verbreitung des Revisionismus
Der Text nennt mehrere wichtige Vertreter des Revisionismus, darunter Willis A. Carto (Gründer des „Institute for Historical Review“), Ernst Zündel (Prozess in Kanada), Robert Faurisson, Henri Roques, Gerd Honsik, David Irving, und Frederick Toben. Der Revisionismus wird durch rechtsextreme Verlage wie den Grabert-Verlag verbreitet und findet sich in Zeitschriften wie „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ und „Die Bauernschaft“. Die Organisation „Vrij Historisch Onderzoek“ (V.H.O.) aus Belgien spielt ebenfalls eine Rolle bei der internationalen Verbreitung revisionistischer Literatur und Holocaustleugnung. Die zunehmende Nutzung des Internets zur Verbreitung revisionistischer Propaganda wird ebenfalls hervorgehoben.
1. Schlüsselpersonen des Revisionismus
Der Text nennt verschiedene Schlüsselfiguren im Kontext des Revisionismus. Paul Rassinier, dessen Bücher auch übersetzt veröffentlicht wurden (z.B. 'Die Lüge des Odysseus'), leugnete die Gräueltaten in Konzentrationslagern und behauptete, diese seien Kriegsfolgen. David Irving, obwohl kein ausgebildeter Historiker, erlangte durch seine Bücher (z.B. 'Hitlers Weg zum Krieg') Bekanntheit in rechtsextremen Kreisen und trat als Entlastungszeuge im Prozess gegen Ernst Zündel auf. Willis A. Carto gründete das 'Institute for Historical Review' (IHR), ein Zentrum revisionistischer Propaganda in den USA. Fred A. Leuchter und Germar Rudolf verfassten die pseudowissenschaftlichen Gutachten ('Leuchter-Report', 'Rudolf-Gutachten'), welche die Existenz von Gaskammern in Auschwitz leugneten. Robert Faurisson, ein französischer Literaturwissenschaftler, arbeitete mit Leuchter zusammen. Weitere Akteure sind Ernst Zündel (organisierte Kongresse zum Thema), Ewald Althans (organisierte einen von München verbotenen Kongress), Günter Deckert (organisierte eine Leuchter-Veranstaltung), Frederick Toben (Prozess wegen Holocaustleugnung), und Siegfried Verbeke (Leiter der belgischen Organisation 'Vrij Historisch Onderzoek'). Der Text betont, dass selbst anfänglich unpolitische Autoren durch Rechtsextremisten instrumentalisiert und ihren Auffassungen angenommen haben.
2. Verbreitungswege revisionistischer Ideen
Der Revisionismus verbreitete sich über verschiedene Kanäle. Rechtsextreme Verlage spielten dabei eine entscheidende Rolle, wie der Grabert-Verlag, bei dem Stäglichs Buch 'Der Auschwitz-Mythos' erschien. Zeitschriften wie 'Deutschland in Geschichte und Gegenwart' (seit 1955) und 'Die Bauernschaft' (seit 1969) dienten als Plattformen für revisionistische Positionen. Die Schriftenreihe 'Kritik' von Thies Christophersen verherrlichte den Nationalsozialismus. Autoren wie Hans Grimm ('Die Erzbischofsschrift') und Erich Kern (zahlreiche Bücher mit revisionistischen Argumenten) trugen zur Verbreitung bei. Heinz Roth veröffentlichte im Eigenverlag eine Reihe ('Auf der Suche nach der Wahrheit') mit Zitaten revisionistischer Literatur. Emil Aretz verfasste ein 'Gegen-Geschichtsbuch' zum Holocaust. Ingrid Weckert versuchte mit 'Feuerzeichen' die Reichskristallnacht umzudeuten. Die belgische Organisation 'Vrij Historisch Onderzoek' (V.H.O.) verbreitete revisionistische Literatur, einschliesslich in Deutschland beschlagnahmter Werke, auch über den Postweg. Das Internet entwickelte sich zu einem wichtigen Verbreitungsmedium revisionistischer Propaganda.
3. Internationaler Revisionismus und das Institute for Historical Review IHR
Der Revisionismus ist kein rein deutsches Phänomen; er ist auch im Ausland präsent. Das 'Institute for Historical Review' (IHR) in den USA, gegründet von Willis A. Carto, Leiter der 'Liberty Lobby', ist ein bedeutendes internationales Zentrum revisionistischer Agitation. Das IHR veranstaltete Kongresse und gab eine Zeitschrift heraus. Der britische Schriftsteller David Irving ist ein weltweit bekannter Revisionist, der trotz fehlender formaler Ausbildung in der Geschichtswissenschaft in rechtsextremen Kreisen Einfluss gewann und mit deutschen Verlagen kooperierte. Die 'Anti-Defamation League of B’nai B’rith' veröffentlichte Studien über das IHR und die 'Liberty Lobby', um deren Aktivitäten und deren Verbreitung von Hass und Holocaustleugnung aufzuzeigen. Die Organisation 'Vrij Historisch Onderzoek' (V.H.O.) in Belgien verbreitete revisionistische Materialien, auch solche, die in Deutschland indiziert sind, und richtete sich mit Schriften wie 'Eine deutsche Antwort auf die Goldhagen- und Spielberglügen' an ein breites Publikum. Die zunehmende Vernetzung im Internet verstärkt die Verbreitung revisionistischer Inhalte, auch bei jungen Menschen, die sich im Internet über den Holocaust informieren.
IV.Widerlegung revisionistischer Behauptungen
Der Text widerlegt die revisionistischen Behauptungen durch den Hinweis auf die überwältigende Menge an historischen Dokumenten und Zeugenaussagen, die die Massenvernichtung in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern belegen. Die methodischen Mängel und die politische Motivation der revisionistischen „Gutachten“ werden deutlich aufgezeigt. Die Arbeiten von Jean-Claude Pressac (u.a. „Die Krematorien von Auschwitz“) werden als Beispiel für seriöse wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema genannt. Der Text betont, dass es sich beim Revisionismus nicht um wissenschaftliche Auseinandersetzung, sondern um politische Agitation und Geschichtsfälschung handelt.
1. Kritik an revisionistischen Gutachten
Der Text widerlegt die von Revisionisten vorgebrachten 'naturwissenschaftlichen Beweise' gegen die Existenz von Gaskammern in Auschwitz. Der 'Leuchter-Report' und das 'Rudolf-Gutachten' werden als Beispiele für pseudowissenschaftliche Arbeiten genannt, die methodische Mängel aufweisen und den Kontext der Ereignisse ignorieren. Im Fall des 'Leuchter-Reports' wird die mangelnde Expertise des Autors Fred A. Leuchter in Chemie und Toxikologie hervorgehoben, sowie sein Ausblenden der durch Sprengungen und Witterungseinflüsse verursachten Zerstörungen in Auschwitz. Der Text betont, dass die von Leuchter behauptete Abwesenheit von Zyanidspuren aufgrund der Umwelteinflüsse zu erwarten war und die Ergebnisse seiner Untersuchung daher nicht aussagekräftig sind. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen widerlegten die Schlussfolgerungen des 'Leuchter-Reports'. Das 'Rudolf-Gutachten' von Germar Rudolf weist ebenfalls methodische Schwächen auf, wie die ungeordnete Probenentnahme und die unzutreffende Annahme, dass die Verwendung von Zyklon B zwingend eine Blaufärbung der Mauern verursacht. Rudolf ignorierte auch die unterschiedlichen Giftmengen, die zur Vernichtung von Menschen beziehungsweise Insekten nötig sind. Beide 'Gutachten' wurden von Gerichten nicht anerkannt.
2. Die tatsächliche Quellenlage und historische Fakten
Der Text betont die überwältigende Menge an historischen Beweisen für den Holocaust, welche von Revisionisten ignoriert werden. Es wird die Ignoranz gegenüber einer Vielzahl von Zeugenaussagen, Lagerdokumenten, Transportlisten und Dokumenten über die Deportationen aus verschiedenen Ländern hervorgehoben. Martin Broszat wird zitiert, der betont, dass die revisionistische Literatur diese massenhaften Beweise systematisch verschweigt. Die Öffnung der sowjetischen Archive führte zu weiteren Beweisen, die Jean-Claude Pressac in seinem Buch 'Die Krematorien von Auschwitz' aufarbeitete. Pressac selbst war anfangs ein Anhänger der Revisionisten, änderte aber seine Meinung nach eigenen Untersuchungen. Der Text stellt klar, dass die Revisionisten die Quellenlage nicht aufgrund von unbeabsichtigten Fehlern, sondern mit gezielter politischer Absicht ignorieren. Eine wissenschaftliche Bewertung revisionistischer Publikationen ist aufgrund dieser Ignoranz nicht möglich.
3. Positionen von Historikern zu Revisionismus
Der Text erwähnt die unterschiedlichen Positionen von Historikern zum Thema Revisionismus. Ernst Nolte wird zitiert, der in seinem Werk 'Streitpunkte' zwar ein Kapitel zum radikalen Revisionismus widmet, aber teilweise positive Aussagen über die revisionistische Quellenkritik trifft, was im Kontext des 'Leuchter-Reports' und des 'Rudolf-Gutachtens' als ungenau und nicht gerechtfertigt dargestellt wird. Nolte bezeichnete solche Texte in einem Interview mit dem Spiegel als 'wichtig', was als problematisch gewertet wird. Die Aussagen von anderen Historikern werden nicht ausführlich dargestellt, jedoch wird implizit die Überzeugung vermittelt, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft die revisionistischen Behauptungen überwältigend widerlegt. Die unzureichende Beurteilung revisionistischer Arbeiten durch einige Historiker wird als problematisch dargestellt und im Gegensatz zur überwältigenden Menge an wissenschaftlichen Beweisen für den Holocaust gesetzt.