Persönlichkeit und Persönlichkeitsänderung: Ergebnisse aus Querschnitts- und Längsschnittstudien

Persönlichkeit und Persönlichkeitsänderung: Ergebnisse aus Querschnitts- und Längsschnittstudien

Dokumentinformationen

Autor

Julia Richter

Schule

Universität Bielefeld

Fachrichtung Psychologie
Veröffentlichungsjahr 2020
Ort Bielefeld
Dokumenttyp kumulative dissertation
Sprache German
Seitenanzahl 156
Format
Größe 2.55 MB
  • Persönlichkeit
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Psychologie

Zusammenfassung

I. Einleitung

Die Einleitung der Dissertation bietet einen umfassenden Überblick über die Persönlichkeit und deren Veränderung. Es wird dargelegt, dass Persönlichkeit nicht statisch ist, sondern sich über die Lebensspanne hinweg entwickeln kann. Die Autorin stellt die zentrale Fragestellung vor, wie verschiedene soziale Kontexte die Persönlichkeitsveränderung beeinflussen. Die Relevanz dieser Thematik wird durch die zunehmende Forschung zu den Big Five und deren Einfluss auf das individuelle Verhalten unterstrichen. Die Einleitung hebt hervor, dass die Persönlichkeit in Wechselwirkung mit sozialen Rollen und Erfahrungen steht, was die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich verdeutlicht. Zentrale Theorien, wie das Konzept des dynamischen Transaktionismus, werden eingeführt, um die Komplexität der Persönlichkeitsentwicklung zu verdeutlichen. Die Autorin betont, dass trotz der bestehenden Theorien viele Fragen zu den Kontextfaktoren der Persönlichkeitsveränderung unbeantwortet bleiben. Diese Einleitung legt somit den Grundstein für die nachfolgenden Kapitel und Studien.

II. Persönlichkeit über die Big Five hinaus

In diesem Abschnitt wird die Persönlichkeit über die klassischen Big Five hinaus betrachtet. Die Autorin argumentiert, dass die traditionellen Modelle der Persönlichkeit nicht alle Facetten menschlichen Verhaltens abdecken. Es wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, breitere Persönlichkeitsmerkmale zu berücksichtigen, wie z.B. explizite Motive und Selbstwertgefühl. Diese Merkmale sind entscheidend für das Verständnis individueller Unterschiede in der Persönlichkeitsentwicklung. Die Autorin zitiert Studien, die zeigen, dass diese breiteren Merkmale signifikante Auswirkungen auf das Verhalten und die Interaktion mit sozialen Kontexten haben. Die Analyse dieser Merkmale ermöglicht ein tieferes Verständnis der Persönlichkeitsveränderung und deren langfristigen Auswirkungen auf das Leben der Individuen. Die Diskussion über die Erweiterung der Persönlichkeitskonzeptionen ist ein zentraler Punkt, der die Relevanz der Dissertation unterstreicht.

III. Untersuchung der Persönlichkeitsveränderung

Die Untersuchung der Persönlichkeitsveränderung erfolgt durch die Analyse von Daten aus verschiedenen Studien. Die Autorin beschreibt, wie sie die Persönlichkeit über verschiedene Lebensphasen hinweg verfolgt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass Persönlichkeitsmerkmale nicht nur durch biologische Reifungsprozesse, sondern auch durch soziale Erfahrungen beeinflusst werden. Ein zentrales Ergebnis ist, dass positive soziale Beziehungen einen signifikanten Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung haben. Die Autorin hebt hervor, dass negative Erfahrungen, wie Konflikte in Beziehungen, ebenfalls entscheidend sind, jedoch weniger erforscht wurden. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für die psychologische Praxis, da sie darauf hinweisen, dass Interventionen zur Verbesserung sozialer Beziehungen auch die Persönlichkeit positiv beeinflussen können. Die Analyse der Daten zeigt, dass die Persönlichkeitsveränderung ein dynamischer Prozess ist, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird.

IV. Theorien zur Persönlichkeitsveränderung

In diesem Abschnitt werden verschiedene Theorien zur Persönlichkeitsveränderung vorgestellt. Die Autorin diskutiert das Konzept des sozialen Investitionsprinzips, das besagt, dass die Investition in altersgerechte soziale Rollen zur Persönlichkeitsreifung beiträgt. Diese Theorie wird durch empirische Daten gestützt, die zeigen, dass Menschen, die aktiv in soziale Rollen investieren, eine positive Persönlichkeitsentwicklung erfahren. Zudem wird die Set-Point-Theorie angesprochen, die postuliert, dass Persönlichkeitsmerkmale nach bestimmten Erfahrungen zu einem individuellen Niveau zurückkehren. Die Autorin kritisiert jedoch, dass diese Theorie in der Praxis selten getestet wurde. Die Diskussion über diese Theorien ist entscheidend, um die Mechanismen hinter der Persönlichkeitsveränderung zu verstehen und deren praktische Anwendungen in der Psychologie zu erkennen. Die Erkenntnisse aus diesem Abschnitt sind für Therapeuten und Berater von Bedeutung, die mit Klienten arbeiten, die an Persönlichkeitsveränderungen interessiert sind.

V. Fazit und Implikationen

Das Fazit der Dissertation fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und diskutiert deren Implikationen für die Forschung und Praxis. Die Autorin betont, dass die Persönlichkeit ein dynamisches Konstrukt ist, das durch verschiedene soziale und individuelle Faktoren beeinflusst wird. Die Ergebnisse der Dissertation haben weitreichende Konsequenzen für die psychologische Forschung, insbesondere in Bezug auf die Notwendigkeit, breitere Persönlichkeitsmerkmale zu berücksichtigen. Zudem wird die Bedeutung von sozialen Kontexten für die Persönlichkeitsveränderung hervorgehoben. Die Autorin schlägt vor, dass zukünftige Forschungen sich stärker auf die Wechselwirkungen zwischen Persönlichkeit und sozialen Erfahrungen konzentrieren sollten. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die akademische Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch für Praktiker, die mit Persönlichkeitsveränderungen in therapeutischen Settings arbeiten. Die Dissertation bietet somit wertvolle Einsichten in die komplexe Natur der Persönlichkeit und deren Entwicklung über die Lebensspanne hinweg.

Dokumentreferenz