Basissatz- Handout

Endliche Gruppen, Ringe und Körper: Eine Einführung in die Algebra I

Dokumentinformationen

Autor

J.S. Wilson

Schule

Universität Leipzig

Fachrichtung Algebra I
Sprache German
Seitenanzahl 59
Format | PDF
Größe 401.37 KB

Zusammenfassung

I.Wichtige Begriffe und Definitionen

Gruppe: Eine Menge mit einer zweistelligen Verknüpfung, die Assoziativität, Inverses und Einheitselement erfüllt.

Untergruppe: Eine Teilmenge einer Gruppe, die selbst eine Gruppe bildet, wenn die Gruppenoperation auf sie eingeschränkt wird.

Normalteiler: Eine Untergruppe, die bei Konjugation mit einem beliebigen Element der Gruppe in sich abgebildet wird.

Sylow p-Untergruppe: Eine Untergruppe einer endlichen Gruppe, deren Ordnung eine Potenz der Primzahl p ist, die die Ordnung der Gruppe nicht teilt.

II.Sätze von Lagrange und Sylow

Lagrangescher Satz: Die Ordnung einer Untergruppe teilt die Ordnung der Gruppe.

Sylowscher Satz: Jede endliche Gruppe hat Sylow p-Untergruppen für jede Primzahl p, die die Gruppenordnung nicht teilt. Diese Untergruppen sind konjugiert zueinander und die Anzahl der Sylow p-Untergruppen ist kongruent zu 1 modulo p.

1. Satz von Lagrange

Der Satz von Lagrange besagt, dass für eine endliche Gruppe G der Ordnung |G| und eine Untergruppe H von G die Ordnung von H ein Teiler von |G| ist. Formal ausgedrückt: |H| teilt |G|.

2. Sätze von Sylow

Die Sätze von Sylow befassen sich mit der Existenz und der Anzahl von Untergruppen einer endlichen Gruppe der Ordnung p^a * m, wobei p eine Primzahl ist und p nicht in m teilt. Der erste Satz von Sylow besagt, dass G mindestens eine Sylow-p-Untergruppe besitzt. Der zweite Satz beinhaltet zwei Aussagen: (a) Jede p-Untergruppe von G ist in einer Sylow-p-Untergruppe enthalten, und (b) die Sylow-p-Untergruppen von G sind alle zueinander konjugiert.

III.Homomorphismen und Isomorphismen

Homomorphismus: Eine Abbildung zwischen zwei Gruppen, die die Gruppenoperationen bewahrt.

Isomorphismus: Ein bijektiver Homomorphismus, der zwei Gruppen algebraisch identisch macht.

IV.Quotientengruppen

Quotientengruppe: Die Menge aller Linksnebenklassen einer Normalteilers in einer Gruppe bildet eine Gruppe unter einer geeigneten Operation.

Erster Isomorphiesatz: Der Kern eines Homomorphismus ist eine Normalteiler, das Bild ist eine Untergruppe und die Quotientengruppe ist isomorph zum Bild.

1. Quotientengruppen

Eine Quotientengruppe ℝ /K ist die Menge aller Linksnebenklassen gK von K in G, wobei G eine Gruppe und K ein Normalteiler von G ist. Sie bildet eine Gruppe mit der Verknüpfung (g₁K)(g₂K) = (g₁g₂)K.

2. Eigenschaften von Quotientengruppen

Die durch q(g) = gK definierte Abbildung q: G → ℝ /K ist ein surjektiver Homomorphismus mit Kern K. Gemäß dem Ersten Isomorphiesatz ist ℝ /K isomorph zum Bild von q, das gleich G / ker q = G / K ist.

3. Anwendung Alternierende Charaktere

Der alternierende Charakter " von Sₙ (den symmetrischen Permutationen von n Elementen) ist ein Homomorphismus mit Kern Aₙ, der Gruppe der geraden Permutationen. Damit ist ℝ /Sₙ isomorph zu {±1}.

V.Weitere Konzepte

Zyklische Gruppe: Eine Gruppe, die von einem einzigen Element erzeugt werden kann.

Alternierende Gruppe: Die Untergruppe von Sym X bestehend aus allen geraden Permutationen.

Zentralisator: Die Menge aller Elemente einer Gruppe, die mit einem gegebenen Element kommutieren.

Normalisator: Die Menge aller Elemente einer Gruppe, die eine gegebene Untergruppe normalisieren.