Institut und Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin der LMU

Publikationen 2017: Arbeitsmedizin

Dokumentinformationen

Sprache German
Format | PDF
Größe 0.94 MB

Zusammenfassung

I.Arbeitsmedizinische Forschung Schwerpunkt Atemwegs und Umweltgesundheit

Die vorliegende Forschungsarbeit umfasst eine Vielzahl von Studien zur Arbeitsmedizin, mit besonderem Fokus auf Atemwegserkrankungen und Umweltfaktoren. Viele Publikationen untersuchen die Auswirkungen von beruflichen Expositionen auf die Gesundheit, darunter Lungenfunktionsstörungen (einschließlich Asthma und COPD), Allergien, und die Folgen von Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz. Studien befassen sich mit der Exposition gegenüber Quecksilber, Stickstoffdioxid, Schweißrauch, Bioaerosolen und Feinstaub. Besondere Aufmerksamkeit wird der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gewidmet, mit Studien zu atopischer Dermatitis, juvenilem idiopathischem Arthritis und dem Einfluss von Umweltfaktoren auf die Entwicklung von Atemwegserkrankungen. Methodisch werden verschiedene Ansätze verwendet, darunter Querschnittsstudien, Längsschnittstudien, Fall-Kontroll-Studien, Meta-Analysen und genomweite Assoziationsstudien. Die Studienorte umfassen verschiedene Regionen, darunter Deutschland (insbesondere München, Bayern), Mexiko, Ecuador, Indonesien und Mongolei. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Prävention, Diagnostik und Therapie von arbeitsbedingten und umweltbedingten Erkrankungen.

1. Atemwegserkrankungen im beruflichen Kontext

Ein erheblicher Teil der Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen von beruflicher Exposition auf die Atemwegsgesundheit. Studien untersuchen die Prävalenz von Asthma bei Sportlern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung (Burns et al., 2015), den Einfluss von beruflichen Expositionen auf schwere Asthmaexazerbationen (Henneberger et al., 2010) und die Rolle von Bioaerosolen (Bünger et al., 2000; Walser et al., 2015) und Luftverschmutzung (Voshaar et al., 2005) bei der Entstehung und Verschlimmerung von Atemwegserkrankungen. Die Lungenfunktion und die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Betroffenen werden ebenfalls untersucht (Wacker et al., 2016). Es werden Längsschnittstudien (Krämer et al., 2016) durchgeführt, um langfristige Auswirkungen zu analysieren. Die Diagnostik und Therapie von Asthma und COPD (Buhl et al., 2006; Deutsche Atemwegsliga, o.J.) sind weitere Schwerpunkte. Auch die Auswirkungen von Zigarettenrauch auf die Bronchialfunktion werden untersucht (Streck et al., 2010). Studien beleuchten den Zusammenhang zwischen beruflicher Belastung und Atemwegserkrankungen (Nowak & Angerer, 2014) und die Bedeutung von Prävention (Chmelar et al., 2017; Schoierer et al., o.J.). Die Studien umfassen verschiedene Expositionsfaktoren wie Schweißrauch (Scharrer et al., 2007) und Benzol (Römmelt et al., 1999).

2. Umweltfaktoren und ihre Auswirkungen auf die Atemwegsgesundheit

Die Forschung untersucht den Einfluss verschiedener Umweltfaktoren auf die Atemwegsgesundheit. Hierzu gehören Studien zur Belastung durch Luftverschmutzung mit Feinstaub (PM2.5) und Stickoxiden (NO2) (De Hoogh et al., 2016), die Auswirkungen von Quecksilber (Ha et al., 2017; Schutzmeier et al., 2017; Böse-O’Reilly et al., 2016; Steckling et al., 2017; Suvd et al., 2015) auf die Gesundheit von Bergleuten und Dorfbewohnern in verschiedenen Regionen (Ecuador, Indonesien, Mongolei), sowie die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern durch Mobilfunk (Thomas et al., 2010; Mitteilung der Kommission Methoden und Qualitätssicherung, 2006; Langer et al., o.J.). Der Einfluss von Wohnumgebungsfaktoren, wie z.B. die Grünfläche in der Umgebung (Lambert et al., 2017), auf allergische Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen wird ebenfalls analysiert. Weitere relevante Faktoren sind die Exposition gegenüber Hausstaubmilben (Corver et al., 2006) und Schimmelpilzen (Wiesmüller et al., 2013). Die Studien verwenden unterschiedliche Methoden, darunter systematische Reviews und Meta-Analysen (Lambert et al., 2017; Cheelo et al., 2015), um die Evidenzlage zu verschiedenen Umweltfaktoren und deren Auswirkungen auf die Gesundheit zu bewerten. Auch der Einfluss von Vitamin D auf die Lungenfunktion bei Jugendlichen wird betrachtet (Flexeder et al., 2017).

3. Methodische Ansätze und Studienpopulationen

Die Studien verwenden eine Vielzahl von methodischen Ansätzen, um die Zusammenhänge zwischen beruflicher Exposition, Umweltfaktoren und Gesundheit zu untersuchen. Dies umfasst Querschnittsstudien, Längsschnittstudien, Fall-Kontroll-Studien, systematische Reviews und Meta-Analysen. Die Studienpopulationen umfassen verschiedene Altersgruppen, darunter Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, und ältere Erwachsene. Besondere Aufmerksamkeit wird der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gewidmet, mit Studien zu atopischen Erkrankungen (Kreißl et al., 2014; Standl et al., 2017) und deren Zusammenhang mit Umweltfaktoren und sozioökonomischem Status (Thomas et al., 2010). Die geografische Verteilung der Studien ist breit gefächert, mit Untersuchungen in verschiedenen Ländern wie Deutschland (insbesondere München und Bayern), Mexiko, Ecuador, Indonesien, Mongolei und anderen europäischen Ländern. Die Studien nutzen unterschiedliche Messmethoden, z.B. Spirometrie (Criée et al., 2015), um Lungenfunktionsdaten zu erheben und untersuchen die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Barth et al., 2016; Wacker et al., 2016) sowie den Zusammenhang zwischen körperlichem Aktivitätsniveau und Atemwegserkrankungen. Genomweite Assoziationsstudien (Bustamante et al., 2016) werden zur Identifizierung genetischer Faktoren verwendet.

II.Berufliche Exposition und Atemwegserkrankungen

Ein bedeutender Teil der Forschung konzentriert sich auf die Beziehung zwischen beruflicher Exposition und verschiedenen Atemwegserkrankungen. Dies umfasst die Untersuchung von Asthmaprävalenz bei Sportlern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung, die Auswirkungen von Berufsexpositionen auf schwere Asthmaexazerbationen und die Rolle von Bioaerosolen und Luftverschmutzung bei der Entstehung und Verschlimmerung von Atemwegserkrankungen. Studien untersuchen auch die langfristigen Auswirkungen von Expositionen auf die Lungenfunktion und die Lebensqualität. Schlüsselwörter: Asthma, COPD, Lungenfunktion, Berufskrankheiten, Berufsexposition, Luftverschmutzung, Bioaerosole.

1. Asthma und berufliche Exposition

Ein Schwerpunkt der Forschung liegt auf der Beziehung zwischen beruflicher Exposition und Asthma. Die Studie von Burns et al. (2015) vergleicht die Asthmaprävalenz bei olympischen Sommersportlern mit der Allgemeinbevölkerung in drei europäischen Ländern. Henneberger et al. (2010) untersuchen den beruflichen Beitrag zu schweren Asthmaexazerbationen. Weitere Studien beleuchten den Einfluss von beruflichen Schadstoffen auf die Entstehung und Verschlimmerung von Asthma. Die Lungenfunktion und die Atemwegsempfindlichkeit werden als wichtige Messparameter verwendet (Kanniess et al., 2005). Die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma (Buhl et al., 2006) liefert wichtige Hintergrundinformationen. Die Studien betonen die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz, um beruflich bedingte Atemwegserkrankungen zu vermeiden (Chmelar et al., 2017). Die langfristigen Auswirkungen von beruflichen Expositionen auf die Lungenfunktion und die Lebensqualität von Betroffenen sind ebenfalls Gegenstand der Forschung. Eine prospektive Kohortenstudie (Junxiang et al., 2016) untersucht, ob junge Erwachsene mit atopischer Dermatitis schädliche Berufsexpositionen vermeiden.

2. Weitere Atemwegserkrankungen und berufliche Faktoren

Neben Asthma werden auch andere Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit beruflichen Expositionen untersucht. Die Forschung umfasst die Analyse von COPD (Wacker et al., 2016) und deren Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Studien befassen sich mit der Wirkung von Schweißrauch auf Herz-Kreislauf-Parameter und Entzündungsmarker (Scharrer et al., 2007) sowie der Exposition gegenüber Benzol im öffentlichen Nahverkehr (Römmelt et al., 1999). Die Rolle von Bioaerosolen (Bünger et al., 2000; Walser et al., 2015) und deren Einfluss auf die Atemwegsgesundheit wird untersucht, ebenso wie die Auswirkungen von Luftverschmutzung (Voshaar et al., 2005) und deren Folgen für die menschliche Gesundheit. Es werden verschiedene methodische Ansätze wie Längsschnittstudien (Krämer et al., 2016) verwendet, um die langfristigen Folgen von beruflichen Belastungen zu analysieren. Auch die berufliche Exposition in spezifischen Arbeitsbereichen wie dem Bergbau (Schutzmeier et al., 2017) und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken stehen im Fokus der Forschung. Studien berücksichtigen die Prävention von Berufskrankheiten (Chmelar et al., 2017) und den Zusammenhang zwischen psychosozialen Faktoren und beruflichen Belastungen (Solis-Soto et al., 2017).

3. Methoden und Studienpopulationen in der Forschung zu Berufsexposition und Atemwegserkrankungen

Die Forschung zu Berufsexposition und Atemwegserkrankungen nutzt verschiedene methodische Ansätze, darunter Querschnittsstudien, Längsschnittstudien und Fall-Kontroll-Studien. Die Studienpopulationen umfassen diverse Berufsgruppen und Altersgruppen, darunter Sportler (Burns et al., 2015), Medizinstudenten (Garcia et al., 2017), und Beschäftigte im Gesundheitswesen (Krämer et al., 2016). Es werden sowohl generische als auch krankheitsspezifische Instrumente zur Beurteilung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität eingesetzt (Wacker et al., 2016). Geografisch sind die Studien in verschiedenen Ländern angesiedelt, darunter Deutschland (mit Fokus auf München und Bayern), Mexiko, Ecuador und Indonesien. Die Studien untersuchen verschiedene Expositionsfaktoren und deren Auswirkungen auf die Lungenfunktion, Atemwegssymptome und die gesamte Gesundheit. Besonders relevant ist die Erforschung von Präventionsstrategien und Interventionen am Arbeitsplatz, um das Auftreten von beruflich bedingten Atemwegserkrankungen zu reduzieren (Chmelar et al., 2017). Dabei wird auch die Rolle von psychosozialen Faktoren am Arbeitsplatz berücksichtigt (Solis-Soto et al., 2017).

III.Umweltfaktoren und Gesundheit

Mehrere Studien beleuchten den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Gesundheit, insbesondere die Auswirkungen von Luftverschmutzung (Feinstaub, Stickoxide), Quecksilberbelastung (z.B. im Bergbau), und der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern (Mobilfunk). Die Forschung untersucht die Zusammenhänge zwischen diesen Faktoren und Atemwegserkrankungen, Allergien, und anderen gesundheitlichen Problemen. Studien berücksichtigen auch den Einfluss von Wohnumgebung (z.B. Grünflächen) auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Schlüsselwörter: Umweltgesundheit, Luftverschmutzung, Quecksilber, Elektromagnetische Felder, Grünflächen, Umweltepidemiologie.

1. Luftverschmutzung und Gesundheit

Die Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit sind ein zentraler Forschungsschwerpunkt. De Hoogh et al. (2016) entwickeln Landnutzungs-Regressionsmodelle für PM2.5 und NO2 in Westeuropa, um die räumliche Verteilung dieser Luftverunreinigungen zu analysieren und deren Einfluss auf die Gesundheit zu modellieren. Voshaar et al. (2005) befassen sich mit der partikulären Luftverunreinigung und deren Folgen für die menschliche Gesundheit, insbesondere Atemwegserkrankungen. Wanka et al. (2014) untersuchen den Einfluss von Wetter und Luftverschmutzung auf Patienten mit respiratorischen Erkrankungen in München. Die Studien unterstreichen die Bedeutung von Luftqualitätsmessungen und Modellierungen zur Abschätzung der gesundheitlichen Risiken durch Luftverschmutzung. Die Forschung umfasst auch die Analyse von inneren Umweltfaktoren, wie z.B. Schimmelpilzbelastung in Innenräumen (Wiesmüller et al., 2013) und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Studie von Schmidt et al. (2015) untersucht monocyclische und bicyclische Monoterpene in der Luft deutscher Kindertagesstätten und den Einfluss auf die Gesundheit der Kinder. Die Ergebnisse dieser Studien tragen zum Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren und verschiedenen gesundheitlichen Problemen bei.

2. Quecksilberexposition und gesundheitliche Folgen

Mehrere Studien befassen sich mit der Quecksilberexposition und deren gesundheitlichen Konsequenzen. Ha et al. (2017) untersuchen den aktuellen Kenntnisstand über die Auswirkungen von Quecksilber auf die menschliche Gesundheit. Schutzmeier et al. (2017) analysieren die Quecksilberkonzentration im Urin und medizinische Symptome bei Bergleuten in Portovelo/Zaruma, Ecuador, im Rahmen einer Querschnittsstudie. Böse-O’Reilly et al. (2016) führen eine Vorstudie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Quecksilberbelastung bei Dorfbewohnern in einem Gebiet mit kleinem, traditionellen Goldabbau in Indonesien durch. Steckling et al. (2017) bestimmen die Disability Weights für chronische Quecksilbervergiftung aufgrund von Goldbergbauaktivitäten. Suvd et al. (2015) bewerten die Toxizität bei Bergleuten in der Mongolei, die einer geringen Quecksilberbelastung ausgesetzt sind. Diese Studien unterstreichen die Bedeutung der Erforschung der Umwelttoxikologie von Quecksilber und der Entwicklung von Strategien zur Schadstoffreduktion und zum Gesundheitsschutz.

3. Weitere Umweltfaktoren und Gesundheit

Zusätzlich zu Luftverschmutzung und Quecksilber werden weitere Umweltfaktoren im Kontext der menschlichen Gesundheit untersucht. Lambert et al. (2017) untersuchen in einem systematischen Review und einer Meta-Analyse den Zusammenhang zwischen der Grünfläche in Wohngebieten und allergischen Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Thomas et al. (2010, 2010) analysieren den Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status und der Exposition gegenüber Mobilfunknetzen bei Kindern und Jugendlichen sowie den Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und Verhaltensauffälligkeiten. Die Studie von Langer et al. (o.J.) untersucht die Muster der Handy-Nutzung bei jungen Menschen in 12 Ländern und deren Auswirkungen auf die Hochfrequenz-Exposition. Diese Forschung verdeutlicht die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung von Umweltfaktoren, um ein umfassendes Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit zu erreichen. Der Einfluss von Endotoxin in der Wohnumgebung auf die Gesundheit von Kindern (Waser et al., 2004) und der Zusammenhang zwischen dem Einkommen von Erwachsenen, die im Kindesalter Krebs überlebt haben (Wengenroth et al., 2016) werden ebenfalls untersucht.

IV.Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Prävention

Die Forschung befasst sich auch mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Patienten mit verschiedenen Erkrankungen und die Entwicklung von präventiven Maßnahmen am Arbeitsplatz. Studien untersuchen Interventionen zur Verbesserung des psychosozialen Arbeitsumfelds, zur Stressbewältigung und zur Reduktion von beruflichen Belastungen. Schlüsselwörter: Gesundheitsbezogene Lebensqualität, Prävention, Stressbewältigung, Psychosoziale Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz.

1. Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei verschiedenen Erkrankungen

Mehrere Studien untersuchen die gesundheitsbezogene Lebensqualität (GBL) von Patienten mit verschiedenen Erkrankungen. Barth et al. (2016) vergleichen die langfristige GBL deutscher Patienten mit juvenilem idiopathischem Arthritis mit der der Allgemeinbevölkerung. Wacker et al. (2016) bewerten die GBL bei Patienten mit COPD unter Berücksichtigung von Komorbiditäten, wobei generische und krankheitsspezifische Instrumente verglichen werden. Die Forschung betont die Bedeutung der Erfassung der GBL, um die Auswirkungen von Erkrankungen auf das tägliche Leben der Betroffenen umfassend zu erfassen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wird als wichtiger Indikator für den Erfolg von therapeutischen und präventiven Maßnahmen betrachtet. Dabei wird auch die Berücksichtigung von Komorbiditäten als wesentlich für eine valide Beurteilung der GBL angesehen. Die Studien verwenden unterschiedliche Methoden zur Erhebung der GBL, um eine umfassende und valide Datenerfassung zu gewährleisten und aussagekräftige Ergebnisse für die klinische Praxis zu liefern. Diese Studien betonen auch die Notwendigkeit, die GBL in die Behandlungsplanung und -bewertung einzubeziehen.

2. Präventionsmaßnahmen und Interventionen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Prävention und der Entwicklung von Interventionen zur Verbesserung der Gesundheit und der Lebensqualität. Chmelar et al. (2017) befassen sich mit der Prävention in der Arbeitswelt. Garcia et al. (2017) untersuchen präventive Schulungen bei Medizinstudenten in Mexiko-Stadt zur Reduktion von Nadelstichverletzungen. Müller et al. (2016, 2015) beschreiben eine randomisierte kontrollierte Intervention zur Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz, basierend auf den Prinzipien der Selektion, Optimierung und Kompensation. Limm et al. (2011) zeigen die nachhaltige Effektivität von Stressbewältigungstrainings am Arbeitsplatz. Diese Studien belegen den Nutzen von präventiven Maßnahmen, sowohl im Hinblick auf die Vermeidung von Erkrankungen als auch auf die Verbesserung der psychosozialen Arbeitsbedingungen. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Implementierung von Interventionen, die auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sind. Die Evaluation der Wirksamkeit dieser Interventionen ist ein wichtiger Bestandteil der Forschung, um deren Erfolg zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Die untersuchten Präventionsmaßnahmen umfassen sowohl verhaltensbezogene Interventionen als auch strukturelle Veränderungen des Arbeitsumfelds.

3. Psychosoziale Faktoren und Gesundheit

Die Rolle von psychosozialen Faktoren am Arbeitsplatz wird in mehreren Studien untersucht. Solis-Soto et al. (2017) analysieren psychosoziale Faktoren im Arbeitsumfeld von Lehrern in städtischen und ländlichen Gebieten in Bolivien. Li et al. (2013) untersuchen den Zusammenhang zwischen Veränderungen im psychosozialen Arbeitsumfeld und depressiven Symptomen bei Assistenzärzten. Schneider et al. (2017) analysieren longitudinale Effekte und Interaktionen im differenzierten Job Demands-Resources Modell. Müller et al. (2016) beschreiben eine Intervention zur Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz. Diese Studien betonen die Bedeutung der Berücksichtigung von psychosozialen Faktoren bei der Gestaltung des Arbeitsumfeldes und der Prävention von arbeitsbedingten Erkrankungen. Eine gesunde und positive Arbeitsatmosphäre wirkt sich positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter aus. Die Forschung liefert wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung von Interventionen zur Verbesserung des psychosozialen Arbeitsklimas und zur Förderung der psychischen Gesundheit der Arbeitnehmer. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung von Arbeitsplatzgestaltung und Gesundheit.